Rund 25 Interessierte waren auf Einladung der Grünen zur Vorführung von "Water Makes Money" gekommen.
Der Dokumentarfilm "Water makes money" stammt zwar bereits aus dem Jahr 2010. Damals waren PPP-Modelle (Public-Private-Partnership-Modelle) en vogue, einige Kommunen - auch in Deutschland verkauften ihr komplettes Wasserversorgungsnetz und die Versorgung an Wirtschaftsunternehmen.
Problematische Nitratbelastung
Diese Welle ist heute passé, doch trotzdem hat das Thema nichts an Aktualität eingebüßt, machte der Bundestagsdirektkandidat der Grünen, Diplomingenieur Markus Tutsch, klar. "75 Prozent unseres Wassers ist bereits mit Nitrat verseucht. Vor allem in Oberfranken sind wir stark betroffen. Das Nitrat wandelt sich im Körper zu Nitrit um, das ist giftig", monierte Tutsch.
Die Ursachen liegen auf der Hand: Überdüngung, zu viel Gülle, Massentierhaltung. "Die Europäische Union hat Deutschland verklagt, weil die Grenzwerte nicht eingehalten werden", so Tutsch.
Doch die Grenzwerte sind in Deutschland ohnehin hoch - vier Mal so hoch wie in der Schweiz. "Wir wollen mit diesem Film darauf aufmerksam machen, das Wasser unser wichtigstes Gut ist", so Tutsch. "Wir wenden und klar gegen eine Privatisierung der Wasserversorgung, wir verteidigen unser Wasser", so Tutsch.
Im Mittelpunkt des Filmes steht Kritik an den wirtschaftlichen Folgen von Privatisierungen im Bereich der Wasserwirtschaft. Die Filmemacher klagen undurchsichtige Finanzierungsverträge zwischen Kommunen und privaten Versorgern an.
Interessierte Untersteinacher
"Wasser ist bei uns ein Wahlkampfthema. Es ist wichtig, dass wir auch in Zukunft einfach den Wasserhahn aufdrehen können und dass das Wasser trinkbar ist", erklärte Dagmar Keis-Lechner von den Grünen.
Rund 25 Interessierte waren zur Vorführung von "Water Makes Money" gekommen. Die ersten Interessierten waren Tobias Eichner, Bernhard Herrmann und Helmut Bergmann von der Untersteinacher Initiative "Das Pressecklein darf nicht sterben".
"Dass der Film am Sonntagvormittag gezeigt wird, das hat mir zeitlich gut gepasst. Und vielleicht können wir uns ja noch ein paar Kniffe abschauen, wie man gegen große Wasserversorger kämpft. Wir sollen in Untersteinach an die FWO angeschlossen werden - Wasser ist ein Thema, das mich interessiert", sagte Tobias Eichner, auch stellvertretend für seine Kollegen.
Claus Gumprecht, Kreisrat der Grünen in Kulmbach, erinnerte daran, dass auch in Kulmbach schon einmal Cross-Border-Leasing im Gespräch war. "Das ist uns damals erspart geblieben, weil Jürgen Öhrlein die negativen Folgen vorhergesehen hat. Die Wasserversorgung darf nicht zur Profitmaximierung herangezogen werden. Es geht uns darum, wieder ein Bewusstsein für unser wertvollstes Gut zu schaffen", betonte Gumprecht.
Eigentlich dachte ich dass der Film mehr mit der Wassermaffia zu tun hatte,da ist die Nitratbelastung vielleicht ein anderes Thema,Hauptsächlich gings doch darum, dass man seinen Wasserbezug nicht an die Wassermaffia abgeben sollte.
Mittlerweile wollen doch alle ,die diesen Schritt gegangen sind wieder raus aus diesen Verträgen.
Die anwesenden Untersteinacher haben augenblicklich das Problem ,dass deren Verwaltung und der Bürgermeister ihren Brunnen und ihre Unabhängigkeit abgeben wollen.
Last das bloss nicht zu und kämpft bis dem Bürgermeister der Schweiss auf der Stirn steht und er von seinem sinnlosen Hirngespinnsten loskommt.
Sind eigentlich alle Untersteinacher so benebelt,dass sie das zulassen würden und dafür höhere Kosten hinnehmen würden??? Viel Interesse scheinen die meisten nicht zu haben, so nach dem Motto:
Warum macht ihr so einen Aufstand bei mir kommt das Wasser aus dem Wasserhahn.
So lange in Deutschland die Politiker ihre Meinung für eine Brotzeit,Biermarke,Oktoberfesteinladung ,Schützenfest oder Aus(Flug) ändern, wird sich nichts ändern. Wulf, Ötzdemir und Co. lassen grüßen.
Das spricht sich auch bis ins letzte Kuhdorf rum.
TRINKWASSER IST EIN KOSTBARES GUT
Doch weltweit - und auch in unserer Region - verkommt es derzeit immer mehr zu einer Ware, mit der große Profite erzielt werden sollen.
Privilegierte Politiker und prominente ’Persönlichkeiten des Öffentlichen Lebens’ drehen hinter den Kulissen an den Schrauben des großen Geschäfts mit der Wasserversorgung und verdienen dabei kräftig mit:
Durch Provisionen, Dividenden, Tantiemen, ’Aufwands-Entschädigungen’ … und nicht zu vergessen: Vergnügungsreisen und Ausflugsfahrten!
Man kann überdies sogar auch von ’Besorgnis der Befangenheit’ bis hin zu ’Filz’, Bestechung und struktureller Korruption* sprechen;
(* … womit die enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Profitinteressen und Politik gemeint ist.)
Für das Management sind selbstverständlich elitäre Super-Gehälter an der Tagesordnung.
Scheinbar entsteht bei diesen Kontrakten manchmal ein (- allerdings nur kurzfristiger -) Nutzeffekt für die Kommunen; aber auf weitere Sicht folgt unausweichlich eine langfristige Verteuerung des Trinkwassers für die Verbraucher.
Eine Verdoppelung des Wasserpreises innerhalb eines Zeitraums von nur 10 Jahren ist nicht die Ausnahme, sondern vielmehr die Regel - ( wofür es zahlreiche Beispiele gibt …)
… in Berlin nach der Trinkwasser-Privatisierung sogar um 35 % von 2001 bis 2011.
Wer sich weiter informieren will … hier ist der Link zum Film
„Wasser zu Geld - Water makes money“
https://www.youtube.com/watch?v=qNIWOAd2tmA
Ein schönes Aushängeschild haben die Kulmbacher Grünen da.
Weder kann davon die Rede davon sein, dass 75% des Wassers mit Nitrat "verseucht" seien, noch davon, dass vor allem Oberfranken von der Problematik stark betroffen sei, wie es von Herrn Tutsch verkündet wird.
Die tatsächliche Situation ist klar im Nitratbericht des Landesamts für Umwelt dargelegt und ist weit weniger drramatisch als von Herrn Tutsch dargestellt. Insbesondere Oberfranken gehört zu den Regionen, die die höchste Grundwasserqualität aufweisen:
http://www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_was_00129.htm
Entweder hat Herr Tutsch wirklich keine Ahnung davon, was er erzählt, oder er belügt seine potentielle Wählerschaft mit Vorsatz. In beiden Fällen täte seine Partei gut daran, sich von ihrem Spitzenkandidaten zu distanzieren.
@ Harald12321
Ihre Kampfrede gegen Herrn Tutsch bleibt doch ziemlich an der Oberfläche und ist überdies auch nicht besonders argumentations-stark.
Die vorliegenden Fakten sprechen nämlich eine ganz andere Sprache!
aus: „Analyse des ländlichen Raums für das Entwicklungsprogramm im Freistaat Bayern von 2014 – 2020;
Herausgeber: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, November 2015, Seite 60 ff. :
Mit der europäischen Wasserrahmenrichtlinie WRRL (Richtlinie 2000/60/EG; Nitratrichtlinie 91/676/EWG) wurden für die Mitgliedstaaten der EU einheitliche Umweltziele für den Schutz des Grundwassers und der Oberflächengewässer geschaffen. Mit der Richtlinie wird angestrebt, dass alle Gewässer bis 2015, spätestens jedoch 2027, einen definierten „guten ökologischen Zustand“ erreicht haben sollen.
Eine Verbesserung des chemischen Zustands des Grundwassers ist vor allem in einigen Regionen Frankens sowie Teilen Oberbayerns und der Oberpfalz geboten. Zur Wasserrahmenrichtlinie WRRL wurde 2012 eine Zwischenbewertung durchgeführt.
Bayern ist in 258 verschiedene Grundwasserkörpergebiete eingeteilt. Nach Vorabmitteilung des Landesamtes für Umwelt zur Zwischenbewertung (November 2014) befinden sich in Bayern 61 Grundwasserkörper in einem schlechten Zustand gemäß der WRRL. Dies entspricht einem Anteil von 23,6 % an den Grundwasserkörpern. Die betroffenen Grundwasserkörper betreffen flächenmäßig 30,7 % der bayerischen Landesfläche. Ursache hierfür sind zu etwa 24% Nitrat und zu etwa 20% Pflanzenschutzmittel.
Das Grundwasser kann vor allem durch stoffliche Einträge oder durch übermäßige Entnahme von Grundwasser beeinträchtigt werden. Aus landwirtschaftlicher Sicht sind bezüglich der stofflichen Einträge Nitrat und in Regionen mit karstigem Untergrund Pflanzenschutzmittel von Bedeutung.
Eine Verbesserung des chemischen Zustands des Grundwassers ist vor allem in einigen Regionen Frankens sowie Teilen Oberbayerns und der Oberpfalz geboten.
…
Und wie kommt man von diesen Aussagen der LfL auf die Behauptung, 75 % unseres Wassers sei mit Nitrat verseucht??