In Thurnau versammelten sich wieder mehrere hundert Liebhaber historischer Autos mit ihren Gefährten. Unter ihnen auch echte Straßenkreuzer aus dem In- und Ausland.
Thurnau ist am Pfingstmontag einmal mehr zum Mekka für Freunde historischer Autos geworden. Das mittlerweile traditionelle und seit Jahren beliebte Youngtimertreffen auf dem Gelände des Autohofs Vogel hat hunderte Besucher in den Bann gezogen. 300 Fahrzeuge aus der Region und weit darüber hinaus sind dort von den Besitzern gezeigt worden.
Natürlich hat es sich auch Organisator Claus-Dieter Vogel vom Verein "Freunde historischer Fahrzeuge Bayreuth" nicht nehmen lassen, sein Schätzchen vorzuzeigen: Einen Opel Kadett C-Aero aus dem Jahr 1978. Mit 18 Jahren hat sich der stolze Besitzer den Aero zugelegt. Aus gutem Grund. "Mein Vater hatte genau so ein Auto schon mal haben wollen, als ich noch ein Kind war, damals hatte meine Mutter etwas dagegen. 10 Jahre war genau dieses Auto inseriert und da waren mein Vater und ich uns gleich einig: Da schlagen wir zu," so Vogel.
Schließlich war der Aero schon damals, Ende der 80er Jahre ein nicht ganz alltägliches Auto.
Nun fährt Vogel seinen Wagen seit 27 Jahren. Und er hat es nie bereut und das Auto natürlich immer gut gepflegt. "Es ist wirklich selten was dran", so der Youngtimerfan. Andere müssen da schon mehr investieren. Zum Beispiel Thomas Müller aus Oberlautingen. Er hat seine Babycorvette (Opel GT-AL) aus dem Jahr 1969 im Jahr 1990 gekauft und zwar aus dem sonnigen Florida. "Der Vorteil dabei ist, dass man eigentlich nichts schweißen muss, da es so gut wie keinen Rost gibt", so Müller. Dafür waren die Sitze und auch der Lack durch die permanente Sonneneinstrahlung nicht mehr besonders ansehnlich. Da hat Müller nachgebessert. Und auch der Motor ist nicht mehr Original, sondern ein Record-Motor aus dem Jahr 1984.
"Heute hat der Wagen doppelt soviel PS wie damals, als ich ihn gekauft habe.", erzählt er stolz.
Ihm macht es Spaß, immer wieder an seinem Wagen rumzuschrauben. So geht es auch Marc Pointinger. Den Eletrotechniker fasziniert und begeistert die einfache und doch effektive Technik an den Fahrzeugen. Er selbst ist mir einem VW Bus Baujahr 1965 zum Youngtimertreffen gekommen. Es ist ein Modell mit 13 Fenstern und sechs Sitzplätzen. Er fährt damit sogar in den Urlaub. Der Wagen bringt es auf 50 PS und maximal 80 km/h. "Da muss man ein bisschen mehr Zeit einplanen, dafür ist es entspannter," so Pointinger. Klingt nach Entschleunigung. Auch POintinger hat sein Auto übrigens aus Amerika importiert. Grund ist die einfach bessere Substanz. "Streusalz setzt den Autos ungemein zu.
Es gibt nicht so wahnsinnig viele Autos bei uns, die so lange halten."
Beim Youngtimertreffen, also beim Treffen der Autos, die zwar noch keine richtigen Oldtimer, aber doch über den gängigen Gebrauchtwagenmarkt nicht mehr zu haben sind, sind die verschiedensten Vehikel vertreten. Von Seltenheiten wie dem Opel Omega 3000, dem Sportwagen seiner Zeit, der schon einst ein echter Hingucker war, über amerikanische Cruiser bis hin zu so genannten Brot- und Butterautos. Richard Putz, 1. Vorsitzender im Verein "Freunde historischer Fahrzeuge Bayreuth" hat zwischen den Ankömmlingen zum Beispiel einen Polo entdeckt. "So einen habe ich schon ewig nicht mehr gesehen. Das waren damals ganz günstige Autos!" Und tatsächlich: Viele Passanten freuen sich den kleinen gelber Flitzer zu sehen, weil sie selbst viele Erinnerungen an ein solches Auto haben. Und so bleiben die Besucher an vielen Fahrzeugen stehen, kommen miteinander und mit den Fahrern ins Gespräch und fachsimpeln - über Autos und ein bisschen auch über die guten alten Zeiten.