Douglas Hammond und das Azendorfer Thanksgiving

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Douglas Hammond zelebriert Thanksgiving traditionell mit einem Truthahnessen und amerikanischen Spezialitäten. Foto: privat
Douglas Hammond zelebriert Thanksgiving traditionell mit einem Truthahnessen und amerikanischen Spezialitäten. Foto: privat
Lecker: der Turkey. Foto: privat
Lecker: der Turkey. Foto: privat
 
Homemade Buscuits: selbstgemachte Brötchen. Foto: privat
Homemade Buscuits: selbstgemachte Brötchen. Foto: privat
 
Angeschnitten is'!
Angeschnitten is'!
 
Nette Deko. Foto: privat
Nette Deko. Foto: privat
 

In den USA ist am Donnerstag , 27. November, ein großer Feiertag. Eine Tradition, die der in Azendorf lebende Amerikaner Douglas Hammond (nicht nur) in seiner Familie aufrecht erhält.

Für Douglas Hammond ist es der größte Feiertag des Jahres - noch vor Weihnachten: Thanksgiving. Ein Fest, das der US-Amerikaner noch immer groß mit seiner Familie feiert, auch wenn er schon seit 30 Jahren in Deutschland lebt. Obwohl: Inzwischen ist es nicht mehr nur seine Familie, sondern es sind rund 100 Gäste, die das traditionelle Thanksgiving-Gericht, einen Turkey (englisch für Truthahn), von Douglas Hammond serviert bekommen.

19 Stunden Anreise

Für Hammond war es nie eine Frage: Thanksgiving wird auch in seiner neuen Heimat Azendorf gefeiert. "Weil ich gewusst habe, meine ganzen Verwandten in USA tun das an diesem Tag auch." In Amerika ist Thanks giving der Tag der Familien, der Tag, an dem alle zusammenkommen, erklärt der 57-Jährige.
Während seines Studiums in Chicago sei er deshalb nur für Thanksgiving 19 Stunden zu seinen Eltern nach Connecticut gefahren, um mit ihnen zu feiern.

In Amerika gibt es dazu einen schönen Spruch, mit dem die Bedeutung des Tags erklärt wird: "To appreciate what you have und who you have." Übersetzt heißt das: "Wertschätze, was du hast und wen du hast." Für Douglas Hammond sind das "Familie, Freunde, Arbeitsplatz und Gesundheit".

American Football gehört dazu

Was für Amerikaner noch zu Thanksgiving gehört: Football. Das wird nach dem Essen gemeinsam geschaut. An diesem Tag finden im Land der unbegrenzten Möglichkeiten viele Derbys statt. "Das ist was, was hier fehlt. American Football kommt höchstens mal kurz in einem Sportbericht", bedauert der Wahl-Azendorfer.

Um den Deutschen ein bisschen die amerikanische Tradition nahe zu bringen, kam er auf die Idee, im Wirtshaus seiner Frau in Azendorf (Hammond's Wirtshaus) ein Thanksgiving-Essen anzubieten - zum ersten Mal 2004. Das war so erfolgreich, dass es inzwischen zwei Veranstaltungen geworden sind. Die 100 Plätze sind seit langem ausgebucht, die Stammgäste reservieren oft gleich für das nächste Jahr.

Neben dem gefüllten Truthahn gibt es viele amerikanische Gerichte: Mashed Potatoes (Kartoffelstampf), selbstgebackene Biscuits (Brötchen), String Beans (Bohnengemüse), Cranberry Chutney (Preiselbeer-Marmelade) und natürlich jede Menge verschiedener Kuchen: Apple Pie (Apfelkuchen), Pumpkin Pie (Kürbiskuchen), Pecan Pie (Nusskuchen). "Das ist eine Wahnsinns-Arbeit", sagt Hammond, den viele durch seine Arbeit als Chiropractor am Kulmbacher Klinikum kennen.

Für die Vorbereitung des Thanksgiving-Büfetts ist die ganze Familie gefordert, drei der vier Söhne helfen mit.
Der vierte Sohn wird auch Thanksgiving feiern - aber in Amerika, wo er seine Verwandten besucht. Und dank des Internets ist er auch per Video-Verbindung in Azendorf dabei, wenn sein Vater den Turkey anschneidet.

Denn Thanksgiving ist schließlich das Fest der Familie - über Kontinente hinweg.