Diskussionen um Seniorenheim gehen weiter

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Der Gemeinderat hat am Montagabend den Bebauungsplan für das Senioren- und Pflegeheim genehmigt. Foto: Archiv
Der Gemeinderat hat am Montagabend den Bebauungsplan für das Senioren- und Pflegeheim genehmigt. Foto: Archiv

Die Neudrossenfelder Gemeinderäte haben den Bebauungsplan für das Senioren- und Pflegeheim genehmigt. Aber Björn Sommerer (FuG) hat einen Verdacht: Wurde ein Alternativ-Standort dem BRK zu spät angeboten?

Die Räte hatten Redebedarf: Dreieinhalb Stunden dauerte die Gemeinderatssitzung am Montagabend. Allein eine Stunde nahm dabei das Thema ein, das die Neudrossenfelder derzeit wohl am meisten bewegt: der geplante Bau des Senioren- und Pflegeheims zwischen dem Friedhof und dem Baugebiet Kantnersleite.

Bürgermeister Harald Hübner (CSU) gab die Einwendungen nach der öffentlichen Auslegung und der vorgezogenen Bürgerbeteiligung bekannt: die schmale Zufahrt, die Zahl der Parkplätze und die Auswahl des Grundstücks seien die Hauptargumente.

Zur Zufahrt erklärte er, dass die Feuerwehr bereits probehalber mit der Drehleiter zum Standort gefahren ist und es keine Probleme gegeben habe. Außerdem entstehe durch die Enge der Straße eine verkehrsberuhigende Wirkung.

Mit Blick auf die Parkplätze erklärte er, dass die Stellplätze am Kindergarten - der an der Zufahrt liegt - geändert werden.
Dort müsse man einige Büsche opfern, um mehr Platz für die Autos zu gewinnen. Der Schichtwechsel im Seniorenheim (6 bis 7 Uhr, 20 Uhr) kollidiere nicht mit den Kindergartenzeiten (7 bis 8 Uhr, 12 bis 13 Uhr). Zudem schaffe man 35 Parkplätze beim Friedhof - sechs mehr als bislang dort existieren.

Zur Standortfrage erklärte er, dass für den Investor und das BRK als Betreiber nur dieser Platz in Frage komme. Die Gemeinde habe Alternativen angeboten, die abgelehnt wurden.

Diesen Punkt wollte Björn Sommerer (FuG) so nicht stehen lassen: Denn ihm gegenüber habe BRK-Geschäftsführer Jürgen Dippold geäußert, dass ein Standort in der Neuenreuther Straße eine attraktive Alternative gewesen wäre - wenn man sie ihm früher gezeigt hätte.

Dem entgegnete Hübner, dass ihm ein Schreiben Dippolds vorliege, in dem dieser Standort wegen der Entfernung abgelehnt worden sei. Zudem habe auch der Investor in der Sache ein Wörtchen mitzureden. Und der habe sich bereits im März auf den Standort am Friedhof festgelegt.

Hier war Sommerer jedoch der Meinung, dass man wieder einen anderen Investor finden würde, wenn man das BRK als Betreiber habe. Auch hielt Sommerer die Zahl der Parkplätze für zu niedrig.

Verwaltungsleiter Rainer Schimpf ergänzte, dass es bei Beerdigungen immer wieder der Fall sein werde, dass die Parkplätze nicht ausreichem. er erklärte, dass durch das Seniorenheim zusätzlich 60 Fahrzeugbewegungen zu erwarten seien. Der Besucherverkehr laufe werktäglich zwischen 16 und 18 Uhr ab. Am Wochenende sei zwar mit mehr Besuchern zu rechnen, doch dafür hätten das benachbarte Rathaus und der Kindergarten zu.

"Glücklich über Standortwahl"

Rudolf Bock (SPD) sagte, er sei der festen Überzeugung, dass der Bau des Senioren- und Pflegeheims eine große Bereicherung für Neudrossenfeld darstellt. Das Parkplatz-Problem beim Kindergarten lasse sich sicher lösen.

"Glücklich über die Standortwahl" ist auch Peter Rösch (FW), selbst Anwohner beim geplanten Heim.

Silvia Eichner (CSU) sprach sogar von einer historischen Chance für Neudrossenfeld. Die Lage des Objekts sei zentrumsnah, auch die Kirchengemeinde sei mit im Boot. Letzterem widersprach Björn Sommerer. "Die Kirchengemeinde war nicht einheitlich dafür."

Letztlich stimmten nur Björn Sommerer und sein Fraktions-Kollege Harald Kull ("Die Zufahrt ist absolut ungeeignet") gegen den Baubauungsplan, der ab 3. Juli für vier Wochen im Rathaus ausliegen wird.