Dass die Durststrecke so lange dauern würde? Zu Beginn der Corona-Pandemie hatte das niemand erwartet.
Zwei Jahre lang hatte das Virus unser öffentliches und privates Leben im Griff. Alles, was man gerne in Gesellschaft von vielen tut, lag auf Eis.
Das galt auch fürs Musizieren: Kirchenchöre, Gesangvereine und Orchester verstummten entweder ganz, oder sie zeigten mit Kleinst-Ensembles dort Präsenz, wo es noch möglich war. Das waren vor allem Gottesdienste.
Was erlaubt war und was nicht, richtete sich nach den Virusvarianten, der Verfügbarkeit von Impfstoffen und deren Akzeptanz und nicht zuletzt den 7-Tage-Inzidenzwerten.
Sicher war in all den Monaten nur eins: Was heute gilt, muss nächste Woche nicht mehr stimmen. Unter diesen Bedingungen Konzerte planen? Nahezu unmöglich. Optimisten taten es trotzdem - im Wissen, notfalls absagen und verschieben zu müssen.
Sollte es jetzt endlich geschafft sein? Die Infektionszahlen sind zwar noch immer hoch. Doch wer geimpft oder tagesfrisch negativ getestet ist, darf in der Gruppe singen und spielen.
Aber: Werden auch alle wiederkommen? Viele Ältere trauen sich nach der langen Pause den Neustart nicht mehr zu. Manch Jüngerer hat sich an freie Abende zu Hause gewöhnt oder sich mittlerweile ein anderes Hobby zugelegt. Ein bisschen Schwund wird es also sicher geben.
Andererseits ist jetzt der ideale Zeitpunkt für Einsteiger und Rückkehrer. Bei aller immer noch angebrachten Vorsicht - der Optimismus überwiegt: Dass das Gröbste überstanden ist. Dass man wieder planen kann. Dass man wieder tun darf, was man liebt, und damit auch anderen Freude machen kann.