Die Strohberta sammelt für den guten Zweck

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Maskiert ziehen die Trebgaster Burschen traditionell zu Weihnachten durch den Ort und sammeln Geld für einen guten Zweck. Fotos: Dieter Hübner
Maskiert ziehen die Trebgaster Burschen traditionell zu Weihnachten durch den Ort und sammeln Geld für einen guten Zweck. Fotos: Dieter Hübner
Stefan Huber schlüpft in das Kostüm der Strohberta.
Stefan Huber schlüpft in das Kostüm der Strohberta.
 
Noch hat die Strohberta den Durchblick.
Noch hat die Strohberta den Durchblick.
 
Der Schlotfeger.
Der Schlotfeger.
 
Das Christkind
Das Christkind
 
Maskiert zieht die Truppe durch Trebgast.
Maskiert zieht die Truppe durch Trebgast.
 
Zwischendurch darf die Strohberta Luft holen.
Zwischendurch darf die Strohberta Luft holen.
 
Die Strohberta-Truppe wünscht den Bürgern ein frohes Fest.
Die Strohberta-Truppe wünscht den Bürgern ein frohes Fest.
 
Auch den Hundefreunden.
Auch den Hundefreunden.
 
Die Trebgaster Truppe zieht von Haus zu Haus.
Die Trebgaster Truppe zieht von Haus zu Haus.
 
"Wer steckt da wohl drunter?", fragt sich dieses Kind.
"Wer steckt da wohl drunter?", fragt sich dieses Kind.
 

Sebastian Huber ist in Trebgast ein Mann für alle Fälle. Zu Weihnachten schlüpfte der 26-Jährige in das Gewand der Strohberta. Zehn Burschen zogen mit teils schaurigen Masken durch den Ort und sammelten für einen guten Zweck.

Vor zehn Monaten war er noch Prinz "Sebastian I." beim Trebgaster Fasching. Jetzt führte Sebastian Huber die unverheirateten Burschen an, die traditionell am Heiligabend durch den Ort ziehen und überall gern gesehen sind, obwohl sie teilweise furcht erregende Masken tragen: Sebastian Huber spielte die "Strohberta", die sich mit ihrem Treiber (Daniel Bode), dem Schlotfeger (Stefan Lerch), dem Christkind (Stefan Kolb), zwei Polizisten (René Ellner, Christopher Grampp), "Männla und Fraala" (Patrick Vetter, Patrick Hopfer) und zwei Sackträgern (Daniel Hübner, Manuel Stumpf) auf den Weg durch das Dorf machte.

Der 26-jährige Sebastian Huber wusste schon, was auf ihn zukommt, denn in den Vorjahren war er der Bärentreiber, der die "Strohberta" an der Leine durch Trebgast geführt hat. Und vor drei Jahren war er Sackträger. "Jeder, der zum ersten Mal dabei ist, fängt als Sackträger an", erläuterte er die Hierarchie.


Ein letzter Kuss

Es war ein langer Tag. Um sechs Uhr früh begannen die Vorbereitungen. Sechs Helfer waren drei Stunden damit beschäftigt, die "Berta" mit Stroh einzubinden, die dabei die ganze Zeit stehen musste. Nach und nach suchten auch die anderen Akteure ihre Sachen zusammen. Das Christkind kam "in die Maske", während sich der Schlotfeger die schwarze Schuhcreme selbst ins Gesicht schmierte. "An meine zarte Haut kann ich nicht jeden ran lassen", sagte er. Das "Fraala" war damit beschäftigt, ihren Busen in Form zu bringen, ihr "Männla" band sich derweil eine rote Krawatte um. Mittlerweile war die "Berta" soweit eingebunden, dass sie Flüssiges nur noch mit dem Strohhalm aufnehmen konnte. Ein letzter Kuss von Freundin Madeleine, dann wurde die Kopfbedeckung aufgesetzt, die nur noch durch einen schmalen Schlitz Sicht nach draußen ermöglicht.

Treppensteigen ist schwierig

Mit einem lauten "Struuuhberta", "Schloootfecher" und "Chriiistkindla" machte sich die Truppe dann auf ihren langen Weg durch die Straßen, auf dem sie allen fröhliche Weihnachten wünschte und mit Spenden belohnt wurde, die wieder wohltätigen Zwecken zur Verfügung gestellt werden. Das Schwierigste für die "Berta" war das Treppensteigen. Und das ließ sich nicht vermeiden, wenn die Route vom Reuthweg hinunter zur Gartenstraße führte.

Während des Gottesdienstes von 17 bis 18 Uhr machten die lustige Runde eine Pause. Da durfte dann auch die "Berta" ihre Kopfbedeckung abnehmen und sich stärken. Was ihr wohl am meisten zu schaffen gemacht hat? "Die Hitze", sagte Sebastian bei zehn Grad Außentemperatur. Mit dem Laufen in der 20 Kilogramm schweren "Strohhaut" hatte er indes kein Problem. Als aktiver Fußballer verfügt er über Kondition.