Die Leiden der Wahlhelfer

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Helfer leeren eine Wahlurne. Foto: dpa
Helfer leeren eine Wahlurne. Foto: dpa

Haben Sie im Fernsehen den Ausgang des Wahlkrimis in Niedersachsen verfolgt? Wenn ja, ist Ihnen da irgendetwas Besonderes aufgefallen?

Mir schon. Nein, ich meine jetzt nicht den mit Spannung erwarteten Ausgang. Und auch nicht die vielsagenden Deutungen dieses Wahlausgangs durch all die prominenten Politiker, die es ja schließlich wissen müssen.

Mich beschäftigte vielmehr die Frage, warum man sich in den vielen Gemeinden im Vorfeld einer Wahl überhaupt noch die Arbeit macht, Helfer zu suchen, die sich den ganzen langen Tag im Wahllokal hinstellen und aufpassen, dass alles seinen geordneten Gang nimmt. So genau weiß ich das jetzt zwar nicht, aber ich schätze mal, dass bei einer großen Abstimmung allein im Landkreis Kulmbach mindestens 200 Wahlbezirke zusammen kommen, die jeweils mit sechs bis zehn Personen bestückt werden müssen.

Und für was das Ganze? Bevor in den Wahllokalen draußen überhaupt irgendeiner eine Urne geleert, geschweige denn mit der Auszählung begonnen hat, steht das Endergebnis bereits fest.
Punkt 18 Uhr (nach einem Countdown wie in der Neujahrsnacht) vermelden die TV-Sender die erste Trendmeldung - und aus ist's in der Regel mit der Spannung.

Die Parteien werden übrigens schon zwei Stunden früher informiert, um sich auf die Statements am Abend vorbereiten zu können. Dass die dann gar nicht mehr spontan sind? Wem fällt das schon groß auf?