Der Bund Naturschutz will ein Projekt anstoßen, das Riesenchancen birgt, aber auch eine Riesenaufgabe darstellt.
Sollte Kulmbach das Stromnetz im Stadtgebiet übernehmen und in einem zweiten Schritt die Stromversorgung der Bürger selbst in die Hand nehmen? Der Bund Naturschutz meint: Ja, das sollte die Stadt tun. "Es wäre eine Riesenchance für die Region, aber auch eine Riesenaufgabe", betont Bund-Naturschutz-Kreisvorsitzender Wolfgang Schenker, "wir würden uns das wünschen und wollen eine politische Diskussion anstoßen. Wir wollen die Energiewende in Bürgerhand vorantreiben und wollen, dass die Gewinne in Kulmbach bleiben."
Bei der BN-Initiative geht es darum, dass im Juli 2017 der Konzessionsvertrag für das ört liche Stromnetz mit der Bayernwerk AG ausläuft. Die Stadt Kulmbach als Eigentümer der Grundstücke, wo die Stromleitungen verlegt sind, muss dann den Netzbetrieb neu ausschreiben. Drei Jahre vor Vertragsende kann die Stadt alle Unterlagen anfordern, die für den Netzbetrieb relevant sind.
Daten, damit Interessenten kalkulieren können, ob sich der Kauf des Netzes rechnet.
Unter zehn Millionen Euro Mitinitiator Klaus-Julius Spring mann meint, dass es sich für die Kulmbacher Stadtwerke lohnen würde, das Stromnetz zu erwerben. Denn ein Viertel des Strompreises für Privathaushalte entfalle auf Netzentgelte. "Diese Gewinne gehen bisher an einen der vier großen Netzbetreiber. Wir wollen, dass das Geld zum Nutzen der Region und ihrer Bürger in Kulmbach bleibt", so Springmann. Er geht davon aus, dass die Kaufsumme deutlich unter zehn Millionen Euro liegen würde.
Laut Markus Ruckdeschel von der Energieagentur Nordbayern trauen sich kleinere und mittlere Kommunen eine Rekommunalisierung des Stromnetzes meistens nicht zu.
Es sei zwar ein erheblicher Aufwand, aber so bestehe die Chance, die Energiewende vor Ort erfolgreich zu gestalten und auch Gewinne zu erwirtschaften.
Stadtwerke: Ganz am Anfang Auf Nachfrage betont Stadtwerke-Chef Stephan Pröschold, dass man ganz am Anfang der Diskussion stehe. Wenn die Netzdaten vorliegen, "werden die Stadtwerke gründlich prüfen, ob es technisch, wirtschaftlich, organisatorisch und rechtlich möglich ist, das Stromnetz zu übernehmen". Die Stadtwerke seien bei der Ausschreibung aber keineswegs bevorrechtigt. "Die zuständigen Gremien werden sich so bald wie möglich mit diesem Themas beschäftigen, um eine optimale Lösung für die Stadt zu finden", so Pröschold.
Podiumsdiskussion Was Kulmbacher Stromversorgung in eigener Hand? Der Bund Naturschutz lädt zu
Informations- und Diskussionsveranstaltung ein.
Wann Donnerstag, 10. Juli, Beginn 19.30 Uhr.
Wo Kulmbacher Kommunbräu.
Wer Auf dem Podium diskutieren: Klaus-Julius Springmann, Berater im "Energie-Fenster" des Landkreises, Lehenthal; Herbert Bartel, Energiereferent des Bund Naturschutz, Nürnberg; Wolfgang Schenker, Kreisvorsitzender Bund Naturschutz; Markus Ruckdeschel, Energieagentur Nordbayern, Kulmbach; Mario Münch, Münch Elektrotechnik, Gössersdorf/Rugendorf; Kreisrätin Dagmar Keis-Lechner und Arno Pfaffenberger, Bündnis Energiewende Kulmbach.
Kommunale Schlafbäume wären viel sozialer und sind auch das zugegebene Ziel dieser Ökofaschisten! Denn das ist doch das Ziel dieser Menschen nach dem Motto " Zurück auf die Schlafbäume unter Umgehung des Höhlenzeitalters".
Denn an Atomkraftwerken kommt keine gesicherte Energieversorgung vorbei.