Die Gemeinde Untersteinach wehrt sich im Asyl-Streit gegen den Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit. Sie fordert, dass das Kulmbacher Landratsamt das Mietverhältnis mit dem Gästehaus-Betreiber aufkündigt. Das passiert nicht, doch werden die zwölf Syrer die letzten Asylbewerber am Eichberg sein.
Sie leben seit Dezember in zwei Anwesen am Eichberg: zwölf Asylbewerber aus Syrien, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Sie können sich allenfalls in Englisch verständigen und leben in großer Sorge um die eigene Zukunft und die ihrer Familien.
Mit Dolmetscher In Untersteinach fühlen sich die Männer gut aufgehoben, wie bei einem von Bürgermeister Volker Schmiechen organisierten Gespräch deutlich wurde, bei dem Josef Mawad als Dolmetscher fungierte. Mawad war 1959 aus Syrien nach Deutschland gekommen und Chefarzt am Kulmbacher Klinikum. Den Flüchtlingen wurde vermittelt, dass sie in Untersteinach willkommen sind, auf Unterstützung hoffen können.
Doch dann das: In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag wurde plötzlich das Landratsamt aufgefordert, dass das Anwesen Eichbergstraße 17/19 nicht mehr für die Unterbringung von Asylbewerbern genutzt wird. "Das bestehende Mietverhältnis ist ... unverzüglich zu beenden und eine andere Liegenschaft anzumieten. Falls dies nicht möglich sein sollte, ist bei zurückgehendem Platzbedarf für Asylbewerber im Landkreis als erstes dieses Mietverhältnis mit der Firma zu beenden", hieß es.
Heftiger Disput Ein fremdenfeindlicher Hintergrund? Keinesfalls. Für das Ratsgremium war es die Konsequenz aus dem heftigen Disput, den sich die Gemeinde mit dem Anmieter der beiden Gebäude geliefert hatte. Nachdem dieser im Dezember von der Kommune gebeten worden war, den arabisch sprechenden Kontaktmann für die Unterkunft zu benennen, hatte sich die Firma dies in einer E-Mail Kontaktaufnahme verbitten lassen und schwere Vorwürfe erhoben. In der Folge war auch von Fremdenfeindlichkeit die Rede.
Verleumdung? Man habe E-Mails erhalten, "die (wir) als dreist, unverschämt und verleumderisch (werten). Insbesondere weisen wir die darin erhobenen Vorwürfe wegen Fremdenfeindlichkeit entschieden zurück", sagt Bürgermeister Schmiechen und führte an: "Es wird aber von uns nicht akzeptiert, dass ein Vermieter, der die Gemeinde verleumdet, durch die Unterbringung dieser Menschen in Untersteinach noch Geld verdient."
Der Betreiber kontert "Wie verhält es sich mit der Gemeinde, die für die Unterbringung eben dieser Personen Steuern und Abgaben kassiert?", fragt dazu ein Sprecher des Betreibers auf der Internetseite infranken.de. Er stellt fest, dass Martin Betz sich im Dezember nach einem Mitarbeiter des Gästehauses erkundigt habe, ohne sich als Verwaltungsleiter auszuweisen. Hätte die Gemeindevertretung das Gespräch gesucht, man hätte ihr zur Verfügung gestanden.
Der Vertreter des Gästehaus-Betreibers spricht mit Blick auf die nun von der Kommune an das Landratsamt gerichtete Forderung, das Mietverhältnis aufzulösen, von einem Boykottaufruf. "Hier wird seitens der Gemeindevertretung rechtswidrig in die geschützten Bereiche eines selbstständigen Unternehmens eingegriffen." Telefonisch hat ihn die BR gestern nicht erreicht.
Pfarrer ist geschockt Schmähungen und pauschale Unterstellungen habe man über sich ergehen lassen müssen, erklärt Pfarrer Wolfgang Oertel, der geschockt ist. "Dem Betreiber geht es wohl um viel Geld, das er davonfliegen sieht." Die Untersteinacher würden in übelste Weise pauschal denunziert, dabei seien sie von dem arabisch sprechenden Übersetzer als absolut vorbildlich gelobt worden. An den Vertreter des Gästehauses schreibt er: "Ich bin fassungslos und möchte mit Ihnen nichts mehr zu tun haben."
Ob die zwölf Asylbewerber in Untersteinach bleiben dürfen? "Es gäbe sicherlich auch andere Liegenschaften, in denen sie unterkommen könnten. Die Frage ist aber, ob diese kurzfristig zur Verfügung stünden", sagt Verwaltungsleiter Martin Betz.
Landratsamt trifft Entscheidung Auf die Suche wird man sich nicht begeben müssen. Wie Juristin Kathrin Limmer vom Kulmbacher Landratsamt auf Anfrage erklärte, bleiben die Syrer in ihren jetzige Unterkünften. Da schwere Vorwürfe gegen die Gemeinde erhoben worden seien ("Die sind nicht zu belegen") und die der Kreis nicht auf einer Landkreiskommune sitzen lassen wolle, habe man sich im Gespräch mit dem Bürgermeister darauf verständigt, dass am Eichberg keine neuen Asylbewerber aufgenommen werden.
Juristin Kathrin Limmer geht davon aus, dass die Asylverfahren der Syrer positiv beschieden werden. Sprich: Bekommen diese in einigen Monaten ein Aufenthaltsrecht erteilt, werden sie aus den Unterkünften ausziehen: Am Eichberg würde dann in naher Zukunft keine Asylbewerber mehr leben.
… so lautete die Überschrift der ’Bayerischen Rundschau’ vom 11.12.2014
[Seite 16; vgl. auch: www.infranken.de /Untersteinacher-wollen-Asylbewerbern-helfen];
und weiter:
» Unterstützung wollen ihnen dabei die politische Gemeinde und die beiden Kirchen geben. «
[… bitte warten … bitte warten … bitte warten … ]
Dann – mittlerweile sechs Wochen später – nach der Gemeinderats-Sitzung vom vergangenen Donnerstag (22.1.2015) steht vorgestern (Samstag, 24.1.2015) in der ’BR’ noch einmal:
» Der Gemeinderat hatte in seiner Sitzung am 16. Dezember festgelegt, die in Untersteinach untergebrachten Asylbewerber AKTIV zu unterstützen. «
Und jetzt endlich lesen wir hier und heute in der aktuellen Ausgabe der ’Bayerischen Rundschau’ über ein „von Bürgermeister Volker Schmiechen organisiertes Gespräch“ [am 21.1.2015]; das war’s aber dann auch schon!
Leider hat aber schon seit der Gemeinderats-Sitzung am 16.12.2014 die Dissonanz zwischen der Fa. ’Paluma Second Home GmbH’ und der hiesigen Verwaltung die avisierte „Unterstützung für die Asylbewerber“ nun in den Hintergrund gedrängt; und dies nur, weil die Gemeinde gewissermaßen datengeschützte Informationen über einen Mitarbeiter aus einem Arbeitsvertrag (Personalakte!) von der Vermieterin herausfinden wollte, ohne dies ihr gegenüber in irgend einer Weise zu begründen!
Im Internet hat ’Paluma’ mittlerweile aus ihrer Sicht den Vorgang ergänzend kommentiert: Wer sich aus Gründen der Ausgewogenheit auch über deren Argumente informieren will, findet dies unter
www.infranken.de/Firma-unterstellt-Gemeinde-Untersteinach-Fremdenfeindlichkeit …
… wie beispielsweise:
• „Dass das Gästehaus nicht bereit war, die persönlichen Daten eines Mitarbeiters einfach per Email an eine unbekannte Person, die nicht einmal mitgeteilt hat, welchen Zweck diese Aufforderung habe, mitteilt, ist selbstverständlich.“
oder:
• „Die Gemeinde hat den rechtlichen und wirtschaftlichen Status der Bewohner zweier Wohnungen mit Adressenangabe im Internet veröffentlicht.“
… und mehr.
… so lautete die Überschrift der ’Bayerischen Rundschau’ vom 11.12.2014
[Seite 16; vgl. auch: www.infranken.de /Untersteinacher-wollen-Asylbewerbern-helfen];
und weiter:
» Unterstützung wollen ihnen dabei die politische Gemeinde und die beiden Kirchen geben. «
[… bitte warten … bitte warten … bitte warten … ]
Dann – mittlerweile sechs Wochen später – nach der Gemeinderats-Sitzung vom vergangenen Donnerstag (22.1.2015) steht vorgestern (Samstag, 24.1.2015) in der ’BR’ noch einmal:
» Der Gemeinderat hatte in seiner Sitzung am 16. Dezember festgelegt, die in Untersteinach untergebrachten Asylbewerber AKTIV zu unterstützen. «
Und jetzt endlich lesen wir hier und heute in der aktuellen Ausgabe der ’Bayerischen Rundschau’ über ein „von Bürgermeister Volker Schmiechen organisiertes Gespräch“ [am 21.1.2015]; das war’s aber dann auch schon!
Im Vordergrund der angeblichen „Unterstützung für die Asylbewerber“ steht aber leider schon seit der Untersteinacher Gemeinderats-Sitzung am16.12.2014 die Dissonanz zwischen der Fa. ’Paluma Second Home GmbH’ und der hiesigen Verwaltung; und dies nur, weil letztgenannte gewissermaßen datengeschützte Informationen aus einem Arbeitsvertrag (Personalakte!) von der Vermieterin über einen deren Mitarbeiter herausfinden wollte, ohne dies ihr gegenüber in irgend einer Weise zu begründen!
Im Internet hat ’Paluma’ mittlerweile aus ihrer Sicht den Vorgang ergänzend kommentiert: Wer sich aus Gründen der Ausgewogenheit auch über deren Argumente informieren will, findet dies unter
www.infranken.de/Firma-unterstellt-Gemeinde-Untersteinach-Fremdenfeindlichkeit …
… wie beispielsweise:
• „Dass das Gästehaus nicht bereit war, die persönlichen Daten eines Mitarbeiters einfach per Email an eine unbekannte Person, die nicht einmal mitgeteilt hat, welchen Zweck diese Aufforderung habe, mitteilt, ist selbstverständlich.“
oder:
• „Die Gemeinde hat den rechtlichen und wirtschaftlichen Status der Bewohner zweier Wohnungen mit Adressenangabe im Internet veröffentlicht.“
... aber wenn da nach ZEHN Stunden der Kommentar noch nicht veröffentlicht ist, dann wird man schon nachdenklich!
Na ja, manchmal muß man Ihre Kommentare ja "zweimal" lesen, bevor man sie versteht!