Die Firma TenneT ersetzt die Leitung zwischen Redwitz und Schwandorf durch ein leistungsstärkeres System. Die Bürgerbeteiligung beginnt am kommenden Montag in Marktleugast.
Die Erfolgsgeschichte der Erneuerbaren Energien in Nordostbayern und die Versorgungssicherheit Bayerns nach Abschaltung der Kernkraftwerke machen die Verstärkung des Ostbayernrings notwendig. Wie die Firma TenneT mitteilte, wird die bestehende Leitung aktuell mit einem 380-kV- und einem 220-kV-System betrieben. Das Unternehmen plant nun, das 220-kV-System durch ein leistungsstärkeres 380-kV-System zu ersetzen.
Bauzeit bis zum Jahr 2020
Als Ersatzneubauprojekt wird die neue Trasse in Anlehnung an die alte, rund 185 Kilometer lange Leitung geplant und soll bis zum Jahr 2020 errichtet werden. Nach Inbetriebnahme des neuen Ostbayernrings baut TenneT die alte Leitung vollständig ab.
"Dieses Vorgehen bietet die Chance, die Trassenführung so zu gestalten, dass nach Abbau der alten Leitung Mensch und Umwelt entlastet werden", heißt es in der am Mittwoch herausgegebenen Pressemitteilung.
TenneT startet den Bürgerdialog am kommenden Montag, 22. September, mit acht Informationsmärkten in Oberfranken und in der Oberpfalz. Ziel ist es dabei, die Planungen mit allen regionalen und lokalen Interessensgruppen so zu gestalten, dass eine Entlastung für Wohnumfeld und Naturschutzgebiete erreicht wird. Außerdem soll das Entwicklungspotenzial von kommunalen und privaten Flächen berücksichtigt werden.
Bei den Infoveranstaltungen ist das gesamte Projektteam vor Ort.
Die TenneT-Experten aus den Bereichen Planung, Technik und Umwelt sowie Bürgerbeteiligung werden für Gespräche zur Verfügung stehen und Hinweise zur Trassenoptimierung entgegennehmen.
Trasse besteht seit 70er Jahren
Der Ostbayernring besteht seit den 1970er Jahren und ist etwa 185 Kilometer lang. Die Stromtrasse verläuft von Redwitz im Landkreis Lichtenfels bis nach Schwandorf in der Oberpfalz. Sie hat für ganz Bayern eine zentrale Versorgungsfunktion und übernimmt auch im deutschen sowie europäischen Verbundsystem eine wichtige Transitfunktion. Damit TenneT als zuständiger Übertragungsnetzbetreiber die Versorgungs-, Netz- und Ausfallsicherheit für Oberfranken und die Oberpfalz auch zukünftig sicherstellen kann, muss die Transportkapazität des Ostbayernrings erhöht werden.
Mehr erneuerbare Energien
Hintergrund ist auch die zunehmende Einspeisung von Strom aus Windenergie- und Photovoltaikanlagen in dieser Region. Nach dem Bundesbedarfsplangesetz ist daher eine Netzverstärkung der 380/220-Kilovolt-Systeme auf zwei 380-kV-Systeme erforderlich. Nach der Inbetriebnahme des Ersatzneubaus wird die alte Stromtrasse vollständig rückgebaut.
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Die Firma TenneT ist der erste grenzüberschreitende Übertragungsnetzbetreiber für Strom in Europa. Die Unternehmensleitung von TenneT Deutschland befindet sich in Bayreuth.
Mit rund 21 000 Kilometern an Hoch- und Höchstspannungsleitungen, 36 Millionen Endverbrauchern in den Niederlanden und in Deutschland gehört das Unternehmen zu den Top 5 der Netzbetreiber in Europa. Der Fokus richtet sich auf die Entwicklung eines nordwesteuropäischen Energiemarktes und auf die Integration erneuerbarer Energie.