Gewürz, Nährstoffbombe, Heilmittel: Das Potenzial unser Wild- und Gartenkräuter kann jeder nutzen. Wir zeigen, was in den Pflanzen steckt. Den Anfang macht der vielseitige Löwenzahn.
Grün ist Trend, und so erleben Garten- und Wildkräuter derzeit eine Renaissance. Kein Wunder, denn sie haben das Zeug zum Star in der Küche und in der Hausapotheke. Was die Pflanzen alles können, damit beschäftigen wir uns in der Reihe "Gesund Gewürzt". Jeden Monat stellen wir Ihnen eine Pflanze der Saison vor.
Den Anfang macht der Löwenzahn, der seinen Namen seinen gezähnten Blättern verdankt. Intensiv gelb leuchten seine Blütenköpfe jetzt überall auf Wiesen und an Wegrändern. Die Pflanze, die auch als Pusteblume oder Kuhblume bekannt ist, zählt zu den bekanntesten Wildkräutern und ist eine wichtige Futterpflanze für Insekten.
Dennoch gibt es Dinge, die Sie bestimmt noch nicht über unser Kraut des Monats April wussten: Jedes Löwenzahnblatt hat seine eigene Zahnung! Vergleichen Sie mal: Kein Blatt gleicht dem anderen. Und wenn Sie einen Blütenstängel aufschneiden und in Wasser legen, ringelt und windet er sich.
Eine Kinderspielblume
Der Löwenzahn (wissenschaftlicher Name: Taraxacum officinale) gehört zur großen Familie der Korbblütengewächse. Das Körbchen sitzt auf einem hohlen und unbehaarten Stängel. Löwenzahn wächst vor allem auf nährstoffreichen Böden. Im Gartenbeet ist er wegen seiner tiefen Pfahlwurzeln gar nicht gern gesehen, bei Kindern dafür sehr beliebt: Er ist nämlich eine richtige Kinderspielblume. Seit Generationen fertigen Kinder daraus Blütenkränze, Pfeifen und geflochtene Ketten und lieben sie zum "Fallschirmpusten".
Lecker
Die Wildpflanze ist kulinarisch vielfältig und hat weit mehr zu bieten als leicht bittere Blättchen im Salat. Die Knospen können als Kapern in Salz eingelegt oder in Butter geröstet und in Suppen gegeben oder zu einem leckeren Pesto verarbeitet werden. Die Blütenblättchen und zarten grünen Blätter machen sich gut in Salaten und Smoothies. Probieren Sie einmal einen Löwenzahn-Tomatensalat, in dem die Süße der Tomaten und das herbe Wildkraut reizvolle aromatische Kontraste bilden.
Kaffee und Honig
Aus den Wurzeln des Löwenzahns kann man sogar einen Kaffee herstellen, früher etwas abfällig als "Muckefuck" bezeichnet. Doch auch diese koffeinfreie, regionale Alternative ist wieder angesagt. Wenn Sie es ausprobieren möchten: Wurzeln ausstechen, sorgfältig säubern, in einen Zentimeter breite Scheiben schneiden und trocknen. Dann in einer Pfanne bei niedriger Temperatur rösten, abgekühlt in einer Kaffeemühle fein mahlen. Pro Tasse einen gehäuften Teelöffel Pulver mit heißem Wasser aufbrühen.