Es ist Winter. Da gehört Schnee dazu - auch auf der Straße. Da fragt man sich schon, ob so viel Streusalz nötig ist, besonders auf den Autobahnen.
An manchen kalten Tagen erinnere ich mich an meine Jugend zurück. Ich genoss es, im Winter in die Berge zu fahren und auf bestens präparierten Loipen oder auch mal abseits davon die Natur zu erobern. Frühstück, Langlauf, Abendessen, Tiefschlaf - mehr brauchte ich nicht, um glücklich zu sein.
Auf Schnee zufahren ist Entschleunigung pur
Halt, doch. Eines habe ich vergessen. Das, warum ich diese Zeilen schreibe. Schnee. Jawohl, Schnee. Am besten meterdick, gerne auch auf der Straße. Denn was gibt es schöneres für einen Autofahrer, als mal auf einer schneebedeckten Fahrbahn zu fahren. Das ist Entschleunigung pur. Man reiht sich widerstandslos in die Schlange ein und genießt es, wenn sich der Winterreifen in den weißen Untergrund frisst. Es ist Winter, da gehört Schnee dazu, da passt man sich eben an.
Kein Problem.
Und heute? Heute streuen die Winterdienste schon mal prophylaktisch - also vor den Niederschlägen - ihr Tausalz auf den Asphalt, damit ja kein Flöckchen hängen bleibt, damit auf der Autobahn auch bei dichtem Schneefall hemmungslos gerast werden kann.
Auf der A 70 sind überall die Leitplanken demoliert
Das Ergebnis kann man derzeit auf der A 70 beobachten, wo zwischen Unterbrücklein und Bamberg alle paar Kilometer die Leitplanke demoliert ist. Tja, manche wissen offenbar nicht (mehr), dass es bei null Grad und Niederschlag vielleicht auch mal glatt werden könnte.
Ehrlich, ich habe ein Problem mit diesem scheinbaren Rundum-sorglos-Paket. Ich verlass' mich da nicht drauf. Wobei, eines ist dann doch ganz schön. Denn wenn es nach dem großen Salzangriff nicht schneit, prasselt's am Unterboden, dass es an den Füßen kitzelt. Soll die Durchblutung fördern, habe ich mir sagen lassen.