Wenn heute von der Europäischen Union die Rede ist, geht es meistens ums Geld. Doch der eigentliche Grundgedanke eines vereinten Europas, das die Gründer der EU vor Augen hatten, gerät immer mehr in Vergessenheit - davon ist die Europa-Union überzeugt und will gegensteuern.
Der überparteiliche Verein arbeitet seit 40 Jahren auch in Kulmbach. Mit bisher überschaubarer Resonanz: 20 Mitglieder hat der Kulmbacher Kreisverband. Benjamino de Pellegrin hat als Vorsitzender in den letzten Jahren gekämpft wie ein Löwe, so seine Mitstreiter im Vorstand. Er sei ein "glühender und leidenschaftlicher Europäer", so der bisherige stellvertretende Vorsitzende Thomas Nagel.
Benjamino de Pellegrin ärgert sich über Leute, die behaupten, es brauche die EU nicht. "Die EU ist nicht einfach so aus Spaß gegründet worden. Es war und es ist noch heute ein Projekt des Friedens! Wir haben einen historischen Auftrag, den wir erfüllen müssen", so de Pellegrin.
Am Montagabend war es Zeit für einen Generationenwechsel in der Europa-Union Kulmbach. De Pellegrin hat in allseitigem Einvernehmen seinen Vorstandsposten an seinen bisherigen Stellvertreter Thomas Nagel abgegeben. Der Stellvertreter Nagels wird der Sohn des bisherigen Vorsitzenden, Augusto de Pellegrin. Sein Vater bleibt Delegierter für die Bezirks- und die Landesversammlung der Europa-Union.
Das zentrale Ziel der Europa-Union ist es, über die Zusammenhänge innerhalb Europas aufzuklären und ein Gemeinschaftsgefühl in der Europäischen Union zu schaffen.
Arbeit in Schulen intensivieren "Europa lässt sich nicht nur in Euro und Cent messen. Die Kinder und Jugendlichen sollen sich dessen bewusst sein, was es heißt, in Frieden zu leben", so der neue Vorsitzende Thomas Nagel. "Daher wollen wir auch insbesondere unsere Arbeit in den Schulen in der Region intensivieren." Auch bei der Woche der Mitbürger in Kulmbach wird sich die Europa Union wieder aktiv beteiligen.
Der neue stellvertretende Vorsitzende Augusto de Pellegrin setzt außerdem auf Völkerverständigung. "Wir leben in unserer Familie doch vor, dass es geht! Ich zeige allen: Wir sind vielleicht unterschiedlich als Italiener und Deutsche, aber wir stellen füreinander keine Gefahr dar. Wir gehören zusammen - in einem vereinigten Europa!"