Allerorten entstehen derzeit Umgehungen, viele heftig umstritten. Denn es gibt neben Gewinnern auch viele Verlierer.
Stellen Sie sich vor, Sie haben in einem Wohngebiet in einem beschaulichen fränkischen Städtchen eine begehrte Baulücke ergattert. Ein Sahne-Grundstück, alter Baumbestand, exponierte Hanglage, völlige Ruhe. Sie beleidigen das Grundstück keineswegs mit einem Pseudo-Toskana-Bauwerk aus dem Katalog, sondern leisten sich einen Architekten, der Ihnen ein schickes, kubisches Haus plant. Man baut ja nur einmal im Leben.
Jetzt sitzen Sie auf der Terrasse, genießen die Stille, die gute Luft und den herrlichen Blick auf die Ausläufer der Fränkischen Schweiz. Ihre Kinder im Grundschulalter sind derweil auf den Rädern in der Nachbarschaft unterwegs. Sie haben ein ruhiges Gewissen, hier fährt ja kaum ein Auto. So lässt sich's leben.
Bis Ihnen eine Umgehung vor die Haustür geknallt wird. Wenige Meter neben dem Schlafzimmer rauschen bald die Laster vorbei. Die nahe Altstadt plötzlich ach so fern. Denn das Monster vor der Haustür lässt sich gefahrlos nur mit Übergang und Ampel bezwingen. Und die Kinder alleine rauslassen? Geht gar nicht mehr. Beim Spatenstich müssen Sie auch noch diese Politikerworte ertragen, die das Millionen-Projekt rechtfertigen: "Lärm macht krank. Viele wollen den Straßenverkehr eben nicht vor ihrem Wohnzimmerfenster." Stimmt, Sie aber auch nicht...
Neben Lärm also auch noch Hohn in Ihren Ohren. Denn für die teuer erkaufte Ruhe Ihrer Mitbürger zahlen Sie ja mit Steuergeldern, dem Wertverlust ihres Hauses, mit Lärm und Gestank mehrfach die Zeche.
Sie wohnen tatsächlich in Weismain und sind betroffen? Dann sei Ihnen unser Mitgefühl ausgesprochen. Ebenso wie vielen Untersteinachern, Melkendorfern oder Stadtsteinachern, die es schon oder bald trifft.
Burg-GEFLÜSTER? = scheinheiliges moralin-saures Geschreibsel!
In Wirklichkeit schreibt die Zeitung doch hauptsächlich all den Landräten, Bürgermeistern, Stadt- und Gemeinderäten sowie Umgehungs-Planern und- Bauern nach dem Mund:
Es handele sich um unverzichtbare überlebens-notwendige Verkehrs- und „Lebens“-Adern … und all der Phrasen mehr:
Monster-Trassen, die einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz leisten und mit ihrer harmonischen Einschmiechung in die Landschaft diese unvergleichlich bereichern und aufwerten …
Wartet die Einweihungs-Sprüche nur ab … – … Ihr habt es ja so und nicht anders gewollt!
So ein Blödsinn, Thales! Umgehungen werden gebraucht, basta! Die Frage stellt sich, ob sie ordentlich geplant und gebaut wird. Und da meine ich, daß sie anschließend genügend mit Grünpflanzen ( Laubbäumen und Sträuchern ) bepflanzt wird. Wo liegt da das Problem? Sind Sie ( und auch eisbaer 2 ) etwa nur Radfahrer, die von zuhause arbeiten und kein Fahrzeug zur Arbeit brauchen?
Selbst, wenn ER Radfahrer wäre, würde es ihn nichts nützen, wenn die LKW durch die Innenstadt brausen.
In der Nachkriegszeit wollte jedes Kaff "seine" Bundes- oder wenigstens Durchgangsstraße. Das versprach Image, Laufkundschaft und Verkehrsanbindung. Das heutige Verkehrsaufkommen hat zu einem Umdenken geführt. Die Innenstädte werden gerne verstopft und verbaut - mit den typischen Konsequenzen für den Handel. Und irgendwohin muss der Verkehr. Gerade in einem infrastrukturell schwachen Flächenlland wie Bayern, in dem man keinesfalls leicht auf ÖPNV umsteigen kann, ist der PKW- und LKW-Verkehr unverzichtbar.
Mensch Leute, was soll das? Meckert heute noch einer über die Kulmbacher Umgehung? Umgehungen braucht es heutzutage um den Verkehr nicht durch die Ortschaften leiten zu müssen. Wenn alles ordentlich bepflanzt wird, sieht man in ein paar Jahren sehr viel wenig von diesen ach so "Monstren". Viele Umgehungsgegner sollten sich endlich einmal hinterfragen, ob sie eigentlich für die Sicherheit der Bürger sind oder der Umwelt? Und kommt mir bloß nicht mit Geschäftesterben in den Ortschaften! Heute kann man viel dazu beitragen, daß die Umwelt so wenig wie möglich belastet wird, aber die andauernden Nörgler, Protestierer und Gegener von Umgehungen nerven total. Sicherheit muß Vorrang haben.
mich nerven diejenigen, die die total falsche Verkehrspolitik als ganz normal sehen. Der Lastverkehr gehört auf die Schiene und nicht auf die Straße. Die Lobbyisten der Auto-, LKW-, Logistik-, Asphalt- und Betonindustrie bestimmen immer noch, wie der Verkehr bei uns abzulaufen hat. Die Politik muss sich endlich der Druck der Lobbyisten entgegenstellen und sinnvolle Vorgaben machen, statt alles einfach alles dem "Markt" zu überlassen.