Sternfahrt Kulmbach: Biker trotzen dem Regen

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Regenkombis und Regenschirme waren zum Auftakt der 16. Motorrad-Sternfahrt in Kulmbach die wichtigsten Utensilien. Fotos: Peter Müller
Regenkombis und Regenschirme waren zum Auftakt der 16. Motorrad-Sternfahrt in Kulmbach die wichtigsten Utensilien. Fotos: Peter Müller
Ziemlich leer sah es um die Mittagszeit auf dem Brauereigelände aus.
Ziemlich leer sah es um die Mittagszeit auf dem Brauereigelände aus.
 
 
Der Segway-Parcours wurde gut angenommen.
Der Segway-Parcours wurde gut angenommen.
 
Die Zuschauer wurden mehr, als die Rettungsdemonstrationen von Feuerwehr und THW begannen.
Die Zuschauer wurden mehr, als die Rettungsdemonstrationen von Feuerwehr und THW begannen.
 
Eine im Unfallauto eingeklemmte Person muss befreit werden.
Eine im Unfallauto eingeklemmte Person muss befreit werden.
 
Das technische Equipment für den Einsatz der Rettungsschere wird vobereitet.
Das technische Equipment für den Einsatz der Rettungsschere wird vobereitet.
 
 
 
Der BRK-Rettungswagen steht auch schon bereit
Der BRK-Rettungswagen steht auch schon bereit
 
 
 
Mit diesen "Beißzangen" wird ein Autodach ohne großen Kraftaufwand abgesägt.
Mit diesen "Beißzangen" wird ein Autodach ohne großen Kraftaufwand abgesägt.
 
Es ist geschafft - das Dach ist ab!
Es ist geschafft - das Dach ist ab!
 
Das Unfallopfer wird vorsichtig auf die Trage gelegt...
Das Unfallopfer wird vorsichtig auf die Trage gelegt...
 
... und ins Krankenhaus gebracht.
... und ins Krankenhaus gebracht.
 
Nächstes Szenario: Ein Biker wurde nach einem Sturz vom Auto überrollt.
Nächstes Szenario: Ein Biker wurde nach einem Sturz vom Auto überrollt.
 
Die Vorbereitungen für den Einsatz des Hebekissens werden getroffen.
Die Vorbereitungen für den Einsatz des Hebekissens werden getroffen.
 
 
Playstation für Feuerwehrmänner...
Playstation für Feuerwehrmänner...
 
...und schon hebt das Kissen den Kleinwagen hoch.
...und schon hebt das Kissen den Kleinwagen hoch.
 
Jetzt kann der Mann unter dem Pkw hervorgezogen werden.
Jetzt kann der Mann unter dem Pkw hervorgezogen werden.
 
So war auch dieses "Unfallopfer"schnell gerettet.
So war auch dieses "Unfallopfer"schnell gerettet.
 
Motorradpolizist im Pylonen-Parcours auf dem Mönchshofgelände
Motorradpolizist im Pylonen-Parcours auf dem Mönchshofgelände
 
Wenig los war beim Sicherheitstraining der Fahrlehrer auf dem Schwimmbad-Parkplatz.
Wenig los war beim Sicherheitstraining der Fahrlehrer auf dem Schwimmbad-Parkplatz.
 
Fahrlehrer Jürgen Schautzgy gibt "Einzelunterricht" für eine Bikerin.
Fahrlehrer Jürgen Schautzgy gibt "Einzelunterricht" für eine Bikerin.
 
Für die ausländischen Motorradpolizisten ging es beim Wettbewerb auf dem Mönchshofgelände um Zeit und Geschicklichkeit.
Für die ausländischen Motorradpolizisten ging es beim Wettbewerb auf dem Mönchshofgelände um Zeit und Geschicklichkeit.
 
 
 
Bremsen und Kurven fahren - nicht ganz ungefährlich auf dem nassen Asphalt
Bremsen und Kurven fahren - nicht ganz ungefährlich auf dem nassen Asphalt
 
Vier Food-Trucks wurden für die Versorgung der hungrigen Gäste organisiert.
Vier Food-Trucks wurden für die Versorgung der hungrigen Gäste organisiert.
 
Trotz Regens hatten die Kinder auf dem Kettcar-Parcours ihren Spaß.
Trotz Regens hatten die Kinder auf dem Kettcar-Parcours ihren Spaß.
 
Es brennt...
Es brennt...
 
...und wie richtig gelöscht wird, wurde am Stand der Feuerwehr demonstriert.
...und wie richtig gelöscht wird, wurde am Stand der Feuerwehr demonstriert.
 
 
Motorrad-Tuning: Was erlaubt ist und was nicht, erklärte die DEKRA interessierten Bikern.
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Realitätsnah: Der Motorrad-Simulator
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1,8 Promille mit der "Alkohol-Brille": BR-Redakteur Peter Müller machte den Test - mit fast umwerfendem Ergebnis.
1,8 Promille mit der "Alkohol-Brille": BR-Redakteur Peter Müller machte den Test - mit fast umwerfendem Ergebnis.
 
Der Sehtest fiel da schon besser aus.
Der Sehtest fiel da schon besser aus.
 
Dieter Roth (bayerische Straßenbauverwaltung) erläutert die neuen Schutzplanken. Links Michael Schmid von der Brauerei.
Dieter Roth (bayerische Straßenbauverwaltung) erläutert die neuen Schutzplanken. Links Michael Schmid von der Brauerei.
 
Die Band "Horseroof City Rockers" bestritt am Samstag den musikalischen Auftakt.
Die Band "Horseroof City Rockers" bestritt am Samstag den musikalischen Auftakt.
 

Auf dem Gelände der Kulmbacher Brauerei ist trotz des bescheidenen Wetters mehr los als erwartet. Am Samstag standen die Rettungskräfte im Blickpunkt.

Bevor die Gruppe "Rocktools" auf der Musikbühne im Brauereigelände am Samstagnachmittag ihre ersten Hits zur Motorrad-Sternfahrt 2016 anstimmte, schimpfte Antenne-Bayern-Moderator Stephan Burkert über das "Sch...Wetter". Er ließ aber Optimismus durchschimmern: "Leute, nehmt die Gelegenheit wahr, jetzt kommt ihr noch gut an die Stationen ran. Morgen sind da zwei, drei Millionen Leute."

Davon, dass der Herrgott kein Einsehen mit Motorradfahrern und Gästen hatte, ließ sich aber keiner entmutigen. Auch Organisator Michael Schmid von der Kulmbacher Brauerei nicht. Er war zwar nicht zufrieden, aber angenehm überrascht: Trotz des bescheidenen Wetters - am Samstag herrschten Dauernieselregen und Temperaturen von fünf bis sieben Grad über dem Gefrierpunkt - kamen relativ viele Biker und Gäste zur 16. Motorrad-Sternfahrt auf das Festgelände in der Lichtenfelser Straße. Dort war, wie in den Vorjahren, wieder allerhand geboten. Das Beste: Kein einziger Programmpunkt wurde abgesagt.

"Ankommen statt umkommen" lautet das Motto der Veranstaltung, zu der die oberfränkische Polizei, das bayerische Innenministerium, die Stadt und die Kulmbacher Brauerei eingeladen hatten. Schwerpunkt ist wieder die Verkehrssicherheit. Dazu wurde zum zweiten Mal ein "Mitmach-Parcours angeboten, der weit über 30 Übungs-Module aus sechs Themenbereichen beinhaltete: richtige Ausrüstung; Motorradcheck; Gesundheits-Check; Fahrvorbereitung; Verhalten im Straßenverkehr und Reagieren in Unfallsituationen.


Zwei Unfallszenarien

Zum letztgenannten Thema gab es gegen 15 Uhr mit der Darstellung eines Unfallszenarios den ersten Höhepunkt, der auch von zahlreichen Schaulustigen bestaunt wurde: Ein Biker war unter einen Pkw geraten und musste von THW-Mitgliedern und Feuerwehrkräften mit Hilfe eines Rettungskissens befreit werden.
Zwei Stunden später demonstrierte die Kulmbacher Feuerwehr unter der Leitung von Stadtbrandmeister Michael Weich, wie schnell mit der Rettungsschere ein eingeklemmtes Unfallopfer aus einem Auto befreit werden kann: In drei bis vier Minuten ist das Dach weg.

Auf dem Gelände des Sudhauses und der Lagerhallen der Brauerei waren zahlreiche Stände aufgebaut, die sich ebenfalls mit der Verkehrssicherheit befassten. Dort konnten die Besucher zum Beispiel ihre Sehkraft testen, sich am Dekra-Truck über den Toten Winkel schlau machen, mit einer Spezialbrille die Wirkung von 1,5 Promille Blutalkoholkonzentration testen oder sich beim BRK-Kreisverband über die Bedienung eines Defibrillators informieren. Interessant auch die neuen Leitplanken, die verunglückte Motorradfahrer vor schweren Verletzungen schützen sollen und die von der bayerischen Straßenbauverwaltung vorgestellt wurden.

Ein Programmpunkt, der im Vorfeld nicht öffentlich bekannt gemacht worden war, spielte sich auf dem Mönchshof-Gelände in der Blaich ab: Dort testeten die Motorradstreifen der ausländischen Polizei-Delegationen ihr Fahrkönnen auf einen Parcours, den die Kreisverkehrswacht Coburg aufgebaut und betreut hat. Deren stellvertretender Vorsitzender Thorsten Krauß erläuterte: "Die Beamten müssen den Parcours auf Zeit durchfahren, was bei dem nassen Asphalt heute sehr anspruchsvoll ist. Sie merken dabei, dass es halt manchmal nicht so schnell geht, wie man will." Bei der Abendveranstaltung auf der Plassenburg, so Krauß, würden die erfolgreichsten Teilnehmer dann mit Pokalen ausgezeichnet. Seinen Worten zufolge waren Motorradpolizisten unter anderem aus den Niederlanden, Belgien, Österreich, Polen, Slowenien, Ungarn und Kroatien sowie Feldjäger der Bundeswehr am Start.

Wetterbedingt wenig los war auf dem Schwimmbad-Parkplatz, wo der Verband bayerischer Fahrschullehrer ein Warm-up in Form eines Sicherheitstrainings anbot. Warm wurde dabei freilich niemand. Während am Morgen eine 25-köpfige, angemeldete Gruppe noch bei trockenem Asphalt die Pylonen umrunden konnte, trafen dann bei Nieselregen nur noch vereinzelt Fahrer auf dem großen Parkplatz ein.

Fahrlehrer Jürgen Schautzgy, der gerade eine Bikerin aus dem Landkreis Kulmbach, die mit ihrer Yamaha XT auf der Strecke war, einige Tipps gab, scherzte: "Mal einer charmanten Frau Einzelunterricht geben - das ist doch auch nicht schlecht."

Natürlich nahmen die Fahrlehrer ihre Aufgabe bei der Unterweisung der wenigen Interessenten sehr ernst. Das ungüstige Wetter spielte dabei nur eine untergeordnete Rolle. "Man muss seine Fahrweise an die Situation anpassen. Dann fährt man auch bei Nässe sicher durch alle Kurven", betonte Schautzgy.
Ankommen statt umkommen eben.