Bergwacht Kulmbach plant ein Riesending

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Bei einem Kletterunfall - wie hier im Kleinziegelfelder Tal - sind die Helfer der Bergwacht Kulmbach gefragt: Sie bringen den Verletzten zum Rettungshubschrauber. Fotos: Bergwacht + Stephan Tiroch
Bei einem Kletterunfall - wie hier im Kleinziegelfelder Tal - sind die Helfer der Bergwacht Kulmbach gefragt: Sie bringen den Verletzten zum Rettungshubschrauber. Fotos: Bergwacht + Stephan Tiroch
Bereitschaftsleiter Thomas Gremer (links) und Christoph Bär studieren am Bauplatz in Zultenberg die Neubaupläne.
Bereitschaftsleiter Thomas Gremer (links) und Christoph Bär studieren am Bauplatz in Zultenberg die Neubaupläne.
 
So soll der neue Dienstposten bei Zultenberg aussehen - hier die Ansicht von Nordwesten ...
So soll der neue Dienstposten bei Zultenberg aussehen - hier die Ansicht von Nordwesten ...
 
... und hier von Südwesten.
... und hier von Südwesten.
 
Das Einsatzgebiet der Bergwacht Kulmbach reicht vom Staffelberg über die Fränkische Schweiz bis zum Frankenwald.
Das Einsatzgebiet der Bergwacht Kulmbach reicht vom Staffelberg über die Fränkische Schweiz bis zum Frankenwald.
 
Die bisherige Bergwacht-Hütte im Bärental hat dann ausgedient. Fotos: Bergwacht
Die bisherige Bergwacht-Hütte im Bärental hat dann ausgedient. Fotos: Bergwacht
 
Der künftige Dienstposten (links) befindet sich direkt neben dem beliebten Wanderparkplatz bei Zultenberg.
Der künftige Dienstposten (links) befindet sich direkt neben dem beliebten Wanderparkplatz bei Zultenberg.
 
Die Kulmbacher Bergwacht rettet einen Verletzten aus einem Silo bei Stadtsteinach; vorne, Mitte: Bereitschaftsarzt Nico Petterich, der leitender Arzt bei der Rettung des verletzten Höhlenforschers aus der Riesending-Höhle gewesen ist.
Die Kulmbacher Bergwacht rettet einen Verletzten aus einem Silo bei Stadtsteinach; vorne, Mitte: Bereitschaftsarzt Nico Petterich, der leitender Arzt bei der Rettung des verletzten Höhlenforschers aus der Riesending-Höhle gewesen ist.
 
Die Helfer der Bergwacht sind immer dann gefordert, ...
Die Helfer der Bergwacht sind immer dann gefordert, ...
 
... wenn es in umwegsames Gelände geht, wo der normale Rettungswagen nicht hinkommt.
... wenn es in umwegsames Gelände geht, wo der normale Rettungswagen nicht hinkommt.
 
Die Helfer der Bergwacht sind auch als Luftretter im Einsatz.
Die Helfer der Bergwacht sind auch als Luftretter im Einsatz.
 
Übung am Staffelberg.
Übung am Staffelberg.
 
Rettung in schwierigem Gelände.
Rettung in schwierigem Gelände.
 
Auch beim EKU-Brand in Kulmbach ist die Bergwacht in Bereitschaft.
Auch beim EKU-Brand in Kulmbach ist die Bergwacht in Bereitschaft.
 
Naturschutzarbeit: Bergwacht-Leute beseitigen Steinschlaggefahren.
Naturschutzarbeit: Bergwacht-Leute beseitigen Steinschlaggefahren.
 
Einsatz im Waldgebiet ...
Einsatz im Waldgebiet ...
 
... oder auf einem verschneiten Dach - dafür ist die Bergwacht ausgebildet.
... oder auf einem verschneiten Dach - dafür ist die Bergwacht ausgebildet.
 
Ob an der Eiswand ...
Ob an der Eiswand ...
 
... oder am Baum: Bergwacht-Helfer sind immer gesichert.
... oder am Baum: Bergwacht-Helfer sind immer gesichert.
 
Nach einem Kletterunfall an dern Roten Wand im Kleinziegenfelder Tal ...
Nach einem Kletterunfall an dern Roten Wand im Kleinziegenfelder Tal ...
 
... wird der Verletzte geboren ...
... wird der Verletzte geboren ...
 
... und mit vereinten Kräften ins Tal zum Rettungswagen gebracht.
... und mit vereinten Kräften ins Tal zum Rettungswagen gebracht.
 
Das neue Rettungsfahrzeug der Bergwacht Kulmbach, ein VW-Amarok, eignet sich nicht nur für den Krankentransport, ...
Das neue Rettungsfahrzeug der Bergwacht Kulmbach, ein VW-Amarok, eignet sich nicht nur für den Krankentransport, ...
 
... sondern verfügt auch über Ausrüstung für die Berg- oder Luftrettung ...
... sondern verfügt auch über Ausrüstung für die Berg- oder Luftrettung ...
 
... sowie über die notwendige Funktechnik.
... sowie über die notwendige Funktechnik.
 
Jedes Jahr wird die Ausbildung für die Luftrettung wiederholt. Hier geht Thomas Gremer ...
Jedes Jahr wird die Ausbildung für die Luftrettung wiederholt. Hier geht Thomas Gremer ...
 
... in die Luft.
... in die Luft.
 
Geübt wird, den Luftretter mit der Seilwinde zum Verletzten hinunterzulassen.
Geübt wird, den Luftretter mit der Seilwinde zum Verletzten hinunterzulassen.
 
Bereitschaftsleiter Thomas Gremer, Nico Petterich und Heinz Müller (von links) von der Kulmbacher Bergwacht.
Bereitschaftsleiter Thomas Gremer, Nico Petterich und Heinz Müller (von links) von der Kulmbacher Bergwacht.
 

Die kleine Bereitschaft muss im Kasendorfer Ortsteil Zultenberg für ihre Einsätze von der Fränkischen Schweiz bis zum Frankenwald eine neue Rettungswache bauen. Die Kosten sind für die Bergretter aber nicht leicht zu schultern.

Die Bergwacht kennt jetzt jedes Kind: Seit der dramatischen Rettung des verletzten Höhlenforschers aus der Riesending-Höhle bei Berchtesgaden, weiß man überall in Deutschland, was die ehrenamtlichen Bergretter leisten können.

Doch die Bergwacht ist nicht nur bei solch spektakulären Aktionen im Hochgebirge im Einsatz, sondern auch bei uns im Mittelgebirge. Auch hier geht es manchmal um Leben oder Tod - wenn ein Sportler am Kletterfelsen im Kleinziegenfelder Tal abstürzt, wenn ein Arbeiter aus einem acht Meter tiefen Silo bei Stadtsteinach geborgen werden muss oder wenn ein Gleitschirmflieger in einem Baumwipfel auf der Radspitze hängt. "Am häufigsten rücken wir aber aus, um verletzten Waldarbeitern oder Wanderern zu helfen", sagt der Bereitschaftsleiter der Kulmbacher Bergwacht, Thomas Gremer.

Die Bergwacht wird immer dann gerufen, wenn sich ein Notfall in umwegsamem Gelände ereignet.
"Wenn der normale Rettungswagen nicht hinkommt", so Gremer. Seine Leute sind auch für Extremsituationen geschult, die Helfer der Bergwacht klettern auf hohe Bäume oder seilen sich an steilen Felsen ab. "Wir machen aber nichts, wo man abstürzen kann. Die Leute sind immer doppelt gesichert, wir arbeiten mit 200-prozentiger Sicherheit", betont der Bereitschaftsleiter.

Für Rieseneinsatzgebiet zuständig

Er weiß, dass bei den Einsätzen in dem Riesengebiet vom Staffelberg über die Fränkische Schweiz bis zum Frankenwald, für das die Kulmbacher zuständig sind, jede Minute zählt. Deshalb hat man für die neue Rettungswache der Bergwacht eine verkehrsgünstige Lage ausgewählt: Im Kasendorfer Ortsteil Zultenberg - mitten im Einsatzgebiet und nur fünf Fahrminuten von der Autobahn entfernt.

Aufgrund der Strukturreform der Bergwacht in Bayern hat der bisherige Dienstposten im Bärental bei Krassach (Stadt Weismain) ausgedient. "Die Bergwacht-Hütten in der Natur, wo's schön ist, soll es nicht mehr geben", so Gremer.

Mit dem Neubau - Dienstgebäude und Garagen - muss die kleine Bereitschaft ein Riesending schultern. Denn die Kosten belaufen sich auf zirka 340.000 Euro. Die Finanzierung ist durch Eigenmittel und Eigenleistung nicht gesichert. Man ist auf Spenden angewiesen. "Wir müssen bei Kommunen, Wirtschaft und anderen Organisationen betteln gehen", so der Bereitschaftsleiter.

Gleichwohl hofft er, noch heuer mit der Erschließung beginnen zu können. "Wir müssen über 300 Meter Wasser, Kanal, Strom und Telefon verlegen", sagt er und geht davon aus, dass das Gebäude erst nächstes Jahr drankommt.

Professionelle Spezialtruppe

Jürgen Dippold, Kreisgeschäftsführer des BRK, zu dem die Bergwacht gehört, steht hinter dem Projekt. "Wir begrüßen den Standort am Görauer Anger, weil man von dort überall schnell hinkommen", erklärt er und bescheinigt den Bergrettern: "Es ist eine Spezialtruppe, die professionell unseren Rettungsdienst in schwierigem Gelände unterstützt und sehr wirksam arbeitet."

Der neue Dienstposten am Wanderparkplatz in Zultenberg soll die Arbeit der Bergwacht noch effizienter machen. Die Rettungswache wird im Sommer jedes Wochenende besetzt sein, und das 1300 Quadratmeter große Gelände direkt an der Kante des Görauer Angers hat noch einen Vorteil. Gremer: "Die Felsen gehören auch uns und sind ein ideales Trainings- und Ausbildungsgelände."



So wird man Bergretter

Voraussetzung Wer bei der Bergwacht mitmachen will, muss körperliche Fitness mitbringen und Ski fahren können. Bereitschaftsleiter Thomas Gremer: "Alles andere können wir den Leuten beibringen."

Ausbildung Die Bergretter werden in folgenden Bereichen geschult: Klettertraining, Notfallmedizin, Naturschutzkenntnisse, Luftrettung, Bergrettung im Sommer und im Winter.

Kontakt Interessenten wenden sich an den Bereitschaftsleiter, E-Mail kulmbach@bergwacht-bayern.de.

Bereitschaft Kulmbach 42 Mitglieder, davon 16 aktive Einsatzkräfte; je ein Rettungsfahrzeug ist in Kulmbach und in Weismain stationiert.

Einsatzgebiet vom Frankenwald bis zur Fränkischen Schweiz in den Landkreisen Kulmbach und Lichtenfels sowie Teilbereichen von Coburg, Kronach und Bayreuth.

Einsätze 16 im Jahr 2013.