Auch wenn m Freitag erst das Altstadtfest startet, haben die Aufbauarbeiten für die Bierwoche im August schon begonnen. "So haben wir ein Dach über dem Kopf", sagt Café-Betreiberin Editha Paetsch.
"Ja ist denn nicht erst mal Altstadtfest?", hat sich so mancher Kulmbacher gefragt, der dieser Tage auf den Eku-Platz geschaut hat. Dort haben am Montag nicht die Vorbereitungen für das heute beginnende dreitägige Fest in der Innenstadt, sondern bereits die Aufbauarbeiten für die Bierwoche begonnen, die nach zwei Jahren Pause vom 30. Juli bis 7. August über die Bühne geht.
"Das ist mit uns abgesprochen"
Die Zeltbauer der Firma Eschenbach haben zu Wochenbeginn angefangen, den Stadel für die Kulmbacher "Festspülwoche" aufzustellen. Ob die umliegenden Geschäfte da nicht sauer sind, weil ihnen zum Altstadtfest das Zelt vor die Nase gesetzt wird? "Das ist mit uns so abgesprochen", sagt Editha Paetsch, die das Café "Petit Fours" betreibt und für den Bereich rund um den Eku-Platz Straßenzugbeauftragte ist. Paetsch freut sich darüber, denn auch sie profitiert vom zeitigen Stadel-Aufbau: Unter dem Zeltgerüst, das schon steht, können nämlich Tische und Bänke aufgestellt und Gäste bewirtet werden, auch die Schausteller, Musiker und Künstler haben ein Dach über dem Kopf. "Es ist ein Schutz vor dem Regen, der für Freitag angekündigt ist, aber auch ein Schutz vor der Sonne, wenn es heiß werden sollte", sagt Editha Paetsch, die betont, dass auch bei großer Hitze auf dem Eku-Platz niemand einen Sonnenstich erleiden müsste.
Das neue Zelt
Dass der Stadel schon vor dem Altstadtfest aufgebaut wird, ist auch nicht ganz neu. Früher, als es das alte Zelt noch gab, ist der Startschuss immer erst nach dem Altstadtfest-Sonntag erfolgt. Mit der Anschaffung des neuen Stadels im Jahr 2018 hatte sich die Kulmbacher Brauerei dann aber erstmals einen zeitlichen Puffer eingeräumt, da die Zeit, die man für den Aufbau brauchte, nicht genau einzuschätzen war. Weil der neue Stadel mit 60 Metern Länge und 50 Metern Breite ein doch wesentlich komplexeres Gebilde ist als das kleinere Vorgängerzelt, das 55 Meter lang und 42 Meter breit war. Der Aufbau der großen, freitragenden Zelthalle sei mit viel mehr Aufwand verbunden, sagt Bierfest-Organisator Michael Schmid von der Kulmbacher Brauerei.
Puffer auch nach der Pandemie
Den gleichen Puffer lässt sich die Brauerei auch für den Bierwochen-Neustart nach zwei Jahren Pandemie: Das Zeltgerüst ist schon aufgestellt, die Dachplane eingezogen, ab der kommenden Woche wird dann die Kulmbacher Firma Holzbau Fleischmann mit dem Einbau der Holzwände beginnen. Dabei wird wieder ein großer Autokran im Einsatz sein, der die riesigen, 13 Meter langen und 3,90 Meter hohen Außenwand-Bauteile montiert. 16 Stück sind es. Michael Schmid: "Die Außenwände sind aus Holz gefertigt, sechs Zentimeter dick und werden mit Fassadenplatten und Eichenfachwerk verkleidet."
Platten sehen gebraucht aus
Für Gesprächsstoff wird auch da wieder gesorgt sein. " Die Platten sind ja gebraucht", hatte 2019 so mancher Kulmbacher gesagt, der die Fassade beim Aufbau begutachtet hat. Die Kritiker lagen damit falsch. Die Platten waren nicht neu, sondern im sogenannten Used Look gestaltet. Sprich: Sie sehen nur gebraucht aus. Die Brauerei wollte keine schneeweißen Platten, weil der Stadel rustikal anmuten soll. "Die Putzoptik soll den fränkischen Fachwerkstil nachempfinden", so Organisator Michael Schmid.
Dann geht die Post ab
Noch vier Wochen dauert es, dann wird rund um den neuen Stadel auf dem Eku-Platz wieder für neun Tage die Post abgehen. Heute beginnt aber erst einmal das Kulmbacher Altstadtfest - mit einem Hauch Stadelatmosphäre unter dem Zeltdach.