Aus für das Literatencafé

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Sie haben oft beim Literatencafé mitgewirkt (von links): Peter Griesbach, Johannes Asen, Frank Walther, Cosima Asen und Gisela Kern. Das Bild entstand bei einer Veranstaltung im Frühjahr 2014. Foto: Wolfgang Kern
Sie haben oft beim Literatencafé mitgewirkt (von links): Peter Griesbach, Johannes Asen, Frank Walther, Cosima Asen und Gisela Kern. Das Bild entstand bei einer Veranstaltung im Frühjahr 2014. Foto: Wolfgang Kern

Nach zehn Jahren erfolgreicher Arbeit im Literatencafé fällt bei den Thurnauer Kulturschaffenden am Samstag der letzte Vorhang. Gisela Kern erläutert die Gründe dafür und verrät, wer zum Abschluss ein Gastspiel gibt.

"Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist." Wehmut ist es nicht, die Gisela Kern angesichts des Endes des Literatencafés spürt. "Wir wollten nicht, dass das Niveau sinkt", begründet die Thurnauerin diesen Schritt, nachdem in jüngster Vergangenheit mehrere Verantwortliche aus privaten Gründen ihren Rückzug aus dem Kreis der Kulturschaffenden mitgeteilt hatten.

"Wenn wir weitermachen würden, müssten wir auf Künstler von außerhalb setzen, um die Qualität beizubehalten - das wäre einfach nicht mehr das Gleiche", so Gisela Kern.

In den vergangenen zehn Jahren sind jährlich rund vier Veranstaltungen auf die Beine gestellt worden.
Die Verantwortlichen - Gisela Kern, das Ehepaar Asen von den "Buschklopfern", Barbara Semmlinger, Ingeborg Zapf und Christl Enzmann - hatten dazu Texte gesucht, Sketche eingeübt, Abläufe festgelegt und alles am Ende präsentiert.

Die Idee hinter dem Literatencafé, das zum Verein Natur und Freizeit Thurnau gehört, war es, Literatur nicht abgehoben und ernst zu präsentieren, sondern unterhaltsam und informativ zu verpacken. Das Ganze handgemacht, individuell und in lockerer Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen.

"Der Vorbereitungsaufwand war jedes Mal enorm", erinnert sich Gisela Kern. Doch es habe sich gelohnt. Zahlreiche Künstler seien über die Jahre dabei gewesen, Laien-Schauspieler, Autoren, Musiker, Maler, Kabarettisten und viele mehr. Auch hinter den Kulissen hätten zahlreiche Menschen mit angepackt, Wolfgang Kern sei immer mit von der Partie gewesen - und auch viele "Heinzelmännchen" in der Küche, die für angenehme Atmosphäre und das leibliche Wohl der Gäste sorgten. Letztere kamen nicht nur aus Thurnau, sondern auch aus Kulmbach, Bayreuth und von weiter her. Nicht nur einmal musste man eng zusammenrücken.


Wanderungen werden beibehalten

Die Nachmittage waren meist einem bestimmten Autor oder Thema gewidmet. Erfolgreich waren aber auch die beiden literarischen Wanderungen. Im August dieses Jahres hat das Literatencafé mit rund hundert Besuchern bei der Literarischen Wanderung in Sanspareil seinen absoluten Höhepunkt erlebt. Diese Form der Darstellung soll auch nach dem Ende des Literatencafés beibehalten werden. Die Wanderabteilung des Vereins Natur und Freizeit Thurnau wird voraussichtlich im Jahr 2017 wieder eine entsprechende Veranstaltung anbieten.

Und am Samstag, 14. November, wird Victor Bleibtreu für einen würdigen Abschluss des Literatencafés am Oberen Markt in den Räumen des Vereins Natur und Freizeit sorgen. Er war bereits 2008 einmal auf der Thurnauer Bühne zu sehen. Nun tritt er einmal mehr mit seinem Begleiter am Klavier, Vladimir Plakidin, auf.

Das Literatencafé beginnt am Samstag wie gewohnt um 15 Uhr.