Kulmbach und Wunsiedel wären gern dabei
Auch die Landkreise Kulmbach und Wunsiedel, die bei der Landtagswahl einen gemeinsamen Stimmkreis bilden, wären hier gerne dabei. Können es sich aber nicht leisten, können die Beitrittskosten von jeweils über einer Million Euro nicht bezahlen. Deshalb soll der Freistaat das Geld locker machen und ein Sonderprogramm auflegen, fordert Aures.
Was nach dem Wahltag kommt? Von irgendwelchen Planspielen - auch aus "Respekt vor dem Wähler" - hält die Landtagsvizepräsidentin nichts. Nur so viel steht fest: Eine Zusammenarbeit der SPD mit der AfD schließt sie kategorisch aus. Es sei "eine verkehrte Welt", dass eine Partei ohne Konzepte in den Landtag kommen wird.
Sonntagabend ist heilig
Und wie denkt man in der SPD über eine Koalition mit der CSU, die aktuell auf 36 Prozent abgerutscht ist? "Wenn wir nicht zulegen, brauchen wir uns über so was gar keinen Kopf machen", sagt sie und steigt in ihrem roten Opel Adam. Das Wahlkampfmobil mit ihrem großen Konterfei bringt die Abgeordnete zum Bürgerstammtisch mit dem Chef der SPD-Landtagsfraktion, Markus Rinderspacher. Aures ist halt immer auf Achse. Fast immer. Einmal hat die Politik Pause: am Sonntagabend. "Dann schaue ich Tatort, das ist mir heilig."
SPD: Politik für die Menschen
Die SPD in Bayern, so Inge Aures, macht Politik für die Menschen. Dabei setzt die Landtagsvizepräsidentin eigene Schwerpunkte. Innere Sicherheit "Ich will, dass die Polizisten auf der Straße sind", erklärt Aures. Man müsse sehen, dass sich der Staat um die Sicherheit kümmert. Kritik übt sie daran, dass in Bayern zehn Prozent der Planstellen bei der Polizei nicht besetzt sind. Außerdem setzt sie sich dafür ein, dass junge Polizisten aus Oberfranken, die nach Oberbayern versetzt wurden, in ihre Heimatregion zurückkehren können. Bildung und Familien Bildung darf laut Aures keine Frage des Geldbeutels sein. Die SPD kämpfe dafür, dass Eltern keine Gebühren für den Kindergarten oder Busfahrkarten für Schüler der Oberstufe und für Auszubildende bezahlen müssen. "Das gehört abgeschafft", so die Abgeordnete. Die Kosten dürften nicht den Kommunen aufgebürdet werden, sondern müsse der Staat übernehmen. Damit könne man Familien echt entlasten. Gleichwertige Lebensverhältnisse Inge Aures fordert eine Strukturpolitik für den ländlichen Raum. "Wir werden die Idylle von früher nicht mehr kriegen, aber die Menschen auf dem Land müssen gut leben können." Auch mit der Benachteiligung Frankens müsse Schluss sein. "Wir sind genauso viel wert. Franken ist unsere Heimat, sie ist uns wichtig und wertvoll, da leben wir gern."
Kommunen Gemeinden und Landkreise brauchen mehr Geld. "Sie sind am nächsten dran und wissen am besten, was für die Bürger gut ist, was sie wollen und brauchen", so Aures. Worauf die Kommunen verzichten können: das Gängelband der Staatsregierung.
Digitalisierung "In der Wirtschaft geht nichts mehr ohne guten Anschluss ans Internet. Mit der Glasfaseranbindung darf bei uns nicht Schluss sein", so Aures. Es sei ein Skandal, dass die CSU viele Jahre nur auf die Marktkräfte gesetzt und damit das Land "schmählich vernachlässigt" habe.