Das Rugendorfer Gremium sah sich vor Ort an, welche Investitionen wirklich notwendig sind.
Auf Besichtigungstour begab sich der Rugendorfer Gemeinderat vor seiner Sitzung am Montagabend. Ziel waren das Schulhaus, zwei Weiden an der Kneippanlage, die Grillhütte und das Feuerwehrzimmer im Haus der Jugend.
Bereits in der Sitzung vor einem Monat war es um die Fußböden im Schulhaus gegangen. Sie sind wieder renovierungsbedürftig. Ob sie nun nochmals abgeschliffen und neu eingelassen werden oder gar ersetzt werden müssen, das wollte der Gemeinderat am grünen Tisch nicht entscheiden. Für eine Sanierung standen mindestens 5000 bis 8000 Euro an Kosten im Raum, neue Böden würden 14 000 bis 18 000 Euro kosten - beide Kostenangebote galten jeweils vorbehaltlich unerwarteter "Überraschungen", die sich im Zug der Arbeiten ergeben könnten.
Dass die Fußböden tatsächlich marode sind, davon überzeugten sich die Gemeinderäte am Montagabend selbst: Insbesondere die Böden in den beiden rechten Räumen sind abgelaufen, die Holzriemen haben Spalten, der Boden selbst federt an mehreren Stellen. Der Boden im linken Klassenzimmer geht noch einigermaßen. Das Holz ist im Lauf der Jahre bereits mehrfach abgeschliffen worden. Es nochmals zu schleifen und einzulassen lohne sich nicht mehr, war der Gemeinderat nun vor Ort überzeugt.
Ziel: die günstigste Lösung
Ob der alte Boden entfernt und durch einen neuen ersetzt werden soll oder ob es reicht, einen neuen Boden auf den alten zu legen - wie bisher aus Massivholz oder Vinyl auf Verlegeplatten -, darüber schieden sich die Geister. Im Prinzip soll allerdings die günstigste Lösung gefunden werden. Deshalb entschied der Gemeinderat, weitere Angebote für die diversen Reparatur- und Ersatzvarianten einzuholen. Um die Kosten zu verteilen, behielt man sich auch vor, zunächst nur die beiden "sehr schlechten" Böden zu renovieren, den "besseren" erst ein Jahr später.
Zwei hohe Weiden an der Kneippanlage haben zum Teil Trockenholz, das abbricht, und sind etwa in der Mitte vom Schwamm befallen. Darauf machte Bürgermeister Gerhard Theuer die Gemeinderäte am Badeteich aufmerksam und schlug vor, die Weiden zu entfernen. Damit stieß er nicht nur auf Zustimmung. Ob es reiche, das Totholz auszuschneiden und ob die Stämme tatsächlich angegriffen sind, dazu soll kurzfristig Kreisfachberater Friedhelm Haun befragt werden, entschieden die Gemeinderäte schließlich einvernehmlich.
Die "Grillhütte" im Innenhof des Hauses der Jugend kommt ersatzlos weg, hatte der Gemeinderat bereits im September 2018 entschieden. Sie steht aber immer noch. Der etwa 20 Quadratmeter große, tiefer gelegte und überdachte Freisitz aus Massivholz ist über die Jahre morsch geworden, die drei Stufen aus Holzbohlen sind unfallträchtig, die rustikale Bauweise sei inzwischen aus hygienischen Gründen nicht mehr erlaubt, erläuterte Theuer dem Gremium. Wird die Hütte nun wie beschlossen ersatzlos entfernt, müsste man den gesamten Innenhof neu pflastern; übriges Pflastermaterial nur für den Platz unter der Hütte gibt es nicht, bestätigte Gemeinderat Christian Burdich aus dem Bauhof.
Wie ein Carport
Als bessere Lösung beschloss das Gremium nun, die alte Hütte zwar zu entfernen, aber durch eine Überdachung ähnlich einem Carport zu ersetzen. Sollte der Platz genutzt werden, dann könnte man einhängbare Seitenwände vorhalten, überlegte der Gemeinderat. In jedem Fall werden dafür nun Angebote eingeholt.