Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen das Stadtsteinacher Alten- und Pflegeheim St. Marien sind noch nicht abgeschlossen.
Das erklärte Leitender Oberstaatsanwalt Herbert Potzel gestern auf Anfrage der Bayerischen Rundschau. "Die Staatsanwaltschaft, so Potzel, "wird noch gutachterliche Hilfe in Anspruch nehmen müssen." Erst wenn die Stellungnahme des Sachverständigen vorliege, könne der Fall zum Abschluss gebracht werden. Allerdings lasse sich derzeit nicht abschätzen, wie lange die Arbeit des Gutachters in Anspruch nehmen werde. "Der Ausgang des Verfahrens ist noch völlig offen", erklärte Potzel.
Anzeige wegen Pflegemangels
Wie die BR im März berichtet hatte, richten sich die Ermittlungen gegen zwei Mitarbeiter des Alten- und Pflegeheims St. Marien und einen Allgemeinarzt. Grund dafür ist die Strafanzeige von Angehörigen einer Heimbewohnerin. Die Frau, so hieß es, soll sich in ihrem Rollstuhl wundgesessen haben. Die Wunden seien anschließend aber nicht ausreichend versorgt worden.
Ermittelt wurde daraufhin wegen Körperverletzung, konkret wegen eines Pflegemangels.
Unterlagen sichergestellt
Polizei und Staatsanwaltschaft stellten die Pflegedokumentation sicher. Im Zusammenhang mit der Anzeige waren damals auch Vorwürfe laut geworden, wonach ein Bewohner nachts gestürzt sei, was vom Pflegepersonal lange unbeachtet geblieben sei. Im vergangenen Jahr hatten auch Angehörige in einer Versammlung über Betreuungsdefizite geklagt.