Ärger in Höferänger wegen Baugebiet

1 Min
Hier, am nordwestlichen Ortsrand von Höferänger, wächst jetzt noch friedlich Getreide. Aber auf dem Acker soll ein Baugebiet entstehen - und dagegen formiert sich Widerstand der Anwohner. Foto: Stephan Tiroch
Hier, am nordwestlichen Ortsrand von Höferänger, wächst jetzt noch friedlich Getreide. Aber auf dem Acker soll ein Baugebiet entstehen - und dagegen formiert sich Widerstand der Anwohner. Foto: Stephan Tiroch
Am nordwestlichen Ortsrand von Höferänger liegt das geplante Baugebiet. Grafik: Carolin Höfler
Am nordwestlichen Ortsrand von Höferänger liegt das geplante Baugebiet. Grafik: Carolin Höfler
 

Anwohner wollen den Verkehr nicht haben und kritisieren die Erschließung. Das dürfte eine turbulente Bürgerversammlung werden.

Am Ortsrand von Höferänger, wo die Straße nach Rosengrund führt, wächst jetzt noch friedlich Getreide. Aber im Umfeld des Ackers braut sich etwas zusammen. Es droht Ärger. Denn: Die Anwohner sind nicht begeistert, dass dort ein neues Baugebiet entstehen soll. Sie wollen den Verkehr nicht haben und kritisieren die Erschließung auf der schmalen Straße mitten durchs Dorf.


Schon mal gescheitert

Es geht um ein Projekt der Firma Vogel Bau, Unterzettlitz. Sie will am nordwestlichen Ortsrand von Höferänger das Baugebiet "Am Anger" mit 17 Parzellen realisieren. Ein Vorhaben, das - kleiner dimensioniert - vor Jahren schon einmal am Widerstand der Bürger gescheitert ist.

Das aktuelle Verfahren läuft offiziell seit Februar: Damals hat der Stadtrat den Beschluss gefasst, einen Bebauungsplan für das Gebiet "Am Anger" aufzustellen (das Protokoll der Februar-Sitzung und den Text der Beschlüsse 4854 und 4855 lesen Sie hier). Im Rahmen der Bürgerbeteiligung ist Anfang April der Protestbrief der Einwohner mit 73 Unterschriften bei der Stadt eingegangen. Zwei Monate lange hat man danach nichts mehr gehört.


Zufahrt von Osten?

In dem Schreiben wird unter anderem kritisiert, dass die Erschließung über die Verbindungsstraße nach Rosengrund erfolgen soll. Das heißt, dass hier der Baustellenverkehr abgewickelt und später auch der normale Verkehr fließen würde. Dafür sei die Straße nicht ausgelegt, es gebe schon jetzt genug gefährliche Situationen. Außerdem befürchtet man, zur Kasse gebeten zu werden, wenn die Fahrbahn saniert werden müsse. Die Anwohner betonen, dass sie nichts gegen neue Nachbarn oder gegen das Baugebiet haben. Aber sie schlagen eine andere Erschließung vor - von Osten her, über die Straße nach Sackenreuth.

Der Investor hält sich bedeckt. Geschäftsführer Heinz Vogel erklärt auf Anfrage, dass er von der Entwicklung überrascht sei und das Schreiben der Anwohner nicht kenne. "Wir wissen auch nicht, was die Stadt beschließen wird und wie der Bebauungsplan aussehen wird. Deswegen können wir dazu zum jetzigen Zeitpunkt nichts sagen", so der Firmenchef.

Den Wunsch der Bürger, von der Stadt in die Planung eingebunden zu werden, greift der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Ingo Lehmann, auf. Er regt an, zeitnah eine Bürgerversammlung einzuberufen.


Stadt sucht Termin

"Das ist schon geplant, wir werden zu den Leuten nach Höferänger rausgehen", sagt Rathaussprecher Simon Ries. Zwischenzeitlich habe sich auch Ortssprecher Marco Biedefeld an OB Henry Schramm gewandt. Man sei derzeit dabei, einen Termin für die Versammlung zu finden, sagt Ries und versichert: "Es passiert nichts, bis wir nicht mit den Bürgern gesprochen haben."

Diese Bürgerversammlung dürfte turbulent werden.