Kulmbach
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Abitura in Kulmbach: Augen auf vor der Berufswahl

Bei der Berufsorientierungsmesse Abitura können sich Schüler über Karriereplanung und Zukunftschancen informieren.
Tizian Dück (links) aus Kulmbach interessiert sich am Stand von Raps für ein duales Studium. Foto: Sonja Adam
Tizian Dück (links) aus Kulmbach interessiert sich am Stand von Raps für ein duales Studium. Foto: Sonja Adam
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Frederik Illigmann (17) ist erst in der 11. Klasse, doch der Schüler des Caspar-Vischer-Gymnasiums hat schon genaue Vorstellungen, was er nach dem Abitur machen möchte: "Auf jeden Fall etwas im Bereich Ingenieurswesen", sagt der Thurnauer. Und deshalb hört er sich bei der Berufsorientierungsmesse Abitura den Vortrag über Studienmöglichkeiten an der Universität in Jena interessiert an.


Die Vorteile von Ilmenau

Auch Christoph Schmidt (18) aus Marktschorgast hat schon ein festes Ziel: Maschinenbau, vielleicht mit der Fachrichtung Metallbearbeitung. Er macht nächstes Jahr am MGF sein Abi. "Ich informiere mich jetzt mal über die technische Universität Ilmenau. Vorher kannte ich nur Nürnberg", sagt Schmidt. Rainer Mund aus Ilmenau erklärt, dass in der Stadt in Thüringen nur 6700 Studenten büffeln und dass kleinere Unis bessere Möglichkeiten bieten.

Die Schulleiter Ulrike Endres (Caspar-Vischer-Gymnasiums) und Horst Pfadenhauer ( Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium) freuen sich über jeden Schüler, der zur Abitura ins Berufliche Schulzentrum gekommen ist. "Wir empfehlen eine Teilnahme ab der 9. Klasse", so Endres. Und Pfadenhauer betont: "Die Abitura soll Karrieremöglichkeiten nach dem Abitur aufzeigen und ein Startschuss für die Berufswahl sein. Die Abitura zeigt Möglichkeiten in der näheren Umgebung auf, die Schüler können aber auch Kontakte zu Firmen knüpfen."


Zukunft der Messe sieht gut aus

Es sieht gut aus, dass es die Abitura auch in Zukunft geben wird und dass sie im wechselnden Turnus am MGF, CVG und Beruflichen Schulzentrum durchgeführt werden wird", so Michael Pfitzner vom Arbeitskreis Schule-Wirtschaft. "Es freut mich besonders, dass einige Schüler wirklich substantielle Gespräche geführt haben. Die Abitura ist eine echte Ergänzung zur Ausbildungsmesse."

"Ich gebe ehrlich zu, dass ich am Anfang skeptisch war, ob es die Abitura braucht. Aber heute präsentieren sich hier 27 Hochschulen. Und es ist wichtig, dass wir den jungen Leuten frühzeitig zeigen, dass sie auch in der Region tolle Chancen haben und dass sie in der Region bleiben oder wieder hierher nach dem Studium zurückkehren können", erklärt Landrat Klaus Peter Söllner.

"Vor allem die Kombination Wirtschaft, Beruf, Praxis und Hochschule ist hier auf der Abitura gut", findet die SPD-Landtagsabgeordnete Inge Aures.


Duales Studium im Trend

Bei der Abitura 2016 präsentieren sich Firmen und Banken aus der Region, Hochschulen, die Agentur für Arbeit, die Akademie für Neue Medien, die Bamberger Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe, Polizei und Bundeswehr. Vorträge über Studienmöglichkeiten an der Uni in Würzberg bis hin zu allgemeinen Themen wie Bafög ergänzen das Informationsangebot. Oder über duale Studienmöglichkeiten, die derzeit im Trend liegen und bei denen man Ausbildung und Studium parallel absolviert. Dafür interessiert sich der Fachoberschüler Tizian Dück (21) aus Kulmbach: Wirtschaftsinformatik ist sein Thema - bei der Abitura wird er fündig und kommt mit einheimischen Firmen ins Gespräch.

Ob überhaupt ein Studium der richtige Weg ist oder ob sie vielleicht eine Berufsausbildung absolviert, überlegt die 16-jährige Sarah Kuschmann, die derzeit die 11. Klasse des MGF besucht. "Im Moment interessiere ich mich sehr für Ergotherapie und für den Beruf der Diätassistentin. Man kann da eine Ausbildung machen oder auch den Bachelor of Science - da gibt es ganz verschiedene Wege", hat sie sich von Andrea Pfreundner informieren lassen.

Und auch Realschüler nutzen die Abitura gerne. Timon Klughardt (15) aus Untersteinach hat sich entschieden, nach der Mittleren Reife auf die Fachoberschule zu gehen. Und dann vielleicht studieren, überlegt er.


Staunen über Möglichkeiten

Einer der Betriebe, die um Abiturienten werben, ist die Schreinerei Bodenschlägel, Rugendorf. "Von unseren zehn Lehrlingen haben fünf Abitur", berichtet Firmenchef Jürgen Bodenschlägel. Nach der Schreinerlehre könne man ein Verbundstudium zum Produktdesigner absolvieren oder sich auf Innenarchitektur spezialisieren. So mancher kommt ins Staunen, welche Möglichkeiten der Berufsentwicklung es gibt.