Vor 50 Jahren war die Steinbacher St.-Heinrichs-Kirche eingeweiht worden. Beim Pontifikalamt wurden auch neun Ministranten verabschiedet.
Die Pfarrei St. Heinrich bereitete Erzbischof Ludwig Schick einen herzlichen Empfang. Dieser dankte für den freundlichen Empfang, der strahlenden Sonnenschein begleitet war und stellte fest: "Der liebe Gott mag die Frankenwälder, denn er hat sogar Zucker über Steinbach kommen lassen." Damit meinte er die zarte Schneedecke, die in der Sonne wie Zucker blinkte und glitzerte. Anlässlich des 50. Jubiläums der der Einweihung der St.-Heinrichs-Kirche zelebrierte der Bamberger Erzbischof ein Pontifikalamt. Als Konzelebranten wirkten Dekan Thomas Hauth, Pfarrer Reinhard Stauch und Pfarrer Baptist Schaffer mit, Lektor war Walter Schorn.
In seiner Predigt sprach Schick zunächst Dank all denjenigen aus, die an der Erbauung des Gotteshauses vor 50 Jahren beteiligt gewesen waren und mitgewirkt hätten, egal in welcher Form, ob als Pfarrer, Kirchenverwaltung, Architekt, Bauarbeiter usw. "Sie haben zusammen Großartiges geleistet." Und er dankte allen, die diese schöne Kirche all die Jahre belebt und im kirchlichen Dienst mitgeholfen haben, sei es die Lektoren, der Altardienst, die Ministranten, dem Organisten Siegmund Fröba, der schon zur Einweihung der Organist der Kirchengemeinde gewesen war, die Mesner und viele mehr, die das Haus Gottes zu einen Menschenhaus gemacht hätten.
Schick erinnerte daran, welche Freude von der Kirche ausgehe, sei es bei der Taufe, bei der Firmung oder auch bei Trauungen. Andererseits aber spende die Kirche auch Trost für die Seele bei Trauer, Leid und Not. "In schwierigen Lebenslagen schenkt Gott in seinem Gotteshaus Kraft, Mut und Orientierung und die Christen finden Güte und Wohlwollen in ihrer Kirche."
An dieser Stelle schweift er ab von seiner Predigt und bittet höflich eine Mutter mit ihrem Kleinkind: "Bleiben Sie doch bitte da, Kinder stören mich nicht. Es ist schöner schreiende Kinder in der Kirche zu haben, als gar keine", lachte er. Das Kleinkind war unruhig gewesen und deshalb wollte die Mutter das Gotteshaus eigentlich verlassen, doch der Erzbischof konnte sie mit seinen freundlichen Worten überzeugen, mit ihrem Kind der Predigt weiter beizuwohnen. Weiter meinte Schick: "Das ist Kirche. Christen sind wie lebendige Steine und in jedem Christen ist Gottes Geist." Er mahnte zu Selbstliebe aber auch zu Achtung voreinander: "Das wird zum Frieden beitragen." Schließlich bedeute das goldene Kirchenjubiläum neben Dankbarkeit, aber auch Besinnung und Aufbruch.
Im Pontifikalamt wurden auch einige Ministranten verabschiedet. Das Geschenk, ein Kreuz, wurde vom Erzbischof gesegnet. Dekan Thomas Hauth, zuständiger Seelsorger in St. Heinrich, konnte jedem scheidenden Ministranten persönlich das Kreuz als Andenken und Dank für ihren langjährigen Altardienst überreichen. Es wurden verabschiedet: Adrian Bittner, Ministrant seit 13 Jahren und mittlerweile Student der Astro-Physik. Christof Herrmann ist seit 2005 Ministrant und studiert Jura im 7. Semester in München. Beide kamen jedes Wochenende nach Hause und absolvierten ihren Altardienst. Und es habe Spaß gemacht, sagen beide. Und zu ihrem Abschied hatten sie besondere Aufgaben, durften sie doch dem Erzbischof persönlich assistieren, Adrian durfte den Bischofsstab halten, Christof bewahrte die Mitra auf, solange sie nicht vom Oberhirten auf dem Haupt getragen wurde.
Weiter wurden verabschiedet: Christina Löffler, Theresa Löffler, Julia Bittner, Paul Löffler, Lena Kauschke, Jonas Fischer und Lara Jungkunz. "Hoffentlich gibt es genug Nachfolger", sorgte sich der Erzbischof, weil gleich neun Ministranten verbschiedet wurden.
Der Festgottesdienst wurde vom Musikverein
Steinbach am Wald (Leitung Jens Vetter), vom Kirchenchor St. Heinrich (Leitung Ramona Müller) und an der Orgel von Siegmund Fröba umrahmt. Nach der heiligen Messe ging es in den Pfarrsaal St. Heinrich zu einem kleinen Empfang. Hier kam der Erzbischof mit den über 100 Besuchern schnell in Kontakt - geduldig sprach fast mit jedem Einzelnen. Auch hier spielte der Musikverein auf. Gerne hielt sich Schick auch bei den Feuerwehrkameraden auf, deren Dienste er schon in der Kirche als sehr wertvoll herausgestellt hatte. Es herrschte eine ausgesprochen lockere und fröhliche Atmosphäre und jeder im Saal war glücklich und sprach von einem gelungenen Jubiläum.