Auch die Kommunen müssen Lösungen finden, wie sie ihre Mitarbeiter durch die Krise führen können. In einigen Gemeinden gibt es noch viel zu tun, andere werden auch kreativ. Kurzarbeit gibt es allerdings im Crana Mare.
Verwaiste Bäder, geschlossene Museen und Kindergärten - auch im öffentlichen Dienst geht wegen der Coronakrise in manchen Bereichen so langsam die Arbeit aus, beziehungsweise werden die Mitarbeiter bestimmter Bereiche anderweitig eingesetzt. Die Kommunen hoffen, dass mit den Lockerungen ein kleines Stück Normalität zurückkehrt.
Die Tarifpartner, die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA), die Gewerkschaften dbb und Verdi haben vor etwa drei Wochen mit dem Abschluss des Tarifvertrags "TV Covid" in einigen Bereichen des öffentlichen Dienstes die Möglichkeit zur Einführung von Kurzarbeit geschaffen. Dieser Vertrag ist ausschließlich auf die Corona-Pandemie zugeschnitten. Aber bisher versuchen die Gemeinden, ohne Kurzarbeit über die Coronakrise hinwegzukommen.
Kurzarbeit im Crana Mare
Zum ersten Mal nutzten allerdings die Kronacher Stadtwerke die Möglichkeit der Kurzarbeit. Seit dem 1. Mai sind laut kaufmännischem Leiter Johannes Meitner alle 13 Mitarbeiter des Crana Mare in Kurzarbeit. Der Antrag wurde bis 31. Dezember gestellt. Die Mitarbeiter hätten in den ersten Wochen nach der Schließung des Hallen- und Freibades Überstunden abgebaut, Resturlaubstage genommen, Grünpflege- und Reinigungsmaßnahmen getätigt, erklärt Meitner. Aber auch solche Arbeiten enden.
Für ihn sei das Thema Kurzarbeit auch Neuland gewesen. Er habe sich erst mit den Formalien beschäftigen müssen, räumt er ein. Meitner weist darauf hin, dass im Falle der Kurzarbeit die Beschäftigten im öffentlichen Dienst umfassend abgesichert sind. Das Kurzarbeitergeld werde durch die Arbeitgeber auf 90 bis 95 Prozent des Nettoentgelts aufgestockt, das die Beschäftigten in den drei Kalendermonaten vor Einführung der Kurzarbeit durchschnittlich erhalten haben. Sollten die Bäder in diesem Jahr wieder öffnen dürfen, so könne man jederzeit die Mitarbeiter des Crana Mare wieder beschäftigen. "Das ist alles recht flexibel gehalten."
Vorgezogene Maßnahmen
In Marktrodach hat die Gemeinde neben einem Schwimmbad und weiteren Einrichtungen auch einen Kindergarten zu unterhalten. Wie die Geschäftsleiterin Katja Wich auf Anfrage erklärte, habe man bisher die Schließung der gemeindlichen Einrichtung mit anderen Aufgaben überbrücken können. Neben den typischen Maßnahmen wie Abbau von Resturlaubstagen habe man sich beispielsweise im Kindergarten mit den pädagogischen Vorarbeiten für das Kindergartenjahr 2020/21 befasst. In der Schule wurden Reparatur- und Grundreinigungsarbeiten ausgeführt - Maßnahmen, die sonst in den Sommerferien anstehen. Außerdem waren Kinder in der Notbetreuung untergebracht und dafür wurde Personal benötigt, sagt sie.
Auf eines ist Katja Wich besonders stolz, denn drei ihrer Mitarbeiterinnen sind als Näherinnen im Einsatz und produzierten Masken, die an die Bevölkerung verkauft wurden. Mittlerweile wurden auch 110 Masken für die Grundschüler angefertigt, weitere 100 sind für die Kindergartenkinder im Auftrag. Der Nachwuchs bekommt diese Schutzmasken von der Gemeinde geschenkt. "Wir wollen damit die Kleinsten für den Schutz vor Corona auf spielerische Weise sensibilisieren."
Reinemachen in Tettau
Auch im Markt Tettau wurde Kurzarbeit bisher vermieden. Wie Bürgermeister Peter Ebertsch erklärt, wurden gemeindliche Einrichtungen von Grund auf gereinigt, Bodenversiegelungen und Reparaturarbeiten durchgeführt. Seine Mitarbeiter in Schule und gemeindliche Einrichtungen hätten ihm erklärt, dass sie noch voll zu tun hätten. Er gehe davon aus, dass dies auch seine Richtigkeit habe. Denn: "Ich vertraue meinen Mitarbeitern."