Die intensiven Anstrengungen zahlen sich bisher nicht aus. Es gibt im Landkreis wieder deutlich mehr Unfälle mit Wild.
Die Zahl der Wildunfälle im Landkreis Kronach ist trotz intensiver Anstrengungen in den letzten beiden Jahren in die Höhe geschnellt. Die Zahl stieg von jährlich 300 Wildunfällen auf nun mehr als 500. "Die landesweit steigenden Wildunfälle haben auch wir in unserem Landkreis trotz vieler Aktivitäten nicht entscheidend reduzieren können", bedauert der Leiter des Teams "Wild und Straße", Klaus Riedel.
Von den Polizeiinspektionen Kronach und Ludwigsstadt wurden im abgelaufenen Jahr insgesamt 509 Wildunfälle gemeldet, davon zwei mit Personenschaden. Ein Jahr zuvor wurden 400 Wildunfälle registriert, vor drei Jahren rund 300. Heuer waren 374 Rehe betroffen, 67-mal Schwarzwild, 25 Füchse, vier Dachse und 37 Hasen.
Im südlichen Landkreis wurden von der Polizei Kronach rund 300 Wildunfälle und im nördlichen Landkreis von der Polizei Ludwigsstadt etwa 200 Wildunfälle erfasst.
Immer mehr Verkehr
Die Verkehrsdichte nimmt in unserem Landkreis stetig zu, sieht das Team "Wild und Straße" eine Ursache. Somit werden die Straßen auch diesen Anforderungen laufend angepasst, ausgebaut, und der Verkehr wird schneller. Das Wild bleibt aber auf seinen angestammten Wildwechseln. Somit kommt es zu immer mehr Kollisionen.
"Mit konsequenten Gegenmaßnahmen durch Jäger und Forstleute wollen wir die Wildunfälle verringern", betont Klaus Riedel. Aber insbesondere werden die Straßenbaulastträger auch aufgefordert, gleich bei der Planung an das Wild zu denken, um Maßnahmen wie geeignete Wildwarner einzuplanen.
Im vergangenen Jahr wurden diverse neue Maßnahmen gegen Wildunfälle installiert, wie Riedel dankend gegenüber allen Mitwirkenden erwähnte, insbesondere den beteiligten Jägern und Mitarbeitern der Forstbetriebe. Auf der Suche nach weiteren wirkungsvollen Maßnahmen wurde ein neuer Wildwarner von den Fachleuten des Straßenbaus auf Wirkung im Vergleich mit anderen Typen untersucht und auf zwei Kreisstraßen im nördlichen Landkreis installiert. Die dortigen Ergebnisse sind sehr viel versprechend.
Die Wildunfall-Schwerpunkte müssen weiterhin gezielt angegangen werden, appelliert Riedel an alle Beteiligten, noch engagierter mitzuwirken und in den Bemühungen nicht nachzulassen. "Jeder Wildunfall ist einer zu viel." Demnächst soll bei einem Teamtreffen das weitere Vorgehen besprochen werden. Die Beteiligten wollen versuchen, dem gravierenden Anstieg etwas entgegenzusetzen.