Der neue Wallenfelser Heimatkalender verknüpft Tradition und Moderne.
Wallenfels + Tradition = Fronleichnam. So könnte man es in einer kurzen Gleichung auf den Punkt bringen. Die Fronleichnamsprozession und das damit verbundene Fahnenschwingen auf der Schwedenbrücke ist wohl eine der bekanntesten Traditionen in der Flößerstadt.
Der neue Heimatkalender des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises Wallenfels ist ganz dieser Tradition gewidmet. "Unne Fronleichnam" heißt er und zeigt auf zwölf Kalenderblättern 44 Bilder. Das älteste stammt von 1905 und zeigt die Ehrenkompanie mit ihrem Kommandanten Hans Mähringer (Keller Hans) vor dem Haus Maier. Viele Bilder stammen aus dem 20. Jahrhundert und 20 aktuelle Fotos aus den letzten sechs Jahren wurden mit eingebunden. Der Kalender lebt von den Menschen, die auf den Bildern ihren Glauben an Fronleichnam leben.
Das Vermischen von Alt und Neu zeigt, wie sich der Tag im Laufe der Zeit verändert hat und doch eigentlich gleichgeblieben ist. Freilich hat sich die Teilnehmerzahl verringert, das mag am kirchlichen Desinteresse und am demographischen Wandel liegen. Aber das Eigentliche, das was "unne Fronleichnam" ausmacht, ist geblieben. Das Fest des Leibes und Blutes Christi ist an diesem Tag in ganz Wallenfels lebendig. Nicht nur an den wundervoll geschmückten Altären, den herrlichen fantasievollen Blumenteppichen und nicht nur auf der Schwedenbrücke, wenn der jüngste Stadtrat die Schwedenfahne schwenkt. Nein, auch in den Menschen, die hier leben, die mit dieser Tradition verbunden sind und sie nicht missen möchten. Fronleichnam und Wallenfels - eine Verbindung, deren Faszination sich niemand entziehen kann. Und so stehen die Leute nicht nur an den Straßen, um einem Spektakel beizuwohnen, die Ehrenkompanie und die vielen Fahnen, Ministranten und Vereine zu sehen, nein sie merken, dass da mehr ist. Eine tiefe religiöse Verbundenheit mit der Tradition und mit "unnen Fronleichnam".
Korn: viele schlaflose Nächte
Bei der Vorstellung des neuen Heimatkalenders im Rathaus ging der Vorsitzende des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises, Franz Behrschmidt, auf die einzelnen Kalenderblätter ein. Jedes hat ein Thema. So stehen im Januar die Böllerschützen und der Weckruf im Mittelpunkt. Auf den weiteren Seiten finden sich die verschiedenen Altäre wieder. Die Kompanie tritt an und hier wird deutlich, wie lange schon Wallenfels stolz auf seine Soldaten ist. Bilder der Kirchenparaden, die Träger der Sebastiansstatue und die jungen Mädchen ganz in Weiß, die die Muttergottesstatue auf ihren Schultern tragen sowie die Kommunionkinder finden sich auf den Juli und Septemberblättern. Im August schwingt unter anderem Alexander Brehm die Schwedenfahne, der später ins Priesterseminar ging und Priester wurde. Man findet Bilder von Zunft- und Heiligenstäben sowie die Himmelträger und im Dezember stimmt das Altarbild des Segensaltars der Familie Zeuß auf Weihnachten ein. "Wir haben die Tradition mit dem Neuen verbunden", sagt Franz Behrschmidt und dankt allen, die Fotos zur Verfügung gestellt haben. Sein Dank galt auch seinen Mitstreitern für ihre Mitarbeit. Besonders aber Thomas Weiß, der für die technische Gestaltung und den "Computerkram" zuständig war und dies in hervorragender Weise erledigt habe. Für Bürgermeister Jens Korn hat Fronleichnam auch persönlich eine große Bedeutung. "Ich war immer dabei, vom Ministranten bis jetzt als Bürgermeister. Sechs Jahre lang war ich Schwedenfähnrich und an die vielen schlaflosen Nächte vor dem Fest kann ich mich noch gut erinnern", sagt das Stadtoberhaupt. Besonders gefällt ihm das sensationelle Deckblatt des Heimatkalenders. Auch Pater Jan Poja war begeistert vom neuen Kalender. Das religiöse Thema "Fronleichnam" freut ihn als Priester natürlich sehr. "Die Bilder zeigen die Feste aber auch die große Leistung der Vorbereitungen", betonte Pater Jan.
Verkauf
Der Verkauf der neuen Wallenfelser Heimatkalenders beginnt am kommenden Sonntag, 27. November, auf dem Weihnachtsmarkt am und im Kulturzentrum. Es gibt ihn in zwei Größen. Die große Ausgabe im DIN-A3-Format kostet 9,50 Euro und die kleinere Ausgabe in DIN-A4 wird für 6 Euro angeboten. Danach kann der Kalender im Pfarrbüro erworben werden.