Vom eigenen Müsli bis zu tollen Tänzen

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Mittelalterliche Stimmung zu Musik und Tanz im herrlichen Ambiente der Rothmühle ließen Vogelfrei und die Varischa-Bauchtanzgruppe aufkommen. Foto: K.- H. Hofmann
Mittelalterliche Stimmung zu Musik und Tanz im herrlichen Ambiente der Rothmühle ließen Vogelfrei und die Varischa-Bauchtanzgruppe aufkommen. Foto: K.- H. Hofmann
An der Müsli-Mischmaschine hatten die Kinder ihren Spa: Sie durften auch kostenlos probieren. Foto: K.- H. Hofmann
An der Müsli-Mischmaschine hatten die Kinder ihren Spa: Sie durften auch kostenlos probieren.  Foto: K.- H. Hofmann
 
Mittelalterliche Stimmung zu Musik und Tanz im herrlichen Ambiente der Rothmühle ließen Vogelfrei und die Varischa-Bauchtanzgruppe aufkommen. Foto: K.- H. Hofmann
Mittelalterliche Stimmung zu Musik und Tanz im herrlichen Ambiente der Rothmühle ließen Vogelfrei und die Varischa-Bauchtanzgruppe aufkommen. Foto: K.- H. Hofmann
 
Müllermeister Andreas Ehrhardt zeigt hier das sogenannte Rühreisen welches ursächlich für das hörbare Klappern der Mühle am rauschenden Bach verantwortlich war. Foto: K.- H. Hofmann
Müllermeister Andreas Ehrhardt zeigt hier das sogenannte Rühreisen welches ursächlich für das hörbare Klappern der Mühle am rauschenden Bach verantwortlich war.  Foto: K.- H. Hofmann
 
Michael Bohl führt durch die historische Bilderausstellung die Gebäude und Ansichten von Gebäuden und Plätzen von Weißenbrunn, die es so heute nicht mehr gibt. Foto: K.- H. Hofmann
Michael Bohl führt durch die historische Bilderausstellung die Gebäude und Ansichten von Gebäuden und Plätzen von Weißenbrunn, die es so heute nicht mehr gibt. Foto: K.- H. Hofmann
 
An jeder Mühlenführung durch Müllermeister Andreas Ehrhardt nahmen zahlreiche interessierte Zuhörer teil und fanden den Gang über mehrere Stockwerke durch knisterndes Gebälk recht spannend. Foto: K.- H. Hofmann
An jeder Mühlenführung durch Müllermeister Andreas Ehrhardt nahmen zahlreiche interessierte Zuhörer teil und fanden den Gang über mehrere Stockwerke durch knisterndes Gebälk recht spannend. Foto: K.- H. Hofmann
 

Einmal mehr war rund um das älteste Weißenbrunner Haus ein abwechslungsreiches Programm geboten.

Das Rothmühlenfest wird immer mehr zu einem nostalgischen Highlight im Weißenbrunner Festkalender. Der Charme der Rothmühle hat Anziehungskraft. Das älteste Haus in Weißenbrunn, die Rothmühle, öffnete am Sonntag seine Türen und viele Interessenten kamen, um einen Blick in diese steinerne Schatzkiste zu werfen.
Es war ein Blick in die Nostalgie und in handwerkliche Arbeit der Vergangenheit. Die Besitzerfamilie machte es möglich, dass ein umfangreiches und abwechslungsreiches Rahmenprogramm schöne Stunden für jung und alt geboten hat. Müllermeister Andreas Ehrhardt führte dabei stündlich in die alte Handwerkskunst des Müllers ein und hatte Original-Handwerksgeräte aus vergangenen Epochen und die antiquierten, aber gut erhaltenen Aggregate beeindruckten die Besucher.


Manchmal knistert es unheimlich

Die letzte Besitzerin der Mühle, Luise
Krauß, verstarb 1994 und setzte in ihrem Testament als Alleinerbin für die Rothmühle, Gerda Bohl mit dem Wunsch ein, dass die Rothmühle erhalten bleibt. Gerda Bohl war sich dieser Verantwortung des schweren Erbes bewusst und setzte sich mit ihrer Familie mit großem Engagement und Erfolg für die Erhaltung dieses einzigartigen Denkmals ein. Es habe sehr viel Kraft, Zeit und Geld gekostet, bis dieses 1401 erbaute Gebäude, welches seit 1976 nicht mehr genutzt wurde, wieder mit Leben erfüllt werden konnte.


Generalsanierung

Dazu führte Gerda Bohl in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege eine Generalsanierung durch, immer im Blickpunkt dabei, die alte Substanz zu erhalten. Hierfür wurde Gerda Bohl vom Bayerischen Landesverband für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung mit dem Ehrenpreis 2013 ausgezeichnet. Und die Rothmühle hat nicht nur alte Substanz am Bauwerk, sondern auch die Einrichtung ist eine faszinierende Schatzkiste, die ihres gleichen sucht. Darum findet das alljährliche Rothmühlenfest auch immer mehr Interessenten, denn jede Familie möchte mit ihren Kindern mal einen Blick in ein solch einzigartiges museumsartiges Gebäude werfen und sich dabei fachkundig von Müllermeister Andreas Ehrhardt die mühsame Arbeit einer Müllerei erklären lassen. Dabei knistert es schon manchmal unheimlich im uralten Gebälk, aber das muss man miterleben. Nach einem Rundgang über die vier Stockwerke konnte man an einem neu erstellten Video die Funktionsweise der damaligen Mühle verfolgen. Hier wurde das Klappern der Mühle am rauschenden Bach sicht- und hörbar gemacht. Die Originalutensilien zeigte Müllermeister Ehrhardt jeweils den staunenden Gästen, die so den gesamten Vorgang vom Korn zum Mehl und die Vielzahl an technischen Stationen und Arbeitsvorgängen dazwischen verfolgen konnten. Die Kids durften selbst Müsli herstellen und erfuhren dabei viel über den Nährwert der ballaststoffreichen Nahrung.
Rund um das weiträumige Grundstück der Mühle und der Schreinerei der Familie Bohl gab es ein sehenswertes Unterhaltungsprogramm und auf einem Markt im Hinterhof allerlei Raritäten zu ergattern. In der Mühle war auch eine Ausstellung zu sehen, die zu einer Entdeckungsreise durch Weißenbrunn einlud. Von Haushaltsnamen bis Ortsmarken hatte Gerhard Bohl mit Unterstützung des Arbeitskreises Heimatpflege für Weißenbrunn und seine Gemeindeteile interessante Einblicke in das Bierdorf von einst gegeben. Ein ehemaliges Wohnzimmer wurde zum kleinen Konzertsaal, aus dem zärtliche Zithermusik zu hören war und die Saitenklänge dieses alten Instrumentes ließen die Zuhörer in diesem Kleinod auch musikalisch in die Geschichte wandeln.


Nostalgisches Feeling

Von Mittag bis weit in die Abendstunden hinein sorgten Speisespezialitäten; Lagerfeuer, musikalische Vorführungen und Tänze und vieles mehr für ein nostalgisches Feeling. Vom Varischa Bauchtanz, den Kronacher Tanzleuten wie auch von den Grazy Girls Weißenbrunn zeigten sich die Zuschauer begeistert, dazu setzten die Spielleut der Gruppe Vogelfrei mit ihren mittelalterlichen Musikvarianten noch eins drauf. Und zur Abwechslung gab es Ritterspiele, die Vorführungen der Knappenschule und Feuerspiele rund um das historische Rothmühlgebäude. Es war tolle Stimmung. Die Familie Bohl hatte keine Mühe gescheut, um möglichst jung und alt einen angenehmen Nachmittag mit viel Lehrreichem aus der Vergangenheit zu bieten.