Die Schließung des insolventen Kronacher Schlachthofes steht nun endgültig fest. Hohe Energiekosten, marode Infrastruktur: Diese und weitere Gründe sorgten laut dem Unternehmen dafür, dass das laufende Insolvenzverfahren scheiterte.
Nun steht es fest: Der Kronacher Schlachthof muss endgültig schließen. Grund ist ein gescheitertes Insolvenzverfahren. Mehrere Faktoren beeinflussten den Ausgang, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt gab.
Gescheitertes Insolvenzverfahren: Schließung des Kronacher Schlachthofes "unausweichlich"
Der Schlachthof erklärt die Gründe für die Schließung in einer Pressemitteilung: "Unmittelbar nach Anordnung der vorläufigen Insolvenzverwaltung konnten der Schlachtbetrieb sowie auch die Vermarktung zwar für mehrere Wochen aufrechterhalten werden, allerdings lassen sowohl die derzeitige Nachfrage als auch die momentane Kostenlast eine Fortführung des Betriebes in naher Zukunft nicht mehr zu." Am 11. Juli 2023 hatte die Geschäftsleitung der Kronacher Schlachthof GmbH & Co. Betriebs-KG einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.
Wie der vorläufige Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Florian Wittmann mitteilt, ist eine kostendeckende Betriebsfortführung spätestens mit Wegfall der insolvenzspezifischen Sanierungsmittel des Schlachtbetriebes und der Zerlegung für die Eigenproduktion nicht mehr möglich. Die Mitteilung hebt hervor, dass insbesondere die Energiekosten für Strom und Gas zu hoch gewesen seien.
"Der bereits im Vorfeld zu beobachtende Umsatzrückgang setzte sich auch nach der Antragstellung fort", heißt es weiterhin. Grundsätzlich wären Kapazitäten für die Schlachtung von bis zu 300 Tieren pro Schlachttag vorhanden. „Zuletzt konnten diese Kapazitäten in der Regel nicht einmal bis zur Hälfte ausgelastet werden“ erklärt der vorläufige Insolvenzverwalter. Dies aber bei gleichbleibenden Kosten, etwa für die weiterhin in gleichem Maße notwendige Kühlung des Produktionsbereiches und des Lagers, so Wittmann. Diese Entwicklung wird verstärkt durch das Hinzutreten weiterer Faktoren.
"Veraltete Betriebsmittel" und "Kostenlast": Insolvenzverfahren scheitert an mehreren Faktoren
Zum einen ergibt sich auch im Bereich der Lohnschlachtung ein zu erwartender kurzfristiger Rückgang von Aufträgen durch Urlaub und Betriebsferien bei Kunden. Zum anderen besteht beim Kronacher Schlachthof ein erheblicher Investitions- und Reparaturrückstand. Daraus ergebe sich das Risiko, dass der Schlachtbetrieb durch technische Defekte erheblich beeinflusst oder ganz behindert werden könnte.
Vor diesem Hintergrund sind auch verschiedene Bekundungen möglicher Investoren zu sehen, dass eine Fortführung des Schlachtbetriebes grundsätzlich wünschenswert, aber aufgrund der notwendigen Investitionen in das Gebäude, dessen Technik und auch die veralteten Betriebsmittel wirtschaftlich nicht darstellbar sei.
Der voraussichtlich letzte Schlachttag im Kronacher Schlachthof wird der 10. August 2023 sein. Von der Schließung sind laut BR rund 30 Mitarbeitende betroffen. Diese, sowie Lieferanten und Metzger seien hierüber im Vorfeld informiert worden, so das Unternehmen.