Über Bundesstraße 85 wogt ein Scherbenmeer

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Die Ladeklappe des Lastwagens hat sich geöffnet und das Glas klirrte auf die Bundesstraße. Fotos: Marco Meißner
Die Ladeklappe des Lastwagens hat sich geöffnet und das Glas klirrte auf die Bundesstraße. Fotos: Marco Meißner
Direkt vor dem Ortseingang von Haßlach - aus Richtung Kronach kommend - hat ein Lastwagen gestern Nachmittag etwa zwei Tonnen Weißglas verloren.
Direkt vor dem Ortseingang von Haßlach - aus Richtung Kronach kommend - hat ein Lastwagen gestern Nachmittag etwa zwei Tonnen Weißglas verloren.
 
 
 
 
 
 
 

Ein Lastwagen hat am Freitagnachmittag einen Teil seiner Ladung auf der Bundesstraße 85 vor dem Ortseingang von Haßlach bei Kronach verloren - circa zwei Tonnen Weißglas.

Es knirscht bei jedem Schritt, den die Haßlacher Feuerwehrleute tun. Sie setzen die Kehrbesen an, und bei jedem Schub baut sich eine in der Sonne schillernde Woge auf, die klirrend vom Gehsteig auf den Straßenrand schwappt. Ein paar Meter weiter schwitzen noch mehr Brandschützer in voller Montur, während sie die Bundesstraße 85 von dem ungewöhnlichen "Straßenbelag" befreien. Immerhin müssen geschätzte zwei Tonnen Weißglas aus dem Weg geräumt werden.

Das Glas hatte ein Lastwagen, der aus dem Deggendorfer Raum gekommen war, gestern gegen 14.15 Uhr verloren. Unmittelbar vor dem Ortseingang von Haßlach bei Kronach - aus Richtung Gundelsdorf kommend - hatte sich die Ladeklappe geöffnet und die zerbrechliche Fracht in einer Kurve freigegeben. Dabei ist die Sache noch recht glimpflich verlaufen. Der Lkw hatte schließlich 28 Tonnen geladen.


Glück im Unglück

Dass das Glas auf einmal herausgefallen ist und sich somit nur über eine Strecke von etwa 50 Metern und in einem Bereich verteilt hat, in dem nicht mit hoher Geschwindigkeit gefahren wird, war beinahe Glück. Was, wenn die Klappe sich schon auf einer Autobahn geöffnet hätte? Was, wenn sich das gefährliche Gut langsam und über Kilometer verteilt hätte?

Was nach Ansicht der Polizei ebenso ein Glücksfall war: Der nachfolgende Verkehr und der Gegenverkehr sind dem ersten Anschein nach unbeschadet davongekommen. Zwei Fahrzeuge seien zwar durch die Scherben gefahren, dem ersten Eindruck nach seien die Reifen aber heil geblieben. Doch erst ein Werkstattbesuch könne hier für Sicherheit sorgen, wie ein Polizeibeamter feststellte.

Vermutlich technischer Defekt

Als Ursache vermutete die Polizei nach den ersten Ermittlungen am Unfallort einen technischen Defekt am Lastwagen. Ein Fehler des Fahrers beim Beladen sei eher unwahrscheinlich, weil der Unfall erst nach sehr langer Wegstrecke passiert sei. Für den Fahrer war dabei ärgerlich, dass er fast schon sein Ziel - Steinbach am Wald - erreicht hatte.

Auf Grund der Gefahr für den Verkehr durch das Glas musste die Bundesstraße längerfristig halbseitig gesperrt werden. Der Pkw-Verkehr aus Richtung Kronach wurde von der Feuerwehr durch Reitsch umgeleitet. Eine Freigabe sollte aus Sicherheitsgründen erst nach der kompletten Säuberung der Straße erfolgen. Dazu wurde die Straßenmeisterei herbeigerufen. Ziel war es, die verlorene Ladung wieder auf den Lkw zu bringen, damit dieser selbst den Abtransport übernehmen konnte.