Stockheimer Schüler helfen beim Mittagessen-Kochen

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Sie durften zum ersten Mal bei der Zubereitung von Salaten mithelfen: Hennes Lang, Christian Kaim, Leoni Neubauer und Cora Rohland. Im Hintergrund Rektorin Astrid Kestel. Foto: Karl-Heinz Hofmann
Sie durften zum ersten Mal bei der Zubereitung von Salaten mithelfen: Hennes Lang, Christian Kaim, Leoni Neubauer und Cora Rohland. Im Hintergrund Rektorin Astrid Kestel.  Foto: Karl-Heinz Hofmann

Die Grundschule Stockheim sucht für ihre gebundene Ganztagsschule in Reitsch eine Küchenhilfe. Das Modell der gebundenen Ganztagsschule ist hervorragend angelaufen, informierte Rektorin Astrid Kestel in der Gemeinderatssitzung.

Über die vorgesehene gesetzliche Vorlage hinaus geht man in Reitsch neue Wege: Durch das Mithelfen bei der Zubereitung sollen die Schüler gesunde Ernährung bewusster wahrnehmen. Deshalb hatte sie Astrid Kestel einen Antrag an die Gemeinde auf Einstellung einer Küchenkraft dabei. Seit Schuljahresbeginn, 22. September läuft die gebundene Ganztagsschule der Klasse 4a in Reitsch. Die Eltern hatten 20 Kinder für diese Unterrichtsvariante (Montag bis Donnerstag bis 15.25 Uhr) ausgewählt.

"Neuland" für die Schule

Die Grundschule begab sich damit auf Neuland, denn bisher sei nur eine Mittagsbetreuung angeboten worden, sagte die Rektorin. "Eine Erfahrung war, dass wir nun unbedingt eine Küchenkraft zur Essenszubereitung benötigen.
Denn unser Konzept der ,guten, gesunden Schule' sieht neben gesunder Ernährung auch vor, dass das Mittagessen teils in der Schule, und auch unter Einbeziehung der Schüler zubereitet wird." Seit Schuljahresbeginn übernehme sie als Rektorin selbst die Aufgabe, das Essen teilweise vorzubereiten, berichtet sie.

An zwei Schultagen wird das Warmgericht aus Fleisch und Fisch angeliefert. Dieses wird durch die Schule ergänzt durch Salate, Kompott und andere Beilagen. Zu deren frischen Zubereitung fehlt jedoch das Personal in der Schule, daher habe sie sich als Rektorin zur Verfügung gestellt. "Doch das kann natürlich kein Dauerzustand bleiben".

Astrid Kestel informierte auch über das zukünftige Konzept der "guten gesunden Schule" Stockheim. Die Kinder sollen lernen, woher ihre Nahrungsmittel kommen (Exkursionen auf Bauernhof, Wald, etc.) und wie sie zu verarbeiten sind.

Die ersten zwei Schulwochen des neuen Schuljahrs haben das Lehrerkollegium und die Schulleitung überzeugt, dass dieses Konzept erfolgversprechend ist. Am gestrigen Dienstag wurde das erste Probekochen mit einigen Schülern mit einem Nudelauflauf ausprobiert.

Wenn eine neue Küchenhilfe da ist, werden jeden Tag fünf Schüler in der Küche mithelfen, das Essen zuzubereiten und zu servieren. Der Stundenplan sieht dann eine Stunde vor dem Mittagessen eine Lernzeit vor, in der die einen Kinder Hausaufgaben machen oder an Förderungsunterricht teilnehmen, während wieder andere beim Kochen helfen.

Bisher einmalig im Landkreis

Weil dieses Konzept bisher einmalig im Landkreis Kronach sein wird, bat die Rektorin die Gemeinde um Unterstützung denn dafür gebe es keine staatlich- schulische Förderung.

Bürgermeister Rainer Detsch und die Gemeinderäte waren überzeugt, dass dies ein guter Weg ist. Sie dankten für das Engagement der Rektorin und stimmten der Einrichtung des "pädagogischen Kochens" zu. Dazu wird eine Einstellung einer Küchenkraft (die Stelle wird ausgeschrieben) erfolgen.

Mit einstimmigem Votum befürworteten die Räte die Zuschussanträge von zwei Sportvereinen. Der FC Wacker Haig erhält 531 Euro für Renovierungsarbeiten am Sportheim. Das sind zehn Prozent auf die tatsächlich entstandenen und nachgewiesenen Kosten in Höhe von 5314 Euro.

Dem TSV 1893 Neukenroth wurden 2067 Euro Zuschuss genehmigt. Es wurden Renovierungs- und Verbesserungsmaßnahmen am Sportgelände in Höhe von nachgewiesenen 20678 Euro vorgenommen. Auch hierfür hielt das Gremium einstimmig einen Zuschuss von zehn Prozent für angemessen.

Seniorengemeinschaft vorgestellt

Zu Beginn der Sitzung hatte Bianca Fischer-Kilian das Konzept der Seniorengemeinschaft Kronach Stadt und Land vorgestellt. Nach dem Prinzip miteinander-füreinander helfen Senioren mit besonderem handwerklichen Geschick oder technischem Wissen anderen Senioren, die auf Hilfe angewiesen sind. Bürger mit gleichen Interessen schließen sich zusammen, um Probleme zu lösen, die sie alle betreffen.

Seit 2010 besteht diese Selbsthilfe-Gemeinschaft und es haben sich mittlerweile annähernd 550 Personen darin vereinigt. Bei Interesse können sich Senioren an ihre Gemeinde wenden oder direkt an die Seniorengemeinschaft Kronach Stadt und Land, Telefon 09261/9100115.