Hinsichtlich der nunmehrigen Investitionskosten beteilige sich die Kirche am nicht förderfähigen Kostenanteil. Die förderfähigen Kosten seien abhängig von der finanziellen Situation der Gemeinde. Da man in Steinbach recht gut aufgestellt sei, erhalte man "lediglich" eine FAG-Förderung von 30 Prozent. Bei Gesamtkosten von zwei Millionen Euro für die Steinbacher Einrichtung verbleibe für die Kommune - nach Abzug des Kirchenanteils - ein Eigenanteil von 1,3 bis 1,4 Millionen Euro. Die Fördermittelsituation sei jedoch noch nicht genau abgeklärt.
Geld aus dem Konjunkturpaket?
Ende August laufe das nunmehr vierte - erneut voll ausgeschöpfte - Sonderinvestitionsprogramm aus. Wie weit dieses ein weiteres Mal verlängert wird, steht aktuell noch nicht fest. Jedoch habe man nun einen neuen Ansatz, der zum Glücksfall werden könnte. So wird im Zuge der Corona-Krise ein neues Konjunkturpaket mit einem deutschlandweiten Gesamtvolumen von 1,5 Milliarden Euro für den Ausbau bzw. die Sanierung von Kindergärten ins Leben gerufen. "Das könnte für uns passgenau sein", hoffte er. Wichtig sei es, die Pläne bereits in der Schublade zu haben, wenn das Förderprogramm herauskomme.
Man wird für alle Fördertöpfe Anträge stellen. Aktuell sehe die Haushaltslage wieder recht gut aus und Rücklagen seien vorhanden, um die Projekte 2021 realisieren zu können. Sollte das Förderprogamm im Detail nicht so greifen, werde man die Maßnahmen - im Zuge eines Vierjahresplans - eine nach der anderen umsetzen. "Wir sind aber guter Dinge", bekundete er.
Als nächste Schritte werde man auch das Erbbaurecht für die drei Einrichtungen vorbereiten. Somit bearbeite man aktuell parallel drei verschiedene Vorgänge - die Antragstellungen über die Fördertöpfe, die Vorbereitung der Besitzübergabe sowie das Einreichen der Bauanträge. Eine Übergabe auch der Grundstücke der Kirche an die Gemeinde - wie von Tamaz Chinchaladze (BLS) angefragt - sei stiftungsrechtlich nicht möglich, nur beim Tausch eines vergleichbaren Baugrundstücks. In Buchbach wäre dies - so der Bürgermeister - relativ leicht möglich; in Steinbach und Windheim das Ziehen einer klaren Linie aufgrund der vorhandenen räumlichen Verbindung mit Kirche und Kindergarten bzw. dem Pfarrhaus jedoch schwierig.
Während die finalen Pläne für die Steinbacher Kita bereits vom Architekturbüro Schöttner im Gremium vorgestellt wurden, möchte man für die Einrichtungen in Buchbach und Windheim noch das Einverständnis der Verantwortlichen. Diese zeigten sich von den im Anschluss vom Bürgermeister vorgestellten Plänen sehr angetan. Für Steinbach liegen die Gesamtkosten bei 2,005 Millionen Euro, inklusive Baunebenkosten und Ausstattung. Dabei werden an das Bestandgebäude mit 486 qm weitere 275 qm angebaut.
Doppelte Fläche in Buchbach
In Buchbach soll der Anbau nach hinten, aber wegen der Sonneneinstrahlung etwas nach oben versetzt erfolgen. Der Bestand von 232 qm wird in etwa um die gleiche Fläche erweitert. Für den Anbau wird eine Fläche von 100 qm vom angrenzenden Feld benötigt, wofür der Besitzer aber bereits sein Einverständnis erklärt habe. Die Kostenschätzung liegt hier bei 870 000 Euro, ohne Grundstück und ohne die von den Fachplanern ermittelten Kosten. So ist beispielsweise die Heizung schon älter. "Wie tief man in die Bestandssanierung eingeht, ist abhängig vom Förderprogramm", verdeutlichte der Bürgermeister.
Gleiches gelte auch für die Kita St. Nikolaus Windheim, wo der Bestand nach vorne erweitert wird. Hierfür müsse auch die Garage verschwinden. Im unteren Bereich bzw. im Keller soll ein Speiseraum für die Kinder mit Küche und Vorratsraum entstehen, wofür die Raumhöhe ausreichend sei. An Kosten rechnet man hier mit rund 810 00 Euro, ebenfalls ohne die Fachplaner-Kosten.
"Das freut mich sehr für die Kindergärten", bekundete Angela Wiegand (CSU), die auch die Beantragung eines KfW-Darlehenszuschusses für die energetische Sanierung anregte. Anke Weiß (CSU) regte unter anderem an, über eine Solar- oder Photovoltaik-Anlage nachzudenken. Dies hatte der Bürgermeister bereits eingebracht; jedoch seien die Planungsbüros davon aus wirtschaftlichen Gründen nicht "begeistert". Die Fachplaner werden jedoch Alternativen untersuchen.
"Uns ist heute allen ein Stein vom Herzen gefallen", zeigte sich Kirchenpfleger Manfred Fehn anschließend - unter großem Applaus - dankbar.