Bei der Arbeitstagung in Neuses machten die Spielleiter auf einige Schwierigkeiten beim Spielbetrieb aufmerksam.
Auch bei den Fußball-Junioren läuft die Saison mittlerweile wieder in allen Klassen. Die einzelnen Spielleiter haben es in dieser Serie aber besonders schwer, einen geordneten Spielbetrieb zu gewährleisten. "Die Verlegungen nehmen überhand", sagte Kreisjugendleiter Michael Deuerling am Montagabend bei der Arbeitstagung im Neuseser Sportheim. "Die Vielzahl der Wünsche stößt an ihre Grenzen. Das ist so nicht mehr zu regeln."
Der Kreisjugendleiter konnte dies auch mit Zahlen untermauern. 449 Verlegungen von den A- bis F-Junioren hat es in dieser Saison schon auf Kreisebene gegeben, allein 139 bei den D-Junioren. Und immer wieder sind die Spielleiter mit sehr kurzfristigen Wünschen konfrontiert worden. "Wenn sich die Vereine einig waren, haben wir in der Regel auch zugestimmt, aber zuletzt haben wir auch einige Wünsche abgelehnt, weil es mittlerweile übertrieben wird", ergänzte Spielgruppenleiter Frank Börner.
Da die Vereine in der Winterpause überwiegend keine Wünsche geäußert hatten, wann sie die ausgefallenen Spiele nachholen wollen, wurden die ersten schon im März angesetzt. Börner verwies darauf, dass es bei den A-Junioren schwierig werden könnte, denn diese beenden die Saison schon am 27. Mai.
Corinna Schmittlein, die die Gruppensieger der E-Junioren ehrte und Bälle überreichte, die bei den F- und G-Junioren verlost wurden, wies darauf hin, dass die Spielpläne der E- und F-Junioren für die Frühjahrsrunde freigegeben sind. "Bitte denkt daran, auch bei den F-Junioren immer einen ESP auszufüllen und auch Passkontrollen zu machen. Damit verhindert ihr, dass Kinder eingesetzt werden, die zu alt sind", sagte sie.
Gegner muss informiert werden
Michael Deuerling machte auf eine Regelung aufmerksam, die noch nicht lange gilt. Demnach müssen die Gegner rechtzeitig informiert werden, wenn Spiele auf Kunstrasen oder auf einem Hartplatz ausgetragen werden.
Der Kreisjugendleiter kündigte an, dass der Sparkassenpokal bei den A- bis D-Junioren wieder in Turnierform ausgetragen werden soll, obwohl es im Vorjahr bei den A-Junioren nicht funktioniert hat. Die Endrunde um den Baupokal der C-Junioren mit dem FC
Kronach findet am 1. Mai in Weismain statt.
Michael Deuerling wies auf die Veranstaltungsreihen "Bleib im Spiel" und "Fit für Kids" hin und fragte, ob Vereine interessiert seien, als Gastgeber zur Verfügung zu stehen. Als positiv bezeichnete er die Tatsache, dass fast alle Spiele im Jugendbereich mit Schiedsrichtern besetzt werden konnten. "Das ist in anderen Kreisen nicht mehr der Fall."
Thomas Mattes, der stellvertretende Obmann der Gruppe Kronach, wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass vor kurzem 15 neue Schiedsrichter ausgebildet worden sind, die teilweise schon ihre ersten Einsätze hatten. "Da bitte ich um Verständnis, wenn am Anfang noch der eine oder andere Fehler gemacht wird." Mattes ergänzte, dass am 27. Juli ein weiterer Kurs durchgeführt wird, für den sich schon fünf Interessenten angemeldet haben. Er wird voraussichtlich in Neukenroth durchgeführt.
Lob und Tadel für die Betreuer und die jungen Fußballer gab es von Seiten des Jugendsportgerichts. Dessen Vorsitzender Ernst Gamm stellte als positiv heraus, dass es bislang deutlich weniger Fälle des Nichtantretens gegeben habe. Auch die Zahl der Platzverweise (38) im Bezirk sei zurückgegangen. "In den Kreisen 2 und 3 hat es nur einen Fall gegeben, bei dem wir uns mit einem Vergehen gegen den Schiedsrichter befassen mussten."
Aber auch mit kritischen Worten sparte Gamm nicht. Detailliert ging er auf den unzulässigen Einsatz von Spielern, der hart bestraft werde, und auf Fehler bei der Pflege der Spielerliste bei den E- und F-Junioren ein. In sechs Fällen musste auch gegen Schiedsrichter ermittelt werden; vier von ihnen wurden gesperrt, weil sie Platzverweise ausgesprochen, aber keine Meldung darüber gemacht hatten.
Auf die geänderte Mediennutzung ging Christian Diller, der Online-Beauftragte des Bezirks Oberfranken aus Ludwigschorgast, ein und stellte das Angebot des BFV vor. Er bot auch seine Unterstützung an, wenn bei Vereinen Probleme auftauchen.
In der Diskussion machten einige Jugendleiter auf Probleme im Nachwuchsbereich aufmerksam und wollten vom Bezirksvoristzenden wissen, ob und wie der Bayerische Fußball-Verband darauf Antworten habe. Karlheinz Bram bestätigte auf Anfrage von Rudolf Kotschenreuther, dass darüber nachgedacht werde, den U19-Jahrgang aufzulösen und andere Jahrgänge zusammenzulegen. Er riet den Jugendfunktionären, dies auch bei den "Runden Tischen" im Herbst zur Sprache zu bringen.
"Manche Dinge kann der BFV ändern", sagte Bram und verwies darauf, dass jeder Bezirk seinen Spielbetrieb selbst regeln könne und dass überlegt werde, die Klassen kreisübergreifend, also nach geografischen Gesichtspunkten einzuteilen. Manche Themen wie die Neueinteilung von Altersklassen seien jedoch DFB- oder UEFA-Sache. Da seien dem BFV letztlich die Hände gebunden.