Tür zur Landesliga weit offen

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Die Freude bei den Spielern des SV Friesen und Trainer Peter Reichel (Mitte) nach dem Schlusspfiff war groß. Nach dem 2:1 gegen den BSC Saas Bayreuth steht die Tür zur Landesliga weit offen. Foto: Heinrich Weiß
Die Freude bei den Spielern des SV Friesen und Trainer Peter Reichel (Mitte) nach dem Schlusspfiff war groß. Nach dem 2:1 gegen den BSC Saas Bayreuth steht die Tür zur Landesliga weit offen. Foto: Heinrich Weiß

Der SV Friesen geht mit zwei Punkten Vorsprung in die letzten beiden Saisonspiele der Bezirksliga Ost. Trainer Peter Reichel schwärmt und warnt zugleich.

Die Chancen, dass der SV Friesen nach einjähriger Pause in die Landesliga zurückkehrt, stehen seit Mittwochabend um 20.35 Uhr richtig gut. Als Schiedsrichter Markus Görtler das Spitzenspiel der Bezirksliga Ost gegen den BSC Saas Bayreuth abpfiff, war nach dem 2:1-Sieg der Wechsel an der Tabellenspitze perfekt.

Nun sind die Rollen vertauscht. Jetzt müssen die Bayreuther, die seit dem zweiten Spieltag die Tabelle angeführt haben, auf einen Patzer des SV Friesen warten. Die Trümpfe liegen allerdings eindeutig in der Hand der Schützlinge von Peter Reichel, denn sie haben noch zwei Heimspiele vor sich.

Die Partie am Mittwoch war nicht nur in den Augen des SV-Trainers eines Spitzenspiels würdig. "Das war schon sensationell. Es hat für alle Spaß gemacht, vor einer solchen Kulisse zu spielen", schwärmt er. 1000 Zuschauer waren ins Frankenwaldstadion gekommen - mindestens. Kein Wunder, dass schon lange vor dem Anpfiff die Parkmöglichkeiten ausgeschöpft waren und teilweise längere Fußwege nötig waren, um rechtzeitig zum Anpfiff vor Ort zu sein.

Im Nachhinein müssen die Verantwortlichen des SV Friesen sogar froh sein, dass die ursprünglich am 22. April, dem Kirchweih-Samstag, angesetzte Partie wegen des Pokal-Halbfinalspiels der Bayreuther verlegt werden musste. Damals wären sicherlich bei weitem nicht so viele Zuschauer gekommen. Über 1000 waren es. So viele wurden in dieser Saison weder in den beiden oberfränkischen Bezirksligen noch in den Landesligen Nordost und Nordwest auch nur annähernd erreicht.

Dass das Ergebnis auch anders herum hätte lauten können, will Peter Reichel nicht verhehlen. "Wir wussten, dass Freistöße gegen die großen Bayreuther Spieler nur schwer zu verteidigen sind. Wir hätten ja schon vor dem 0:1 bei zwei ähnlichen Situationen in Rückstand geraten können."

Beide Mannschaften waren seiner Überzeugung nach in etwa gleichstark. "In der Schlussphase hat sich dann wie vermutet die Frage gestellt, ob wir mit einem Punkt zufrieden sein können oder ob wir unbedingt auf Sieg spielen müssen", blickt er zurück. Das Traumtor von Nils Firnschild beantwortete diese Frage im Sinne der Friesener.

Diese hatten in der Nachspielzeit dann nochmals Glück, als die Bayreuther, die mit Mann und Maus stürmten, nur den Außenpfosten trafen. Ob sie vor dem entscheidenden 2:1 bei einem vermeintlichen Foul an Hannes Greef einen Elfmeter hätten bekommen müssen, vermag Reichel nicht zu beurteilen. Vielmehr bezeichnet er es als "verdammt gut", mit welcher Moral seine Truppe nach der Pause zu Werke gegangen und kämpferisch bis an ihre Grenzen gegangen ist.

Bei aller Euphorie warnt der SV-Trainer allerdings auch. "Wir dürfen nicht vergessen, dass wir nicht durch sind und noch zwei Spiele vor uns haben", sagt er. "Es wäre leichtfertig, wenn wir das jetzt noch hergeben. Aber das glaube ich nicht."

Durchaus möglich ist vielmehr, dass der SV Friesen vielleicht schon am Sonntag die Meisterschaft feiern kann. Dann ist ab 14 Uhr der Tabellenvorletzte aus Thierstein zu Gast, während der BSC Saas Bayreuth zeitgleich daheim auf den Tabellendritten FC Trogen trifft.

Auch im letzten Saisonspiel haben die Friesener Heimrecht, nämlich gegen den TSV Mistelbach. Die Bayreuther sind dann beim ATS Kulmbach gefordert. Da der SV den direkten Vergleich gegen seinen Konkurrenten gewonnen hat, reichen vier Punkte, um aus eigener Kraft die Meisterschaft zu holen.