Der SV Friesen hatte Anlaufschwierigkeiten in der neuen Saison, befindet sich nun aber im Soll. Vorsitzender Alexander Graf ist zufrieden, muss aber zwei Abgänge im Winter verkraften.
Der Höhepunkt der bisherigen Saison kam erst kurz vor der Winterpause für Alexander Graf, Erster Vorsitzender des SV Friesen. Mit 4:1 fegten die Grün-Weißen den bis dahin ungeschlagenen Tabellenzweiten der Landesliga Nordost, den FC Eintracht Bamberg, vom eigenen Platz im Frankenwaldstadion. "Das war von der mannschaftlichen Geschlossenheit das mit Abstand beste Spiel", erinnert sich Graf. Mit dem anschließenden torlosen Remis beim SC Großschwarzenlohe gingen die Friesener mit einer versöhnlichen Bilanz von 28 Punkten aus 22 Spielen (Platz 11) in die Winterpause. "Wir sind letztlich zufrieden mit der Saison. Wir sind im Mittelfeld, leider im hinteren Teil, aber haben mit dem Abstieg im Moment nichts zu tun."
Dabei sah es zu Beginn der Saison noch anders aus. Friesen legte einen Stotterstart hin, holte aus den ersten sieben Partien nur sechs Punkte und fand sich auf dem Relegationsrang 15 wieder. Am sechsten Spieltag dann der negative Höhepunkt der Saison beim Auswärtsspiel in Lichtenfels. Bis zur 85. Minute liegen die Frankenwälder nach Toren von Kunz und Schülein mit 2:1 in Front gegen einen FCL, der seit der 22. Minute in Unterzahl agierte. In den verbleibenden sechs Minuten dreht Lichtenfels die Partie und gewinnt mit 3:2.
Das hat Alexander Graf gar nicht gefallen. "Unser schwacher Saisonstart lag nicht unbedingt an den vielen Verletzten oder einer schlechten Vorbereitung. Die vier ersten Gegner waren alles Kandidaten, die jetzt vorne in der Tabelle stehen. Da ist es natürlich schwer, die Punkte zu holen." Der Knoten platzte erst beim 7:1 in Sonnefeld. Es folgten drei weitere Siege am Stück und die Friesener setzten sich im Mittelfeld fest.
Großes Lazarett
Doch dann schlug das Verletzungspech, das die Elf von Trainer Armin Eck schon die ganze Saison verfolgt, erst richtig zu. Vor der Begegnung beim SV Memmelsdorf Mitte September fehlten zehn Mann, die meisten potenzielle Stammspieler. "Wir hatten das Glück, dass wir insgesamt breit aufgestellt sind", sagt Graf. Im Winter sollen sich die Reihen der Verletzten jedoch wieder lichten. Graf hofft auf die Rückkehr von wichtigen Stützen wie Firnschild, Nützel, Schütz oder Roger.
In deren Abwesenheit haben sich die Sommer-Neuzugänge in den Vordergrund gespielt. Torwart Tobias Bauerschmidt, vor der Saison vom Kreisligisten TSV Stadtsteinach nach Friesen gewechselt, entpuppte sich als der erhoffte Rückhalt. "Bauerschmidt ist für uns ein Riesengewinn. Er hat gezeigt, dass er zu Recht in der Landesliga spielt", urteilt der Vorsitzende. Auch Alexander Kunz (vom ASV Kleintettau) und Max Schülein (vom FC Mitwitz) haben sich in der Mannschaft festgespielt. Vom jüngsten der Neuzugänge ist Graf ebenfalls überzeugt: "Kai Aust wurde als A-Jugendlicher von unserem Trainer systematisch aufgebaut und nicht gleich ins kalte Wasser geworfen. Er hat seine Chance genutzt."
Tögel zurück nach Stockheim
Von einem der Neuen muss sich der Verein im Winter gleich wieder verabschieden. Robin Tögel kehrt zum Kreisligisten FC Stockheim zurück, um sich mehr auf sein Studium konzentrieren zu können. In dieser Spielzeit kam der 24-Jährige auf 15 Einsätze, 13 Mal davon als Joker von der Bank, und er erzielte drei Treffer. Auch Niklas Wiebach wird Friesen verlassen und aus beruflichen Gründen zurück nach Berlin ziehen (wir berichteten).
Weitere Veränderungen seien im Winter nicht mehr zu erwarten, erklärt Graf. Die Mannschaft werde sich dann in der Heimat auf die restlichen zwölf Partien vorbereiten. "Wir wollen möglichst schnell die restlichen Punkte holen, um mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben. Wir wollen nicht noch mal so zittern, wie im vergangenen Jahr", erinnert sich Graf an das Frühjahr 2018. Zur Winterpause in ähnlich beruhigender Lage rutschte der SV Friesen gegen Ende der Saison tief in den Abstiegsstrudel und rettete sich erst am vorletzten Spieltag mit einem 2:2 gegen den SV Memmelsdorf.