Der Abstieg ist für den abgeschlagenen Tabellenletzten ASV Kleintettau kaum mehr zu vermeiden. Nach der Winterpause muss Fußball-Abteilungsleiter Karl-Heinz Fehn auch noch auf zwei Spieler verzichten.
20 Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz 13 bei noch zehn verbleibenden Spielen - große Hoffnungen auf einen Verbleib in der Bezirksliga West hat Karl-Heinz Fehn nicht mehr, da ist der Fußball-Abteilungsleiter des ASV Kleintettau Realist. Mit lediglich vier Pünktchen steht der Aufsteiger ganz unten in der Tabelle.
Dass es in dieser Saison nur gegen den Abstieg gehen würde, war allen Beteiligten im Verein schon vorher klar. Schließlich hatte man drei Leistungsträger im Sommer ziehen lassen müssen: Die Routiniers Alper und Altan Yürük suchten eine neue Herausforderung beim FC Hirschfeld und führten diesen als gemeinsames Spielertrainer-Gespann in die Spitzengruppe der Kreisklasse 4. Alexander Kunz ging zum SV Friesen und avancierte dort zur Stammkraft beim Landesligisten.
Oft auf Augenhöhe
"Mit diesen drei Spielern haben wir tragende Säulen verloren, die über Erfahrung und Qualität verfügt haben. Das lässt sich sehr schwer auffangen", sagt Fehn. Gerade im Zentrum haben die Yürüks und Kunz eine große Lücke hinterlassen: "Das war unsere Sechser-Achter-Achse. Wir haben bisher noch keine Lösung gefunden für das schnelle Umschalten nach vorne, um unsere guten Offensivspieler einzusetzen." Für Fehn ein gewichtiger Grund, warum es in dieser Saison noch zu keinem Sieg gereicht hat.
Dabei präsentierte sich Kleintettau über weite Strecken der Saison keineswegs als Kanonenfutter, sondern agierte oft auf Augenhöhe mit den Gegnern. So startete man etwa mit einem torlosen Remis gegen die Bayernliga-Reserve der DJK Don Bosco Bamberg vielversprechend in die Saison, zeigte gegen den TSV Mönchröden Moral, als der Favorit einen 1:3-Rückstand gegen Ende einer spektakulären Partie in ein 4:3 umwandelte und Andreas Böhnlein in der Nachspielzeit per Elfmeter doch noch den Punkt rettete. Selbst gegen den VfL Frohnlach schnupperte die ASV-Elf 70 Minuten lang an einer Überraschung (Endstand: 1:6).
Doch viel zu oft gaben die "Glasmacher" sicher geglaubte Punkte in der Schlussphase wieder aus der Hand. Zu Beginn der Saison passierte das beispielsweise gleich dreimal in Folge: Gegen den FC Oberhaid (2:1-Führung bis zur 87. Minute, Endstand: 2:3), beim TSV Meeder (1:1 bis zur 86. Minute, Endstand: 1:2) und gegen den SV Merkendorf (2:1 bis zur 92. Minute, Endstand: 2:2).
"Es gab wenige Partien, in denen unsere Leistung überhaupt nicht gepasst hat", sagt auch Fehn. Dafür stört ihn etwas anderes: Die 17 Platzverweise für seine Spieler (15 Mal Gelb-Rot, zweimal Rot), oft wegen Undiszipliniertheiten. In der Liga mit großem Abstand negative Spitze. "Die Disziplin lässt doch etwas zu Wünschen übrig. Da wünsche ich mir schon mehr Ruhe."
Neuaufbau in der Kreisliga
Ruhig bleibt der Abteilungsleiter jedoch angesichts des drohenden Abstiegs. "Das ist für uns kein Weltuntergang. Wir wollen die Saison sauber zu Ende spielen und uns auf die nächste Saison eine Klasse tiefer ausrichten. Ich bin überzeugt, dass unser Weg richtig ist und wir wollen den Spielbetrieb mit Leuten aus der Region aufrechterhalten." Doch mit der Lage im "äußersten Zipfel" des Frankenwaldes, wie er sagt, sei es oft schwierig, Spieler von einem Engagement beim ASV zu überzeugen. Mit Silvio Jungkunz, Florian Schindhelm und Dennis Nguyen ist das in dieser Saison dennoch gelungen. "Mit unseren Neuen sind wir charakterlich sehr zufrieden. Das waren absolut richtige Entscheidungen."