Nach dem sechsten Spieltag auf Kreisebene haben sich der ASV Kleintettau, der SV Steinwiesen und der SV Neuses noch keine Blöße gegeben.
Ein Drittel der Fußballsaison 2017/18 im Spielkreis Coburg/Kronach ist mittlerweile absolviert. Die Tabellen haben einige Aussagekraft, und so haben sich in den vier Kronacher Ligen bereits die Mannschaften herauskristallisiert, die am Ende um die Meisterschaft ein entscheidendes Wörtchen mitreden können. Drei Teams auf Kreisebene haben nach dem sechsten Spieltag noch eine "weiße Weste". Zumindest in einem Fall kommt dies doch etwas überraschend.
ASV Kleintettau
Den "Glasmachern" war nach dem insgesamt gesehen unnötigen Abstieg aus der Bezirksliga am ehesten zugetraut worden, die Meisterschaft in der Kreisliga 2 einfahren zu können. Diesem Anspruch wurde die Truppe von Christian Häusler bislang absolut gerecht. Vor allem der Offensive des ASV Kleintettau war bislang kaum beizukommen, wie zuletzt auch der TSV Steinberg bei der 0:8-Schlappe im ASV-Sportpark deutlich zu spüren bekam.
39 Treffer haben die "Glasmacher" in sechs Spielen erzielt, also im Schnitt 6,5 Tore pro Partie. 26 davon gehen zu gleichen Teilen auf die gefährlichen Offensivkräfte Andreas Böhnlein und Nico Fröba. Ist der Spitzenreiter in dieser Form überhaupt zu stoppen? Trainer Christian Häusler hält angesichts des dünnen Spielerkaders den Ball bewusst flach. Zu den ärgsten Kontrahenten im Titelkampf zählt er den TSV Ludwigsstadt und den SCW Obermain, aber beide liegen mittlerweile schon sieben Punkte hinter dem ASV.
Die Chancen, dass die Erfolgsserie weitergeht, stehen ziemlich gut. Am Wochenende steht das Spiel in der Kronacher Hammermühle an, dann geht's gegen den SC Jura Arnstein. Nach dem Spiel beim FC Stockheim folgt schließlich am 23. September die Partie gegen den SCW Obermain.
Dass die Bäume der Kleintettauer nicht in den Himmel wachsen, zeigte sich indes im Kreispokal. Da waren sie nämlich im Halbfinale gegen den letztjährigen Bezirksliga-Rivalen chancenlos und unterlagen klar mit 1:6.
SV Steinwiesen
Nach dem sechsten Spieltag der Saison 16/17 lag der SV Steinwiesen mit nur einem Punkt auf Abstiegsplatz 15. Gerade hatte die Mannschaft aus dem Rodachtal beim SV Gifting eine 1:6-Packung kassiert, und nicht viele hatten die Befürchtung, dass nach 2011 der zweite Abstieg in die A-Klasse droht.
Am kommenden Sonntag sind die Steinwiesener erneut in Gifting zu Gast, aber diesmal können und werden sie ganz anders auftreten. Nach der überraschenden Niederlage des FC Wallenfels in Kleintettau sind sie nämlich der einzige Kreisklassist, der das Maximum von 18 Punkten auf dem Konto hat.
Einen großen Anteil am makellosen Saisonstart hat neben Toptorjäger Lucas Hollendonner, der schon neunmal getroffen hat, zweifellos der neue Spielertrainer Colin Gloystein. Er hat seit Saisonbeginn das Sagen, fehlt aber nun ausgerechnet im Spitzenspiel beim ebenfalls noch ungeschlagenen Verfolger. Er hat nämlich in der Partie in Neukenroth die Rote Karte erhalten. Dass seine Schützlinge auch ohne ihn erfolgreich sein können, zeigten sie beim bis dahin hochgehandelten Rivalen aber eindrucksvoll, denn in Unterzahl bauten sie ihren 1:0-Vorsprung noch in einen deutlichen 4:0-Erfolg aus.
SV Neuses
Am 9. Juni hatte nun wirklich nicht viel gefehlt: Da sah es in Stockheim lange Zeit danach aus, als ob der SV Neuses in der Relegation den Aufstieg in die Kreisklasse schaffen würde, doch in der Nachspielzeit kassierten die "Flößer" gegen den VfR Schneckenlohe den Ausgleich, und in der Verlängerung mussten sie sich schließlich mit 2:3 geschlagen geben.
Mittlerweile hat es aber den Anschein, als ob der Aufstieg damals nur vertagt wurde. Die Truppe von André Türkis hat ihre ersten sechs Spiele in der A-Klasse 5 allesamt gewonnen und sich dabei auch gegen die ebenfalls hoch eingeschätzten Titelaspiranten FSV Ziegelerden und SV Knellendorf jeweils mit 3:1 durchgesetzt. Sie hat somit ihren Anspruch untermauert, nach vierjähriger Abstinenz als Meister in die Kreisklasse zurückzukehren.
Am Sonntag ist die "weiße Weste" der Neuseser aber erneut in Gefahr. Dann ist nämlich der ATSV Gehülz zu Gast, der mit fünf Punkten Rückstand auf Platz 2 liegt und - angeführt vom nach wie vor torgefährlichen Routinier André Brendel - alles dran setzen wird, wieder Spannung in den Titelkampf zu bringen. Bei einem weiteren Neuseser Erfolg wird der Spitzenreiter aber wohl nicht mehr so einfach zu stoppen sein.