Sperrung bei Johannisthal: Freie Fahrt nur in der Nacht

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Auf der Staatsstraße 2200 erwartet Autofahrer bei Johannisthal eine temporäre Sackgasse in Richtung Theisenort. Foto: Anna-Lena Deuerling
Auf der Staatsstraße 2200 erwartet Autofahrer  bei Johannisthal eine temporäre Sackgasse in Richtung Theisenort.  Foto: Anna-Lena Deuerling

Wer bei Johannisthal auf die Staatsstraße 2200 abbiegen will, kommt gerade nicht weit. Für Arbeiten auf der Strecke nach Coburg ist eine Sperrung notwenig.

So einige Autofahrer schauten am Mittwochvormittag verwundert übers Steuer, als sie von Kronach kommend bei Johannisthal rechts abbiegen wollten. Trotz des Verkehrsschildes einige Hunter Meter früher, das auf eine Umleitung des Verkehrs Richtung Coburg (B 303) hinweist, setzten viele den Blinker wie gewohnt rechts - um dann auf Höhe der Tankstelle von einer Straßensperre gestoppt zu werden.

Grund für die temporäre Sackgasse sind Kanalarbeiten ein Stück weiter. "Es handelt sich um eine Kanalsanierung in geschlossener Weise - das heißt, die Arbeiten reißen die Straße nicht auf", erklärt Michael Süß, zuständiger Mitarbeiter für Baustellensicherung am Landratsamt. Dennoch ist eine Teil-Sperrung der Staatsstraße 2200 nötig. Die Firma rückt mit schwerem Gerät an und benötigt einen der Fahrstreifen.


Kanalarbeiten "minimalinvasiv"

"Wir sanieren hier den bestehenden Abwasserkanal", erläutert Bauleiter Christian Mühlhöfer. Dafür arbeitet die Baufirma sozusagen minimalinvasiv, ohne Aufgrabung. Bereits am Mittwoch habe man mit den Fräsarbeiten begonnen, die am Donnerstag fortgesetzt wurden. In weiteren Schritten werde mit Robotertechnik ein mit Kunstharz getränkter Glasfaserschlauch in die kaputten Rohre eingezogen, erläutert Mühlhöfer das Vorgehen. Der Schlauch werde mittels Druckluft an die Rohrwandung gepresst und durch UV-Licht verhärtet.

Genehmigt ist die Sperrung noch bis einschließlich 4. Mai - bei schlechter Witterung hätten die Arbeiten noch mehr Zeit in Anspruch genommen. Der Bauleiter ist allerdings zuversichtlich, bis zum Freitagabend fertig zu sein.

Der Verkehr in Richtung Theisenort wird für die Dauer der Maßnahme über Küps umgeleitet. Über die Kreisstraße KC13 in Richtung Tüschnitz finden die Fahrzeuge wieder zurück auf den gewohnten Weg in Richtung Coburg. Die Sperrung gelte ohnehin nur tagsüber, so Süß. "Von 20 Uhr bis morgens um 7 Uhr rollt der Verkehr ungehindert", sagt er.


Vollsperrung ab Ende Juli

Umfangreicher werden die Arbeiten sein, die noch in diesem Jahr ebenfalls für eine Sperrung auf der Staatsstraße 2200 sorgen werden - dann jedoch für eine Vollsperrung. Ab Ende Juli bis voraussichtlich Mitte September wird auf der Strecke zwischen Johannisthal und Beikheim auf rund 3,2 Kilometern die Fahrbahn erneuert. Aufgrund des schlechten Zustands der Straße hat die Straßenmeisterei bereits vor dem Winter erste Ausbesserungsmaßnahmen vorgenommen und die Geschwindigkeit dort auf 70 Stundenkilometer beschränkt.

Über die Sommerferien soll die temporäre Lösung einer dauerhaften weichen: Der komplette Fahrbahnbelag wird erneuert. Rund eine Millionen Euro sind für den Zubringer zwischen B 303 und B 173 veranschlagt. Dafür ist eine Vollsperrung in beide Richtungen notwenig, bestätigt Jens Laußmann, Leiter der Servicestelle Kronach des staatlichen Bauamts Bamberg. Der Verkehr wird dann voraussichtlich großräumig über Redwitz nach Beikheim umgeleitet.