Zumindest für den etwa 30 Jahre alten Mann. Die beiden Frauen konnte die Polizei nämlich wegen der Hilfe von drei Personen nehmen, die sich dort gerade zufällig aufhielten. "Die Damen haben sich zugerufen, dass sie weglaufen müssen. Zu dritt haben wir die Drei dann eingekesselt", erzählt eine der Beteiligten im Gespräch mit inFranken.de. "Ihn konnten wir aber leider nicht festhalten. Er ist quer durch die Prärie und war weg." Der Flüchtige sei noch kurz durch einen angrenzenden Fluss gelaufen, ehe er verschwand. Nasse Füße, die bei den derzeit herrschenden Temperaturen wohl ein schnelles Ende der Flucht bedeutet hätten, bekam der Mann allerdings nicht. "Dafür führt der Fluss derzeit zu wenig Wasser", sagt ein weiterer Zeuge.
Lange fünf Minuten
;
Lange mussten die drei Helfer die beiden Frauen nicht in Schach halten. Etwa fünf Minuten nach dem Anruf bei der Polizei seien die Beamten schon vor Ort gewesen.
Fünf Minuten, die sich allerdings deutlich länger angefühlt haben dürften. "Die Frauen haben sich ziemlich echauffiert", erzählt die Zeugin, die wie auch die anderen beteiligten namentlich nicht genannt werden will. "Die eine hat uns zugerufen, dass wir sie nicht anfassen sollen, weil sie unter Atemnot leide, die andere wollte, dass wir sie davonlaufen lassen, weil sie ein Kind hat." Ohnehin hätten sie mit der Sache nichts zu tun gehabt, da sie nur getrampt seien, erinnert sich die Zeugin.
Ob die Frauen tatsächlich nur zufällig als Anhalterinnen in die spektakuläre Flucht geraten sind, steht noch nicht fest. "Die Ermittlungen müssen nun erst zeigen, inwieweit sie involviert sind", sagt Schuhbäck. Nach einer ersten Befragung seien sie wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Weitere Vernehmungen sollen aber folgen.
Diese sind Teil der sogenannten Tischermittlung, auf die die Polizei nun setzt. Gegen Vormittag und Mittag hatten sich neben Streifen aus der Region noch ein Hubschrauber sowie Personensuchhunde aus Unterfranken auf die Fährte des Flüchtigen gesetzt. Vergeblich. "Ich denke, der wird warten, bis alles ruhig ist, und sich dann über sonstige Kanäle jemanden suchen, der ihn dort wieder abholt", vermutet Schuhbäck.
Nun gezielt den umliegenden Wald zu durchsuchen, hält er nicht für notwendig. "Wir haben das Blitzbild und die Aussagen der Frauen, die mit ihm im Auto waren. Es wird zwar noch etwas dauern, aber ich denke, der wird zu ermitteln sein!", gibt sich der Leiter der Neustadter PI optimistisch. Die Streifen in Mitzwitz und der näheren Umgebung seien aber sensibilisiert und werden ihre Augen offen halten.
Polizei sucht nach Geschädigten
;
Da noch nicht feststeht, um welche Person es sich handelt, ist auch noch unklar, was der Grund dafür ist, dass der Flüchtige beim Anblick der Polizei lieber das Weite suchte, anstatt sich kontrollieren zu lassen.
Eine Täterbeschreibung, mit der die Bevölkerung um Hilfe gebeten werden kann, gibt es laut Polizei übrigens nicht. Wer Beobachtungen gemacht hat, wird dennoch gebeten, sich bei der PI Neustadt unter der Telefonnummer 09568/94310 zu melden. Dazu gehören auch all jene, die bei der rasanten Flucht entweder geschädigt oder gefährdet wurden.