Der Bund Naturschutz sei gespalten, die Mitglieder liefen dem Verband davon. Das behaupten ein Fernseh-Magazin und Helmut Schiffner von der Initiative "Wind gerne - aber mit Abstand". Der Kreisverband Kronach dementiert eine negative Mitgliederentwicklung. Wir haben nachgefragt.
Dem Bund Naturschutz liefen bundesweit die Mitglieder davon, wurde vor Kurzem in der Fernsehsendung "Plusminus" behauptet. Und auch Windpark-Hain-Gegner Helmut Schiffner übt auf der Facebook-Seite "Wind gerne - aber mit Abstand" Kritik am Eintreten des Bundes Naturschutz für die Windenergie.
Elisabeth Hoffmann, Kreisvorsitzende des Bundes Naturschutz, sieht für den Frankenwald keine Austrittswelle wegen der Befürwortung der Windkraftnutzung. "Es treten immer wieder Mitglieder aus", berichtet sie. Wegen der jüngsten Vorwürfe gegen den Bund Naturschutz (BUND) habe sie keinen Anstieg der Zahl der Abmeldungen bemerkt. Die Anschuldigungen in der Fernsehsendung seien gegen den Bundesverband gerichtet. Den Beitrag selbst bezeichnet Elisabeth Hofmann als einseitig recherchiert.
Die Konkurrenz
Es hat sich ein Konkurrenzverband zum BUND gebildet: Der Verein für Artenschutz und Landschaftspflege in Bayern (VLAB). Der kann sich vor Interview-Anfragen von Medien nicht mehr retten. Das Interesse am neuen Verband ist riesengroß. Immer wieder wird der Name des BUND-Mitbegründers Enoch zu Guttenberg ins Gespräch gebracht. Der Adlige sei schon vor zwei Jahren aus ihrem Verband ausgetreten, sieht Elisabeth Hoffmann keinen Zusammenhang mit den jüngsten Entwicklungen.
Die Vorwürfe
Helmut Schiffner, der den Widerstand gegen die fünf geplanten Windräder auf dem Reinberg bei Hain koordiniert, formuliert auf der Facebook-Seite "Wind gerne - aber mit Abstand" mehrere Vorwürfe gegen die Kreisgruppe Kronach des Bundes Naturschutz:
1.
"Der BUND ist ein Lobbyverband der Energiewendebranche!"
2. "Der BUND verrät den Artenschutz und er verrät den Landschaftsschutz!"
3. "Der BUND konzentriert sich ideologisch einseitig auf den Ausbau so genannter erneuerbarer Energien!"
Das Dementi
Die Vorwürfe kämen von BUND-Mitgliedern sowie dem ehemaligen Gründungsmitglied Enoch zu Guttenberg, schreibt Schiffner.
Der Bund Naturschutz verrate den Arten- und Landschaftsschutz auf keinen Fall, dementiert die Kreisvorsitzende energisch. Man sei gegen überzogene Verkehrsprojekte und unsinnigen Landverbrauch: "Es gibt bei uns ja solche Projekte", verdeutlicht Elisabeth Hoffmann im Hinblick auf Straßenbauvorhaben.
Der Windpark Hain-Ost auf dem Reinberg sei ein heikles Thema, gibt Elisabeth Hoffmann zu.
Die Kreisgruppe Kronach des Bundes Naturschutz befürworte den Windpark schon, aber wenn sich herausstelle, dass der entsprechende Abstand zu bedrohten und geschützten Vogelarten wie Schwarzstorch, Uhu, Rotem Milan und Wespenbussard nicht gegeben sei, werde sich die Haltung der Naturschützer sicherlich ändern. Auf diese Tiere müsse man selbstverständlich Rücksicht nehmen. Notfalls müsse man die Windräder zu bestimmten Zeiten, in denen diese Vögel gefährdet würden, abschalten, oder die Windkraftanlagen gar nicht erst bauen. "Wir sind nicht nur ein Verband, der Frösche schützt", stellt Elisabeth Hoffmann klar.
Keine Alternativen aufgezeigt
Im Falle Hain-Ost müsse man der Justiz und den Fachleuten vertrauen, meint die Kreisvorsitzende.
Und sinniert im Hinblick auf die Rücksichtnahme auf Tiere: "Da könnte man im gesamten Frankenwald kein Windrad laufen lassen ..." Den Kritikern des Bundes Naturschutz hält sie vor, dass die Landschaftszerstörung durch Windräder angeprangert werde, aber es würden keine Alternativen aufgezeigt. "Wir müssen weg von fossiler Energie", fordert sie. Die Nutzung der Windkraft sei eine Möglichkeit, den CO 2 -Ausstoß zu verringern.
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Als erstes möchte ich einmal bitten Sachlich zu bleiben, von wegen "Autobahn" und solche Polemik, alles Kontraproduktiv!
Zum zweiten muss einmal klar gestellt werden, dass es diesem Herrn Schiffner nicht um die Umwelt geht, sondern das es rein wirtschaftliche Gründe sind die ihn zum Gegner der Windkraft in Hain machen. Der Umweltaspekt wird nur vorgeschoben, sonst würde ihm wahrscheinlich keiner zuhören geschweige denn folgen! Er agiert nach dem Prinzip" Wascht mir den Pelz, aber macht mich ja nicht nass"!
Zum dritten, was wollt ihr denn ihr sogenannten Umweltschützer, umstieg auf erneuerbare Energien, Windräder? Selbstverständlich, aber ja nicht vor unserer Tür. Ihr predigt von Wasser, aber selbst wollt ihr nur Wein trinken!javascript:
Mit Autobahn ist die Straße von Wildenberg nach Hain gemeint. Wenn Sie die Strecke schon mal gefahren sind
wissen Sie was ich meine.
Ich kenne die Strecke, hat aber mit dem Thema überhaupt nichts zu tun, ist somit unqualifizierte Polemik am Thema vorbei.
Warum berichtet FRIEDWALD SCHEDEL nicht einmal von der Autobahn von Wildenberg nach Hain, das wäre
wichtiger als sich alle paar Tage sich mit den Windrädern zu befassen.