Das Angebot des Caritasverbandes für den Landkreis Kronach erhält einen weiteren Baustein: "Die Waschküch" in der Sozialen Beratungsstelle.
"Waschen, duschen, Zeit zum Auftanken" - seit Mitte Oktober bietet der Caritasverband für den Landkreis Kronach zur Vervollständigung seines Hilfenetzwerkes das neue Angebot einer "Waschküch". Gegen eine Nutzungsentschädigung von einem Euro können Inhaber einer Sozialladen-Berechtigungskarte und Wohnungslose ihre Wäsche waschen und trocknen und während dieser Zeit duschen.
Für die meisten Menschen ist der Zugang zu einer Duschmöglichkeit Routine und Wäsche waschen eher lästige Hausarbeit. "Für Menschen, die aufgrund einer finanziellen Notlage, schlechten Wohnbedingungen oder Wohnungslosigkeit keinen oder temporär keinen Zugang zu einer Waschmaschine haben, ist dies jedoch ein grundlegendes Problem", weiß Dipl.-Sozialpädagogin Irene Piontek, die gemeinsam mit ihren Kolleginnen der Sozialen Beratungsstelle der Caritas, Birgit Weickert und Christa Körner, die Idee für das neue Angebot einer "Waschküch" entwickelte.
Grundbedürfnis Hygiene
Hygiene sei, darin sind sie sich einig, ein Grundbedürfnis - und Menschenwürde habe auch etwas mit Sauberkeit zu tun. Aus diesem Grund entschieden sie sich, das Angebot der anderen niedrigschwelligen praktischen Hilfen - Kleidung in der Kleiderkammer sowie Lebensmittel im Sozialladen "Das Lädla" - um "Sauberkeit und Hygiene" in der "Waschküch" zu ergänzen beziehungsweise zu vervollständigen. Wie auch bei den anderen Bausteinen bieten die Mitarbeiterinnen darüber hinaus allen Nutzern der "Waschküch" ihre sozialpädagogische Unterstützung an und beraten diese gerne in ihren persönlichen, finanziellen und sozialrechtlichen Angelegenheiten.
Die Idee entstand, nachdem das Fehlen einer Waschmöglichkeit für Wäsche immer wieder an die Caritas herangetragen worden sei, so beispielsweise von Durchreisenden und Obdachlosen, aber auch von Menschen, die in schlechten Wohnverhältnissen lebten, aufgrund finanzieller Probleme keine eigene Waschmaschine hätten oder die Zeit einer Reparatur beziehungsweise Neuanschaffung überbrücken müssten. "Der Bedarf ist einfach da", zeigt sich Piontek sicher.
Guter Rat ist nicht weit
Gleiches gelte auch für eine Duschmöglichkeit, die in der Caritas direkt neben der "Waschküch" zur Verfügung steht. Ein großer Vorteil sei die Nähe zur Sozialen Beratungsstelle, sodass die Nutzer während der Zeit des Waschens beziehungsweise Trocknens ihrer Wäsche den Kontakt zu den Mitarbeiterinnen suchen könnten - ganz im Sinne einer ganzheitlichen Sozialen Beratung, Begleitung, Hilfestellung sowie Informationen bei den unterschiedlichsten Problemen.
Für die Nutzung von Waschmaschine und Trockner verlangt man insgesamt einen Euro Nutzungsentschädigung. Dies sei natürlich keinesfalls kostendeckend, zumal es sich bei der Waschmaschine sowie beim Trockner um Neuanschaffungen handelt.
Sehr stolz zeigte sich Caritas-Kreisgeschäftsführerin Cornelia Thron auf ihre engagierten Mitarbeiterinnen für die hervorragende Idee und Umsetzung - und damit eines weiteren wichtigen Bausteins zur Vervollständigung des Hilfenetzwerkes. Wichtig sei bei alledem der ganzheitliche, allumfassende Aspekt. Dem konnten sich Birgit Weickert, Irene Piontek und Christa Körner nur anschließen: "Es geht uns nicht darum, Löcher zu stopfen, sondern nachhaltig und ganzheitlich zu helfen."