Die Arbeiten für den Neubau der Kreisstraße 3 sind in vollem Gange. Der Forstbetrieb Rothenkirchen fällt Bäume. Der Kremnitzfluss wird umgeleitet, damit an der ehemaligen Kugelmühle eine Stützmauer errichtet werden kann. In einer Bilderstrecke geben wir einen Einblick in die Arbeiten.
Die Bäume fallen im Minutentakt, krachen auf den Waldboden. Entweder eine der beiden Harvestermaschinen hat sie abgesägt, oder ein Waldarbeiter des Forstbetriebs Rothenkirchen, wenn der Baum für den Harvester schlecht erreichbar ist. Wenn der Baum liegt, kann der Harvesterkopf zugreifen.
Die Rodungsarbeiten für den Neubau der Kreisstraße 3 zwischen der Fehnenschneidmühle und Gifting laufen auf Hochtouren. Nachdem private Waldbesitzer bereits Bäume entfernt haben, sind jetzt die Bayerischen Staatsforsten dran. Auf der Felsnase und am Hang bei der Felsmühle müssen viele Stämme weichen. Damit später bei Schneebruch oder Windwurf keine Bäume über die neue Straße fallen, wird die Schneise etwas breiter angelegt als es für den reinen Straßenbau nötig wäre. Weil die "Anwand", der Waldmantel, später wegen der neuen Straße weg ist, wäre der restliche Waldbestand in den ersten Jahren instabil. "Gerade freigestellte Fichten, die vorher im Bestand waren, stellen ein Sicherheitsrisiko dar", verdeutlichte Peter Hagemann, Leiter des Forstbetriebs Rothenkirchen. Die Flächen zwischen der neuen Straße und dem Hochwald werden durch Mischbaumarten aufgeforstet, wenn nicht schon Laubholz dort steht. "Dabei spielt die Tanne eine wichtige Rolle, weil sie den Hang verfestigt. Aber auch Bergahorn wird eingebracht, weil er wurzelintensiv ist", berichtet Peter Hagemann.
Motorsägen heulen auf
Die Waldarbeiter sägen die Bäume ab, aber die wenigsten werden von ihnen entastet, denn der Harvester erledigt das Entasten und Ablängen viel schneller als es eine ganze Waldarbeiterrotte schaffen würde. Nur für das Entfernen der ganz dicken Äste müssen die Motorsägen aufheulen.
Mit einem Forwarder, einem Rückezug, der auch in unwegsamem Gelände eingesetzt werden kann, werden die Fixlängen zum Lagerplatz zwischen Kremnitzbrücke und Felsnase gebracht. Dort haben Baumaschinen die Humusschicht weggeschoben und zu einen kleinen Berg aufgetürmt. Nicht nur die Stämme der Staatsforsten werden auf dieser geräumten Fläche gelagert, auch Aushubmaterial. Das wird später wieder verfüllt, der Humus auf der Wiese wieder breit geschoben. Die Fixlängen werden nach und nach abtransportiert, weil sehr große Holzmengen anfallen. Forstwirtschaftsmeister Georg Scherbel, der den Einsatz leitet, rechnet damit, dass auf der eineinhalb Hektar großen Fläche mehr als 350 Festmeter Fixlängen anfallen.
Waldumbau geplant
Nicht nur an der Felsnase werden Bäume entfernt, auch im Wäldchen zwischen Straße und Fluss an der Kremnitzbrücke Richtung Fehnenschneidmühle werden die Straßenbauarbeiten für eine groß angelegte Waldumbaumaßnahme genutzt. Dort werden nach Peter Hagemanns Angaben viele Fichten abgesägt, um auf Mischwald umzustellen. "Das ist kein Fichtenstandort", meint der Forstbetriebsleiter dazu. "Wir hätten das sowieso gemacht, haben aber die Straßensperrung für die Baumfällung genutzt."
Stützmauerbau
Während die Baumfällarbeiten auf Hochtouren laufen, sind auch die Arbeiten für den Stützmauerbau an der Kugelmühle in vollem Einsatz. Der Kremnitzfluss wurde umgeleitet, extra ein Graben für das derzeit nur wenig Wasser führende Flüsschen angelegt. Deshalb können Bagger und Arbeiter fast trockenen Fußes im Flussbett stehen. Die Hälfte der alten Straße ist bereits weggebaggert, die vorbereitenden Arbeiten für den Stützmauerbau laufen. Diese Betonmauer als Abgrenzung zum Fluss ist nötig, weil man nicht weit genug in den Steilhang vordringen kann, um die neue Kreisstraße zu verbreitern.