Der Gemeinderat brachte den 1,159 Millionen Euro umfassenden Haushalt unter Dach und Fach. Die einst mit über eine Million Euro verschuldete Kommune blickt positiv in die Zukunft.
"Der Haushalt sieht super aus. Der kann sich wirklich sehen lassen", strahlte Sabine Fischer. Die Kämmerin der Verwaltungsgemeinschaft Teuschnitz hatte den Haushaltsplan 2015 für Reichenbach erarbeitet und stellte das Zahlenwerk vor - zur allgemeinen Freude des Gemeinderats mit Bürgermeisterin Karin Ritter (SPD).
Der vom Gemeinderat einstimmig beschlossene Etat hat ein Gesamtvolumen von 1,159 Millionen Euro und hat sich gegenüber dem Vorjahr um 115 400 Euro erhöht. Auf den Verwaltungshaushalt entfallen 922 000 Euro, auf den Vermögenshaushalt 237 000 Euro. Wie in den Vorjahren hat man einen nicht genehmigungspflichtigen Haushaltsplan.
Der Verwaltungshaushalt hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 39 000 Euro erhöht. Er schließt mit einer Zuführung zum Vermögenshaushalt von 37 000 Euro ab.
Wesentliche Änderungen gegenüber dem Vorjahr sind bei den Einnahmen eine Erstattung der Personalkosten für das Kindergartenpersonal von plus 30 000 Euro sowie ein Einkommensteueranteil von plus 10 100 Euro.
Die größten Ausgaben Bei den Ausgaben ergeben sich die größten Änderungen bei der Zuführung zum Vermögenshaushalt (minus 84 500 Euro), beim Personalkostenzuschuss für den Kindergarten (plus 70 000 Euro), bei den Schulverbandumlagen (plus 28 600 Euro), bei der Kreisumlage (plus 13 000 Euro), bei der Gewerbesteuerumlage minus (10 950 Euro) sowie beim Unterhalt für Löschwasseranlagen (minus 10 000 Euro).
Bei den kostenrechnenden Einrichtungen ergibt sich für die Entwässerungsanlage ein Fehlbetrag von 17 000 Euro sowie beim Friedhof von 4320 Euro.
Der Vermögenshaushalt ist gegenüber dem Vorjahr um 154 000 Euro "kleiner". Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 126 400 Euro und damit 75 000 Euro mehr als im Vorjahr. Es beinhaltet unter anderem Digitalfunk für die FFW Reichenbach (7700 Euro), vorbereitende städtebauliche Untersuchungen (36 000 Euro), Stadtumbaumaßnahmen (50 000 Euro), die Verlängerung der Straßenbeleuchtung Kirchstraße (13 000 Euro), Kanalsanierungen (pauschal 5000 Euro)sowie die Unterstellhalle Bauhof 10 000 Euro. Hinzu kommt eine ordentliche Tilgung über 25 600 Euro sowie eine Zuführung an die Rücklage von 85 000 Euro.
Das Volumen des Verwaltungshaushalts wird sich in den nächsten Jahren auf 868 000 Euro pro Jahr einpendeln, prognostizierte Kämmerin Sabine Fischer. Im Vermögenshaushalt stehen Straßenausbaumaßnahmen ab 2016 und städtebauliche Maßnahmen ab 2015 an.
Der Schuldenstand wird zum 31. Dezember 2015 rund 139 700 Euro betragen. Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 192,13 Euro. Dazu kommen noch Schuldenanteile bei den Schulverbänden Teuschnitz und Pressig. Der Rücklagenstand beträgt zum 31. Dezember des Jahres 496 000 Euro. Da die Rücklagen bedeutend höher als der Schuldenstand sind, ist Reichenbach faktisch schuldenfrei - und das im zweiten Jahr in Folge.
Was kostet der Einsatz? Einstimmig beschloss der Gemeinderat eine Neufassung der Satzung über den Aufwendungs- und Kostenersatz für Einsätze und andere Leistungen gemeindlicher Feuerwehren. Wie der geschäftsleitende Beamte Thomas Weber informierte, liegt vom Bayerischen Gemeindetag ein überarbeitetes Muster eines Pauschalsätze-Verzeichnisses vor, das geänderte Fahrzeugtypen und die allgemeine Kosten berücksichtigt - mit dem Ziel, dass die Preise in den Gemeinden einheitlich gestaltet werden.
Dabei handele es sich insbesondere um Technische Hilfeleistungen; im Brandfall entstünden auch weiter keine Kosten für den Geschädigten. Für das LF 16 der FFW Reichenbach erhöht sich der bisherige Satz von 6,87 Euro pro Kilometer auf nunmehr 7,36 Euro.
Die Ausrückestunden (also der Stundenlohn) steigt von bisher 110,09 Euro auf jetzt 117,80 Euro. Die Einsatzkosten - bislang pro Stunde 20 Euro für jeden Feuerwehrmann - betragen nunmehr 24 Euro. Für Sicherheitswachen werden 13,70 Euro pro Stunde fällig.
Alle machen mit Die Vorbereitungen für die 825-Jahr-Feier Reichenbachs vom 24. bis 26. Juli laufen auf Hochtouren. "Es hat sich kein einziger Verein ausgeschlossen. Vom Kindergarten bis zu Ü 80 - alle sind dabei", freute sich die Bürgermeisterin.
Laut Zweitem Bürgermeister Rudi Neubauer (CSU) überlegt der Gartenbauverein, ob man das von den Gartlern in Eigenregie errichtete neue Holzgeländer des Dorfteichs mit einem Dachprofil versehen solle, damit das Holz eventuell länger halte. Da das alte Geländer aber - bei Holzkosten von rund 850 Euro - rund zehn Jahre gehalten habe, erachtete man im Gremium das Dachprofil als nicht notwendig.
"Was ist mit den Löchern in der Fichten- und Frankenwaldstraße?", fragte Gemeinderat Peter Dressel (BLR). "Das ist im Laufen", versicherte die Bürgermeisterin. Die Maßnahme sei für beide Straßen bereits angemeldet.
Die Ausschreibung könne eventuell im September erfolgen. Vorher werde noch ein Bodengutachten benötigt.