Rätsel um zwei Kriegs-Relikte in Kronach

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Kreisheimatpfleger Robert Wachter an der vermutlichen Flak-Stellung bei der Nordbrücke in Kronach Fotos: Friedwald Schedel
Kreisheimatpfleger Robert Wachter an der vermutlichen Flak-Stellung bei der Nordbrücke in Kronach  Fotos: Friedwald Schedel
Kaum erkennen kann man die zweite Geschützstellung bei Voitländer. Foto: Friedwald Schedel
Kaum erkennen kann man die zweite Geschützstellung bei Voitländer.  Foto: Friedwald Schedel
 
Kaum erkennen kann man die zweite Geschützstellung bei Voitländer. Foto: Friedwald Schedel
Kaum erkennen kann man die zweite Geschützstellung bei Voitländer.  Foto: Friedwald Schedel
 
Schräg unterhalb der südlichen Geschütz-Stellung befand sich ein Luftschutzbunker, in den die Menschen bei Fliegerangriffen flüchteten. Foto: Friedwald Schedel
Schräg unterhalb der südlichen Geschütz-Stellung befand sich ein Luftschutzbunker, in den die Menschen bei Fliegerangriffen flüchteten.  Foto: Friedwald Schedel
 
Die Stellung an der Nordbrücke ist von Bewuchs überwuchert. Foto: Friedwald Schedel
Die Stellung an der Nordbrücke ist von Bewuchs überwuchert.  Foto: Friedwald Schedel
 
Die Stellung an der Nordbrücke ist von Bewuchs überwuchert. Foto: Friedwald Schedel
Die Stellung an der Nordbrücke ist von Bewuchs überwuchert.  Foto: Friedwald Schedel
 
Sträucher wachsen aus der Öffnung des dicken Betonrings. Foto: Friedwald Schedel
Sträucher wachsen aus der Öffnung des dicken Betonrings.  Foto: Friedwald Schedel
 
Kaum erkennen kann man die zweite Geschützstellung bei Voitländer. Foto: Friedwald Schedel
Kaum erkennen kann man die zweite Geschützstellung bei Voitländer.  Foto: Friedwald Schedel
 
Erst mit einem Teleobjektiv wird der Betonklotz sichtbar. Foto: Friedwald Schedel
Erst mit einem Teleobjektiv wird der Betonklotz sichtbar.  Foto: Friedwald Schedel
 
Kaum erkennen kann man die zweite Geschützstellung bei Voitländer. Foto: Friedwald Schedel
Kaum erkennen kann man die zweite Geschützstellung bei Voitländer.  Foto: Friedwald Schedel
 
Schräg unterhalb der südlichen Geschütz-Stellung befand sich ein Luftschutzbunker, in den die Menschen bei Fliegerangriffen flüchteten. Foto: Friedwald Schedel
Schräg unterhalb der südlichen Geschütz-Stellung befand sich ein Luftschutzbunker, in den die Menschen bei Fliegerangriffen flüchteten.  Foto: Friedwald Schedel
 
Schräg unterhalb der südlichen Geschütz-Stellung befand sich ein Luftschutzbunker, in den die Menschen bei Fliegerangriffen flüchteten. Foto: Friedwald Schedel
Schräg unterhalb der südlichen Geschütz-Stellung befand sich ein Luftschutzbunker, in den die Menschen bei Fliegerangriffen flüchteten.  Foto: Friedwald Schedel
 

Kreisheimatpfleger Robert Wachter weist auf zwei Betonringe hin. Nach Angaben von Zeitzeugen dienten die Bauwerke vor 70 Jahren als Flugabwehrstellungen an der Bundesstraße 85 in Kronach. In einer Bilderstrecke zeigen wir die Lage der massiven Bauwerke.

Es sind zwei unscheinbare und fast von Sträuchern überwucherte Betonbauwerke oberhalb der Bundesstraße 85, die an die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs in Kronach erinnern. Von dort aus sollten, so berichtet Kreisheimatpfleger Robert Wachter, Soldaten der Wehrmacht auf Flugzeuge der Alliierten schießen. Ob mit Flugabwehrkanonen oder Maschinengewehren, das konnte ihm keiner der Zeitzeugen sagen.

Der 49-jährige Kreisheimatpfleger wohnt ganz in der Nähe und hat als Kind dort gespielt. Da waren die aus übereinander gesetzten Betonringen bestehenden Stellungen noch als solche zu erkennen. Rund einen halben Meter dick sind die Betonwände, die kreisrunden Öffnungen könnten als Verankerung für je eine Flugabwehrkanone gedient haben. Für ein Maschinengewehr wäre die Konstruktion ein bisschen massiv.



Ein völlig verstörter Soldat

Warum die bunkerartigen Stellungen südlich der Nordbrücke und nördlich der Firma Voitländer oberhalb der Bundesstraße 85 errichtet wurden, konnte der Kreisheimatpfleger noch nicht in Erfahrung bringen. Er ist zwar studierter Denkmalpfleger und hat in katholischer Nachkriegs-Kirchengeschichte promoviert, aber mit Militärbauwerken kennt er sich nicht so gut aus. Deshalb hat er seine Kollegen aus Schloss Seehof bei Bamberg angesprochen, ob die Betonklötze in die Denkmalliste aufgenommen und als Bodendenkmäler ausgewiesen werden können. In Kürze findet deshalb ein Ortstermin in Kronach statt. Vielleicht sind die beiden Betonbauwerke nicht die einzigen Relikte aus den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs und es ergäben sich Ansätze für eine Forschungsarbeit.

Dass die Stellungen für das Beschießen von feindlichen Flugzeugen genutzt wurden, bestätigte eine Tante von Robert Wachter. Die hielt sich als kleines Mädchen während eines Fliegeralarms im Bunker unterhalb der Flugabwehrstellung bei der Firma Voitländer auf. Plötzlich sei ein Wehrmachtssoldat der Stellung völlig verstört und mit grauen Punkten im Gesicht in den Bunker geflüchtet und nicht dazu zu bewegen gewesen, wieder nach draußen zu gehen. An den Gesichtsausdruck des Soldaten kann sich die alte Dame noch nach 70 Jahren erinnern - als sei dies gestern gewesen.