Ideen für den Tourismus an der Radspitze gibt es genug, allerdings ist die Zufahrtsfrage längst nicht geklärt.
Die Ideen der Frankenwald-Allianz für den Radspitze-Knock liegen auf dem Tisch. Schon jetzt ist klar, dass Seibelsdorf, Presseck und Wartenfels gemeinsame Sache machen wollen. Ziel ist die Stärkung der Tourismus-Region. Die Besucher sollen mehr Spaß haben, und zwar im Sommer und im Winter.
Eine Schlüsselfrage wird hierbei aber sicherlich die Verkehrserschießung sein. Die Wogen bei diesem Thema schlagen hoch, im Marktrodacher wie im Pressecker Gemeindebereich. Hauptthema sind dabei die Zufahrten zur Radspitze, ob von Seibelsdorf über Mittelberg oder über Wartenfels und Oberehesberg.
Nur ein Drittel ist asphaltiert
Der Markt Marktrodach wirbt damit, dass die Straße hinauf nach Mittelberg neu asphaltiert ist, doch betrifft das auf der rund drei Kilometer langen Strecke gerade mal ein Drittel. Das stellt jeder fest, der gerade im Herbst oder Winter mit einem sauberen Automobil hinauffährt. Die Strecke ist aufgeweicht und entsprechend sieht das Gefährt oben aus.
So mancher Gast der "Radspitzalm" oder der "Radspitzeinkehr" hat beim Bezahlen nach einem Rabatt für eine Autowäsche gefragt. Immer wieder werden auch Vorwürfe laut, dass sich die Betreiber zu wenig für eine Verbesserung einsetzen.
Nun sprechen sich die Besitzer der "Radspitzalm" (die Seibelsdorfer Ortsgruppe des Frankenwaldvereins) und der "Radspitzeinkehr" (Familie Leipold) in Sachen Öffnungszeiten ab. Die Familie Leipold hat im Gespräch mit unserer Zeitung kein Hehl daraus gemacht, dass sie sich bereits mit dem Gedanken trägt, zu schließen. Das Gemotze nervt die Wirtsleute.
Kaum noch Umsatz
Und die Gemeinde Marktrodach hat dies bereits schriftlich vom Frankenwaldverein: "Letztendlich generiert man bei schlechtem Wetter und den Straßenverhältnissen den ganzen Tag so gut wie keinen Umsatz mehr - und das monatelang. Wir werden aus Gründen des Alters und zeitlichen Vorlaufes definitiv zum nächsten Jahresende die Gaststätte nicht mehr betreiben.
Wenn die Gemeindevertreter wollen, können sie ab sofort bekanntgeben, dass ein möglicher Pächter sich mit uns in Verbindung setzen kann. Auch werden wir es in den nächsten Wochen auf unserer Internetseite und als Aushang in Mittelberg publizieren. Sollte es nicht zu einer Neuverpachtung kommen, werden wir versuchen, eine andere Nutzung des Grundstückes hinzubekommen." Bei der Strecke von Seibelsdorf nach Oberehesberg handelt es sich um eine Gemeindeverbindungsstraße. Selbst der Herrgottswinkel, Dörnach, Geuser, Haid und viele andere Einzelgehöfte sowie kleinste von Wald umgebene Ortschaften sind längst durch asphaltierte Straßen erschlossen.
Wenn Wanderer, Ausflügler oder Wintersportler die künftigen Attraktionen an oder auf der Radspitze nicht nutzen können, weil sie nicht hinkommen, wird der Besuch möglicherweise spärlich bleiben. Dem Betrachter fällt auf, dass an der Strecke von Seibelsdorf hinauf nach Mittelberg seitliche Absicherungen fehlen, beschädigt, weggebrochen oder verfault sind. In einigen steilen Kurve im Wald fehlen Leitplanken komplett.
Morgen Versammlung
Anzumerken ist hier zudem, dass es derzeit höchste Förderungen für solche Projekte gibt.
Das Geschilderte wird sicherlich am morgigen Sonntag bei der Jahreshauptversammlung des Frankenwaldvereines Seibelsdorf Thema sein, die in der "Radspitzalm" in Mittelberg stattfindet. Beginn ist um 14 Uhr.