Pächterwechsel: Die "Neuen" in Mittelberg

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Udo Pöhlmann und Bettina Vahland haben zum Jahreswechsel die Mittelberger Radspitzeinkehr übernommen. Die neue Beschilderung fehlt noch - fortan wird die kleine Gaststube mit Biergarten "Radspitz-Stubn" heißen. Foto: Anna-Lena Deuerling
Udo Pöhlmann und Bettina Vahland haben zum Jahreswechsel die Mittelberger Radspitzeinkehr übernommen. Die neue Beschilderung fehlt noch - fortan wird die kleine Gaststube mit Biergarten "Radspitz-Stubn" heißen.  Foto: Anna-Lena Deuerling

Seit Jahresbeginn begrüßt das Team um Bettina Vahland die Gäste der Radspitzeinkehr. Pardon: Radspitz-Stubn. Was sich außer dem Namen noch ändern soll, haben die "Neuen" verraten.

In der Radspitzeinkehr in Mittelberg ist alles beim Alten - könnte man auf den ersten Blick meinen. Während am späten Freitagnachmittag die Sonne langsam hinter dem Berg verschwindet und ein Abendrot, wie aus dem Bilderbuch an den Himmel zaubert, lassen sich in der holzvertäfelten Gaststube Stammgäste Brotzeit und Feierabendbier schmecken.

Neu sind allerdings die Gesichter, die hinterm Zapfhahn und in der kleinen Küche geschäftig ihren Arbeiten nachgehen: Bettina Vahland und Udo Pöhlmann, die mit der Unterstützung von Metzgermeister Peter Pöhlmann und einer stillen Teilhaberin seit Jahresbeginn das Gasthaus übernommen haben.

Gründe für Pächterwechsel

Überraschend kommt der Wechsel an der Radspitze nicht: Anfang 2018 hatten Helene und Helmut Leipold verkündet, dass sie auf der Suche nach einem Pächter für die Einkehr sind. Zwölf Jahre hätten er und seine Frau seit der Eröffnung 2005 kein Wochenende mehr gehabt, erzählte er damals. "Wir sind uns da einig, wir wollen auch mal Freizeit haben und die Zeit genießen können", lautete die Begründung für den Pächterwechsel.

"Es war bisher ein reibungsloser, freundschaftlicher Übergang", sagt Bettina Vahland zur Zusammenarbeit mit den Leipolds. Das könnte sicher auch damit zusammenhängen, dass Bettina Vahland keine Unbekannte für die Familie Leipold war. Bereits im vergangenen Sommer hatte die 43-Jährige das Service-Team der Einkehr an den Wochenenden unterstützt. "Na man will doch nicht die Katze im Sack kaufen", sagt sie und lacht.

Nachdem man aus der Zeitung erfahren habe, dass die Familie einen Pächter sucht, seien sie "erst mal heimlich hochgefahren". Die Idee, sich gemeinsam mit einer kleinen Gastwirtschaft ein zweites Standbein aufzubauen, habe es schon länger gegeben. "Der Gedanke war schon lange da - doch das passende Objekt muss man ja erst mal finden." Bei der ersten Fahrt nach Mittelberg sei es dann Liebe auf den ersten Blick gewesen. "Dieser endlose Blick - man kommt in eine andere Welt, raus aus der Hektik", sagt die Neu-Wirtin begeistert.

Mit Herz und Leidenschaft

Nachdem sie über den Sommer den Ort und die Gäste kennenlernen konnte, wurde man sich schnell einig, dass Vahland und ihr Team die Einkehr zum 1. Januar übernehmen werden. Der Herausforderung ist sich die 43-Jährige bewusst. "Man muss schon mit Herz und Leidenschaft dabei sein, wenn man das nebenbei machen will", weiß Vahland, die hauptberuflich im Vertrieb arbeitet. Doch nach einem erfolgreichen Startwochenende mit Frühschoppen und Weißwurstfrühstück am Dreikönigstag haben sich keinerlei Zweifel eingeschlichen. Nach und nach wolle man nun eine persönliche Note in die von den Leipolds mit viel Liebe zum Detail gestaltete Gaststube bringen. "Wir wollen natürlich die hohen Qualitätsstandards wahren, die Helene Leipold uns vorgelebt hat", sagt sie. Gleichzeitig sei der Plan, die Einkehr "zu verjüngen" - begonnen hat man mit einem neuen Namen - die Radspitz-Stubn - und einem neuen Logo - eine futuristisch anmutende Skizze der Radspitze. "Wir wollen uns alle drei damit identifizieren", sagt sie.

Auch die Speisekarte habe man etwas angepasst. Kulinarische Unterstützung bekommen Vahland und Pöhlmann von Peter Pöhlmann. Er ist Vahlands Lebenspartner, betreibt in Lanzendorf bei Himmelkron eine Metzgerei mit Partyservice - und ist mit Udo Pöhlmann übrigens nicht verwandt.

In der Radspitz-Stubn sorgt er künftig für Spezialitäten auf dem Brotzeitteller. Ab Februar soll es sonntags zudem immer einen warmen Mittagstisch mit Voranmeldung geben, für Familienfeiern und Geburtstage soll es ebenfalls Angebote geben.

"Wir legen großen Wert auf regionale Produkte", betont Bettina Vahland. Mit den oberfränkischen Produkten aus eigener Herstellung wolle man einen Beitrag zur Genussregion Oberfranken leisten - und mit der Weiterführung der Einkehr etwas für die Region und den Tourismus tun.