Nun herrscht Ruhe auf den Straßen Stockheims und der Ortsteile

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Bürgermeister Rainer Detsch steht auf einer der Gemeindestraßen mit einer Tempo-30- Zone. Foto: K.-H. Hofmann
Bürgermeister Rainer Detsch steht auf einer der Gemeindestraßen mit einer Tempo-30- Zone. Foto: K.-H. Hofmann
Schon im August 2011 gab es starke Proteste von Bürgern und vor allem besorgten Müttern, die die Raserei der Autofahrer in der Schulstraße beklagten. Foto: Karl-Heinz Hofmann
Schon im August 2011 gab es starke Proteste von Bürgern und vor allem besorgten Müttern, die die Raserei der Autofahrer in der Schulstraße beklagten. Foto: Karl-Heinz Hofmann
 
Andrea Schramm, Mutter von zwei Kindern, machte im Juli 2012 ihren Ängsten im Gemeinderat Luft. Foto: Karl-Heinz Hofmann
Andrea Schramm, Mutter von zwei Kindern, machte im Juli 2012 ihren Ängsten im Gemeinderat Luft. Foto: Karl-Heinz Hofmann
 

Vor einem Jahr hat die Gemeinde Stockheim nach langen Diskussionen und vielen Anträgen auf allen Gemeindestraßen Tempo-30-Zonen eingeführt und zieht jetzt eine positive Bilanz.

Verkehrssicherheit hat Vorrang: Unter dieser Devise hat die Gemeinde Stockheim vor knapp einem Jahr in allen Gemeindeteilen auf allen Gemeindestraßen 30 km/h-Zonen zur Geschwindigkeitsbeschränkung eingeführt. Bürgermeister Rainer Detsch (FW) und die Verwaltung ziehen nach einem Jahr der Einführung der 30er-Zonen auf allen Gemeindestraßen eine positive Bilanz.

Klage zurückgenommen

Inzwischen wurde auch eine Klage eines Bürgers aus Burggrub zurückgenommen, der gegen die Einführung einer 30er- Zone für den Gemeindeteil Burggrub geklagt hatte. Damit habe die Einführung dieser "Entschleunigungszonen", wie sie der Bürgermeister nennt, auch rechtlichen Bestand.
Es sei sicher ein gewagter Schritt gewesen, in der gesamten Gemeinde diese Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuführen, blickte Detsch zurück und erinnerte an die starken Befürworter wie Mütter und Väter von Kleinkindern, aber auch an die Gegner wie Autofahrer, die hier nichts Weiteres vermutet hätten als Abzocke und Bevormundung.

Zuvor habe es etliche Ortstermine an besonders gefährdeten Punkten und unzählige Anrufe besorgter Eltern gegeben. Sie hätten darauf hingewiesen, dass in den Wohngebieten teils gerast werde. Von einer "Rennstrecke" sogar sprach eine Mutter, die mit ihren zwei Kindern durch die Bergwerksstraße den Weg zum Kindergarten nahm. Wieder andere Eltern sorgten sich um den Weg zur Schule.

2011 Termin in der Schulstraße

Schon im Sommer 2011 besuchte der Bau- und Umweltausschuss die Schulstraße. "Im Interesse unserer Kinder können wir die momentane Verkehrssituation in der Schulstraße nicht mehr länger so akzeptieren", erklärte damals die besorgte Mutter zweier Kinder, Tanja Renk. Im Namen anderer Eltern überreichte sie ein Schreiben an die Gemeinde mit dem Antrag auf eine Verkehrsberuhigung.

Es folgten damals weitere Anträge von Eltern. Der Gemeinderat befasste sich wiederholt mit der Thematik. "Wir versuchen, den Verkehr zu entschleunigen, überall da, wo es möglich erscheint, daher gibt es bereits elf Tempo 30-Zonen in Stockheim", stellte das Gemeindeoberhaupt in einer Sitzung im August 2012 fest. Doch die Eltern ließen sich damit nicht zufriedenstellen. Grund genug für den Rathauschef und für die Verwaltung, sich grundsätzlich der Verkehrsregelung in der Gesamtgemeinde anzunehmen, obwohl schon 30 Prozent der Ortsteile mit Tempo 30 geregelt waren. Es war ein langer Weg, der aber auch immer in Zusammenarbeit mit der Polizei gegangen wurde. Im März vergangenen Jahres gab es dann Einigkeit darüber, beispielhaft im Landkreis Kronach voranzugehen und in allen Gemeindeteilen auf allen Ortsstraßen Tempo-30-Zonen einzurichten. Die nahezu 30 Verkehrsschilder, die dafür benötigt wurden, hätten sich aus heutiger Sicht längst gelohnt, sagt Bürgermeister Detsch jetzt. Sein Fazit ist äußerst positiv. "Tempo 30 erhöht die Lebensqualität", zieht er ein abschließendes Resümee.

Viele Autofahrer sind sensibilisiert, es gibt aber auch noch einige unvernünftige Raser

Tanja Renk aus der Schulstraße hat festgestellt, dass die Autofahrer sich "sensibilisiert verhalten". Tagsüber seien allerdings immer wieder Raser unterwegs, trotz aller Hinweisschilder. Andrea Schramm, Mutter von zwei Kindern, schlug vor, auf die Straße nochmals groß die Zahl 30 zu schreiben, um den Charakter der Geschwindigkeitsbeschränkung zu verstärken.