An der B 85 bei Förtschendorf errichtet das Staatliche Bauamt eine Halle, die 2500 Tonnen Streusalz fassen wird.
Kaum jemand denkt bei diesen hochsommerlichen Temperaturen daran, aber er kommt bestimmt: Der nächste Winter. Und damit auch Schnee und Glatteis. Und bis dahin soll die neue Salzhalle in
Förtschendorf nicht nur stehen, sondern auch mit Salz befüllt sein.
Fährt man derzeit auf der B 85 von Steinbach aus nach Förtschendorf, sticht einem die Baustelle ins Auge. Auf einem Betonsockel sind Holzbalken angebracht. In wenigen Tagen soll die Halle mit Holz verkleidet werden. Nach Vollendung der Baumaßnahme soll in der Halle bis etwa 4,5 Meter hoch das Salz für den Winterdienst gelagert werden.
Wie der stellvertretender Leiter des Staatlichen Bauamts Bamberg und Bereichsleiter Straßenbau, Uwe Zeuschel, am Mittwoch bei einem Pressegespräch erklärte, entsteht neben der Salzhalle auch eine Unterstellhalle für Radlader mit Küche, ein Aufenthalts- und Sanitärraum. Bis zum Winter soll bei diesem Teilprojekt zumindest der Rohbau stehen. Zudem entsteht auch ein neue Soleanlage.
Insgesamt 850 000 Euro werden in diese Projekt investiert, davon entfallen 600 000 Euro auf die Salzhalle.
Jedes Jahr, wenn der erste Schnee fällt, ist der Winterdienst ein Thema, schon wegen der vielen Pendler und Schüler, die ihren "Arbeitsplatz" nur über die Straße erreichen können.
Seit mehreren Jahren befasst sich das Staatliche Bauamt Bamberg mit der Erweiterung der Salzlagerhalle. Ursprünglich dachte man daran, ein neues Salzlager am Rennsteig in Steinbach am Wald zu bauen. Dies wurde aber vom Gemeinderat abgelehnt.
Kapazität kräftig aufgestockt
Schon damals ging man davon aus, dass trotz teilweise milder Winter künftig ein höherer Salzverbrauch notwendig wird. Insbesondere der nördliche Frankenwald hat oftmals mit Schneemassen und Eisglätte zu kämpfen. Dort ist auch ein höherer Salzverbrauch zu verzeichnen.
Durch die Baumaßnahme wird nun die Salzlagerkapazität in Förtschendorf von 550 Tonnen auf 2500 Tonnen erhöht. Dadurch fallen weniger Salznachlieferungen an und somit wird auch der Winterdienst im Landkreis optimiert.
Wie Markus Wolfertshofer vom Staatlichen Bauamt erklärte, habe man sich bei dieser Baumaßnahme wegen der Nähe zur "Haßlach" und den damit verbundenen Hochwasserschutz intensiv mit den Wasserbehörden abgestimmt. Er wies weiter darauf hin, dass dieses Projekt ein Bestandteil der B 85 sei.
Im Zeitplan
Glücklich sind die Verantwortlichen, dass bei dieser Maßnahme nicht nur der Kostenrahmen - ursprünglich war eine Million Euro kalkuliert - , sondern dass auch der Zeitplan eingehalten werden kann. "Wir sind bisher mit einem blauen Auge davongekommen", so Jürgen König von der Abteilung Hochbau. Er wies aber darauf hin, dass der Fachkräftemangel in der Baubranche zunehmend auch im Bereich des Straßenbaus sichtbar wird.
Anwesend bei dem Gespräch war auch der Sachgebietsleiter Tiefbau vom Landratsamt, Gunther Dressel. Er wies auf eine gute funktionierende Kooperation bezüglich des Winterdiensts zwischen dem Staatlichen Bauamt und seiner Behörde hin.
Mit der Vollendung der Salzlagerhalle in Förtschendorf werden die Lagerkapazitäten im Landkreis 4680 Tonnen betragen. Das Staatliche Bauamt unterhält neben dem Salzlager Förtschendorf weitere in Kronach (1000 Tonnen) und Stoffelsmühle (180 Tonnen). Der Landkreis unterhalt Salzlager in Birkach (450 Tonnen) und Ludwigsstadt (550 Tonnen). Wie Dressel sagte, will auch der Landkreis künftig in seine Salzlager investieren.