Die diesjährige Saison der Rosenbergalm hat begonnen - und zwar erstmals im Stadtgraben. Beim Auftakt mit dabei war auch Anwohnerin Luitgard Mölter, die vor einem halben Jahr Bedenken am neuen Standort äußerte.
Heinz Schmidt beugt sich über den Tisch, reicht Luitgard Mölter die Hand. "Ich freue mich ganz sehr, dass Sie heute hier sind", sagt er und ergänzt:"Das gebührt größten Respekt". Der Großteil der anderen Gäste sieht das bei der Eröffnungsfeier der Rosenbergalm genauso.
Schließlich hätte vor einem halben Jahr wohl eher keiner daran geglaubt, dass Luitgard Mölter die Alm betritt. Wir erinnern uns - am 27. April schreibt die Anwohnerin des Stadtgrabens in einem Leserbrief folgendes: "Dass die Rosenbergalm im Stadtgraben aufgestellt werden soll, kann man den Anwohnern rund um den Stadtgraben nicht zumuten. Eine Alm gehört ins Gebirge und nicht in eine historische Altstadt, schon gar nicht in der Adventszeit, die letztendlich für Stille spricht." Luitgard Mölter befürchtete, dass die Anwohner durch den Lärm in ihrer Nachtruhe gestört werden könnten, und hatte Bedenken
bezüglich zurückgelassenem Abfall sowie urinierenden Gästen im Stadtgraben.
Einladung persönlich gebracht Am Dienstagabend scheinen die dunklen Wolken von damals verzogen. Luitgard Mölter lächelt bei Weißbier und Leberkäse. Sie findet ihren Besuch in der Rosenbergalm gar nicht so ungewöhnlich, wie vielleicht manch anderer an diesem Abend. "Ich war auch schon in der Alm, als sie noch in der Oberen Stadt war. Es gibt da ja auch am Nachmittag Kaffee und Kuchen. Ich fand eben nur, dass die Rosen
bergalm auch auf den Berg gehört", erklärt sie.
Am Dienstagabend sei sie der Einladung durch die Betreiber gefolgt. Schließlich habe sie sich gefreut, dass diese auf sie zugegangen seien und mit ihr Kontakt aufgenommen haben - allen voran Philipp Mahr.
"Er hat mir persönlich eine Einladung gebracht und seine Telefonnummer hinterlassen. Falls es irgendetwas gäbe, könnte ich ihn anrufen", erzählt die rüstige ältere Dame. Bei der ersten Veranstaltung in der Alm in diesem Jahr, vor zwei Wochen, habe Philipp Mahr an ihrer Tür geklingelt, ihr eben die Einladung und die Kontaktdaten überreicht. Und, nachdem Luitgard Mölter erklärt habe, dass sie krank sei, habe er ihr sogar einen warmen Glühwein und eine Brezel dazu gebracht.
Beanstandungen habe sie an diesem Abend nicht gehabt - auch nicht wegen der Lautstärke. Vielmehr lobt Luitgard Mölter die nette und herzliche Art der Almbetreiber, die sie bislang erfahren habe.
Nun wolle sie das Treiben im Stadtgraben beobachten und mal abwarten, wie die nächsten Wochen verlaufen.
Wunschstandort Und nachdem der Besuch von Luitgard Mölter so positiv aufgenommen wurde, waren die Geschehnisse von Ende April auch schnell vergessen. Gemeinsam mit Luitgard Mölter wurde angestoßen und die diesjährige Rosenbergalm-Saison eröffnet.
Steffen Mahr bedankte sich vor allem bei der Stadt für den neuen Standort, welcher schon seit vielen Jahren der Wunschstandort der Betreiber sei.