Nun sollen die Lebensbedingungen für die Fledermausart "Kleine Hufeisennase" verbessert werden, die in Oberfranken nur im Ludwigsstadter Raum zu finden ist.
In Ludwigsstadt gibt es seltene Neubürger - und diese will man schützen. Gemeint ist eine äußerst seltene Fledermausart: die "Kleine Hufeisennase". Diese sei in Oberfranken nur im Ludwigsstadter Raum zu finden, erklärte Dietrich Förster von der ökologischen Bildungsstätte am Donnerstagabend im Stadtrat. Nun will man von Steinach/Haide und Steinbach/Wald aus die Einflugmöglichkeiten für diese Fledermäuse verbessern.
Überhaupt war die Landschaftspflege ein Schwerpunktthema der Sitzung. Förster gab einen Überblick. Demnach sind zugewachsene Flächen vorhanden. Außerdem gibt es Areale, die aus der landwirtschaftlichen Nutzung herausgefallen sind, es gibt Bärwurzwiesen und Feuchtgebiete. Ferner gibt es seltene Moosflächen, Orchideen und Flächen an Steillagen, die nur schwer mit landwirtschaftlichen Maschinen zu bewirtschaften sind. Deshalb bedankte sich Förster bei Gerhard Rentsch, der mit seinem Ziegenbetrieb aktive Landschaftspflege betreibt. In der Stadt wurden heuer 51 426 Euro in Landschaftspflegemaßnahmen investiert.
Dass sich in Ludwigsstadt einiges bewegt, wurde im weiteren Verlauf der Sitzung deutlich. Bewährt hat sich hier das kommunale Förderprogramm. So konnten in diesem Jahr bisher vier Einzelmaßnahmen von privaten Eigentümern mit einem Gesamtzuschuss von 36 000 Euro unterstützt werden. Den Ausführungen von Bürgermeister Timo Erhardt (SPD) zufolge befinden sich derzeit sieben weitere in Planung beziehungsweise in der Umsetzung.
Neuer Antrag gestellt
Für 2019 wird nun ein neuer Antrag mit einem Fördervolumen von 100 000 Euro gestellt. Hinzu kommen 15 000 Euro für eine Sanierungsberatung. Der voraussichtliche Fördersatz beträgt dabei 60 Prozent. Insgesamt wird die Stadt rund 46 000 Euro für die kommunale Förderung aufbringen.
Kritisch hinterfragen will der Stadtrat künftig bei Bauanfragen im Außenbereich. Eher setzen die Räte und der Bürgermeister darauf, dass Leerstände beseitigt beziehungsweise wieder revitalisiert werden können.
Wie Bürgermeister Erhardt erläuterte, habe der Freistaat nun mit der Förderinitiative "Innen statt Außen" ein Nachfolgeprogramm für die "Nordostbayern-Offensive" aufgelegt. Damit werde die Revitalisierung von innerörtlichen Brachen mit 80 Prozent statt wie bisher mit 60 Prozent an Städtebaumitteln unterstützt.
Hallensanierung für 3,6 Millionen
Eine umfassende Sanierung soll auch die Hermann-Söllner-Halle erhalten. Hierfür erwartet die Stadt Unterstützung vom Bundesprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur". Es ist somit neben dem Freibad Ludwigsstadt das zweite Projekt, für das Fördermittel beantragt wurden. Ehrhardt geht von einem Investitionskostenvolumen von 3,6 Millionen Euro aus. Der voraussichtliche Eigenanteil werde rund 360 000 Euro betragen.